Mit 20 Kilo Kampfausrüstung bepackt kommt ein untrainierter Soldat auf einem Schlachtfeld nur schwer vorwärts. Trotz des futuristischen Szenarios von Killzone 2 wollten Guerilla Games dieses Gefühl in ihren Ego-Shooter packen. Im Solo-Modus hatte man sich mit dem behäbigeren Spielablauf schnell arrangiert. An den Online-Partien scheiden sich aber bis heute die Geister. In der Multiplayer-Beta von Killzone 3 wird sehr schnell klar, dass uns die holländischen Entwickler gefühlte fünfzehn Kilo Ausrüstung von den Schultern genommen haben: Laufen und Zielen sind eindeutig zugänglicher geworden. Beim leichteren Online-Einstieg in Killzone 3 hilft auch, dass die Charakterklassen wie Scharfschütze, Arzt oder Ingenieur diesmal von vornherein anwählbar sind. Fähigkeiten und Waffen der jeweiligen Klasse müssen wir uns allerdings einzeln hinzuverdienen -- für jeden Rangaufstieg erhalten wir einen Punkt, den wir in die Karriere unserer Mannen investieren. Die Zahl der freischaltbaren Waffen ist (zumindest in der Beta) etwas niedrig -- pro Klasse gibt es jeweils nur drei Primär- und Sekundärslots. Vier Neuzugänge haben wir im Arsenal zu vermelden: Ein Lenkraketenwerfer, ein handlicher Granatwerfer, eine Maschinenpistole und eine Schrotpistole. Ob neu oder alt -- nur wenige Waffen sind momentan einer bestimmten Klasse vorbehalten, die spielerischen Unterschiede zwischen den Berufen werden so extrem verwässert.
Dicke Luft
Wir erinnern uns: Die »Interplanetary Strategic Alliance« (ISA), eine Armee der Menschen, ist im Vorgänger Killzone 2 auf Helghan eingefallen, um die Invasion der Helghast im Keim zu ersticken. Am Ende des zweiten Teils stehen die Helden Sev und Rico immer noch einer Kriegsmaschinerie sondergleichen gegenüber. Genau hier setzt die Handlung von Killzone 3 ein. Schon die ersten Meter auf der Multiplayer-Karte »Corinth Highway« versetzen uns wieder in die für Killzone so typische, düstere Grundstimmung. Aschefetzen regnen in trauriger Selbstverständlichkeit von einem mit schmutzigen Wolken verhangenen Himmel. Die Sonne erscheint wie hinter milchiges Glas verbannt. Der Blick über einen verseuchten, von Trümmerteilen übersäten Fluss offenbart ein Schreckensszenario: In weiter Ferne zermalmt ein Kampfmech alles unter seinen mächtigen Metallfüßen. Doch Killzone 3 erlaubt diesem spektakulären Szenario nur Beiwerk zu sein, denn unser Schlachtfeld ist ein Anderes: Wir befinden uns im »Warzone-Modus«, der schon in Teil Eins mit an Bord war. Hier wechseln die Spielziele nach dem Zufallsprinzip; in einem Moment beschützen wir etwa einen Mitspieler vor den Gegnern, im nächsten Augenblick bringen wir Propaganda-Ausrüstung in unsere Basis zurück.
Aktuell sollen wir in unserem Testspiel drei strategische Punkte auf der Karte einnehmen. Wir sind mit der Taktiker-Klasse unterwegs, lassen uns also per Knopfdruck alle Gegner auf der Karte anzeigen. Zudem erscheint jeder Widersacher, der sich uns bis auf 30 Meter nähert, als türkisfarbenes »X« direkt in unserem Sichtfeld. Als wir den Blick die Treppe hoch richten, wird uns ein »X« angezeigt, das von der Fassade einer Häuserruine verdeckt ist. Das wilde Gehämmer naher Raketeneinschläge ignorierend stürmen wir die Treppe hoch und stehen plötzlich vor einem der riesenhaften »Exoskelette«. Einen Lidschlag später hat uns das Teil mit einer Rakete ins Jenseits gebombt und wir sind um eine Erfahrung reicher: Das türkisfarbene »X« unterscheidet nicht zwischen Soldat und bemanntem Kampfroboter.
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