Seit Michael Jackson wissen wir, dass Schönheitschirurgie bisweilen über ihr Ziel hinausschießt. Da werden einstmals mächtige Gesichtserker zusammengemeißelt und exzessives Facelifting bügelt selbst grabentiefe Falten aus der verlebten Visage. Fettschichten, die nicht dem Zeitgeist entsprechen, verschwinden gurgelnd in den nimmersatten Mäulern steriler Plastikschläuche. Das solche Dinge auch einfacher gehen, zeigt uns Mutter Natur seit Millionen von Jahren: Anstatt sich unters Messer zu legen, streift die Schlange von Welt einfach ihre alte Haut ab und kriecht ihrer Wege. Die berühmteste Schlange der Videospielwelt hat in technischer Hinsicht etwas ganz Ähnliches getan: raus aus dem verpixelten 32-Bit-Natternkleid und rein in eine bequeme 128-Bit-GameCube-Schuppenhülle.
Das Beste aus beiden Welten
Die Story von Metal Gear Solid (PSone) gilt zu Recht als eine der besten Videospiele-Geschichten aller Zeiten. Die stimmige Mischung aus überlebensgroßen Bösewichten, weltumspannenden Verschwörungen, Sozialkritik, Kitsch und einem Helden, der männlicher ist als Clint Eastwood und Ron Jeremy zusammen, hat MGS in den Olymp der Videospiele erhoben. Der Nachfolger Sons of Liberty (PS2) hingegen konnte zwar in technischer und spielerischer Hinsicht überzeugen, dafür haperte es etwas an der Hintergrundgeschichte. Nachdem Capcom mit dem Resident Evil-Remake Erfolge feiern konnte, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis eine andere Firma auf den Neugestaltungs-Zug aufspringen würde. Entsprechend der alten Weisheit »Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande«, war Metal Gear Solid in Japan zwar ein Erfolg, konnte aber nicht dieselbe Aufmerksamkeit wie in den USA oder Europa verbuchen. Was lag da also näher, als beide Schlangen am Schwanz zu packen, ineinander zu verknoten und die besten Eigenschaften beider Spiele in einem Remake von Metal Gear Solid zu vermengen.
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