SEGA - Publisher verklagt österreichische Partei FPÖ

Die österreichische Rechts-Partei FPÖ bekommt bald Post von SEGAs Anwälten. Der Publisher plant offenbar, die Partei wegen illegaler Nutzung von Spielinhalten zu verklagen.

SEGA gegen FPÖ: Der Grund ist diese Postille, die unerlaubt ein Motiv aus einem Sega-Spiel verwendet. SEGA gegen FPÖ: Der Grund ist diese Postille, die unerlaubt ein Motiv aus einem Sega-Spiel verwendet.

Der Spiele-Publisher SEGA plant offenbar, die rechtspopulistische, österreichische Partei FPÖ zu verklagen. Die Gründe sind allerdings nicht irgendwelche politischen Forderungen oder Pläne der Fraktion. Vielmehr ist der Streitpunkt bei einer Wahlwerbung zu suchen, die die Partei in Österreich verbreitet hat.

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Wie Der Standard schreibt, hat eine Postille, die die steirische FPÖ vor den Wohnungs- und Haustüren tausender Bürger ablegte, nicht nur bei vielen Bürgern für Wut gesorgt. Auch der internationale Publisher SEGA ist zutiefst verärgert. Die Partei hat offenbar ohne Absprache ein Bild aus dem in Deutschland indiziertem Videospiel »The Club« auf der Wahlwerbung abgedruckt, bei dem die Eigentumsrechte beim Gaming-Konzern liegen.

Ziel der rechten Vereinigung war es, die Angst der österreichischen Bürger vor vermummten und bewaffneten Immigranten zu schüren. Dieser Schuss ging nun aber nach Hinten los. Auf Anfrage einer Funktionärin der steirischen Grünen bei SEGA in den USA, ob die Verwendung der Abbildung dort bekannt sei, lautete die Antwort, das man davon definitiv nichts wisse und kündigt indirekt die Klage an:

"Die Rechtsabteilung von Sega wird angemessene Schritte vorbereiten, die Figur muss entfernt werden."

Die FPÖ hingegen wäscht die Hände in Unschuld. Man habe nicht einmal gewusst, dass es sich bei der Abbildung nicht um einen echten Menschen gehandelt habe. Die Verantwortung liege allerdings auch bei der Grafikagentur, die das Bild für im Auftrag der Partei erstellt habe.

Kuriose Randnotiz: Die Figur auf dem Bild wurde im Kontext von angeblichen Polizeieinsätzen in steirischen Asylwerberheimen verwendet. In Pusterwald, dem Dorf, das im Hintergrund zu sehen ist, gibt es allerdings keinen einzigen Asylwerber und damit auch keine entsprechende Unterbringung.

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