Er hat keine Knarre, ist alles andere als muskulös, und statt kerniger Macho-Sprüche bekommen wir von ihm ein fröhliches »Yiipiieee« zu hören. In einer von Anti-Helden geprägten Spiele-Generation ist der knuffige Klempner mit der Latzhose wegen seiner Unschuld fast selbst zum Anti-Helden geworden. Trotzdem (oder gerade deswegen?) drängten deutlich mehr Leute zu den Nintendo-Displays mit Super Mario Galaxy als zu den Blutorgien MK: Armageddon oder God of War II.
Wiiselflink und Zittrig
Mit einer Hand an der Fernbedienung und der anderen am Nunchuck geht die Reise los. Trotz des im Vergleich zu herkömmlichen Controllern ungewöhnlichen Gefühls, zwei Eingabegeräte in den Händen zu halten, parken wir unseren Daumen auf dem Analogstick und lassen den dank hübscher Lichteffekte sehr plastisch wirkenden Schnurrbartträger loswackeln. Gesprungen wird mit dem »A«-Knopf, bis jetzt ist also alles beim Alten. Noch während wir mit leicht eiernden Bewegungen versuchen, die herumliegenden Münzen einzusammeln, weist uns eine japanische Nintendo-Mitarbeiterin mit fast schon mitleidigem Blick auf den über den Bildschirm zitternden Stern hin. Wenn es einen Moment gegeben hat, in dem über dem Kopf eines gestandenen Videospielzeitschriften-Redakteurs ein riesiges, leuchtendes Fragezeichen aufgetaucht ist, dann war es dieser! Anscheinend waren wir nicht die Ersten, denen sich der Zusammenhang zwischen dem Stern und der Fernbedienung nicht auf Anhieb erschlossen hat, denn mit typisch japanischer Gelassenheit tippt die Hostess erst auf die Fernbedienung und zeigt dann auf den Stern. Einige Sekunden voller angestrengter Hirnaktivität später hatten wir dann begriffen, wie der Hase - oder besser, der - Klempner läuft. Man muss die Münzen nämlich nicht mit Mario einsammeln, sondern richtet einfach die Fernbedienung (und damit den Stern) auf die Münze, und schon wandert das glitzernde Objekt der Begierde in des Klempners Tasche.
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