The Man with the Iron Fists - Von wegen Tarantino

Mit The Man with the Iron Fists versucht sich Wu-Tang-Clan Oberhaupt RZA an einem Kampffilm á la Tarantino - und scheitert kläglich.

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Für sein Spielfilmdebüt hat sich Rapper RZA Großes vorgenommen. Ein potentieller Kultfilm wie die seines Vorbildes Quentin Tarantino sollte es werden. Aber weit gefehlt. The Man with the Iron Fists zieht sich über teils unerträglich lange 95 Minuten und auch die Story lässt zu wünschen übrig.

Warum der Streifen wirklich nur etwas für Genre-Liebhaber ist und was es mit Tarantinos Namen auf dem Filmplakat auf sich hat, verrät unsere Filmkritik.

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Die Story

Ein Dschungeldorf im China des 19. Jahrhunderts: Ein Schmied amerikanischen Ursprungs wird von den ansässigen Clans dazu gezwungen, allerhand tödliche Werkzeuge zu erschaffen. Es herrscht Krieg: Zwei rivalisierende Gruppen leben im ständigen Kampf miteinander. Dann erscheint Jack Knife (Russell Crowe) auf der Bildfläche, ein Mann, dem ein fragwürdiger Ruf vorauseilt.

Schnell ergibt sich ein überaus brutaler Wettkampf unter den Kriegern der Clans. Alle wollen den riesigen Schatz in die Finger bekommen, der durch den Ort transportiert wird. Aber es kommt noch schlimmer. Als das Dorf droht, unter der Schlacht der Krieger zusammenzubrechen, sieht sich der begabte Schmied dazu gezwungen, das tödlichste aller Werkzeuge zu erschaffen. So wird er zu dem Mann mit den Eisenfäusten - und der kann es mit fast jedem aufnehmen.

Werben mit dem großen Namen

Quentin Tarantinos (Inglorious Basterds, Pulp Fiction) Name prangt groß auf dem Poster zu The Man with the Iron Fists. Ein eindeutiger Blickfang mit dem Ziel, ein großes Publikum ins Kino zu holen. Dass es sich dabei aber eigentlich nur um einen irreführenden Marketing-Trick handelt, weiß man als Zuschauer zunächst nicht. Wer sich den Abspann genau anschaut, dem fällt nämlich auf, dass der Kultregisseur offiziell gar nicht involviert war.

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Darsteller Rick Yune (Schnee der auf Zedern fällt, The Fast & the Furious) erzählt, was es damit auf sich hat. Die Kollaboration besteht lediglich aus einer engen Freundschaft zwischen Tarantino und RZA, der seinerzeit am den Soundtrack von Kill Bill mitgearbeitet hat. Als RZA beschloss, in der Filmwelt Fuß zu fassen, stand Mr. Tarantino mit Rat und Tat zur Seite.

Einfluss auf The Man with the Iron Fists nahm Tarantino aber nicht. Viel mehr gestattete er seinem Kumpel, seinen lukrativen Namen auf dem Poster zu verwenden. Und das zieht. Denn wer sieht schon so genau hin? Wenn Tarantinos Name für einen Kung-Fu Film wirbt, versprechen sich Fans erst einmal Großes.

Der Fan im Regisseur

Enttäuschung ist vorprogrammiert, Tarantino-Anhänger kommen schließlich mit gewissen Erwartungen ins Kino. Aber vielleicht ist das auch egal. Wer einmal Eintritt gezahlt hat, muss den Film ja schließlich nicht auch noch mögen, denkt der Zyniker.

Allerdings muss man RZA zu Gute halten, dass er versucht hat, das Beste aus seinem Film herauszuholen. Der Musiker ist seit frühester Kindheit ein großer Fan von Kung-Fu-Filmen und schuf unter anderem den Soundtrack zu Ghost Dog: Der Weg des Samurai. Auch gab er sich beim Schreiben des Drehbuchs so viel Mühe, dass der Film zunächst geschlagene vier Stunden lang war und RZA überlegte, das Ganze als Zweiteiler in die Kinos zu bringen. Erst ein guter Rat von Eli Roth (Hostel), Co-Autor von The Man with the Iron Fists, konnte ihn dazu bewegen, das Ganze auf 95 Minuten zu kürzen.

Die Kürzung hilft aber nur wenig. Schon die anderthalb Stunden, die The Man with the Iron Fists jetzt dauert, vergehen alles andere als schnell. Trotzdem glaubt man RZA, wenn er sagt, wie sehr ihm das Projekt am Herzen lag. Leider entschädigt das nicht für die laue und einfallslose Story oder die platten Charaktere, die er liefert.

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