Es ist ein ganzes Weilchen her, da hat Bethesda ein Next Gen-Update für Fallout 4 angekündigt – mit Veröffentlichungstermin 2023. Na gut, mit dem Release hat es nicht geklappt, aber mit einiger Verspätung ist das Technik-Upgrade für PS5 und Xbox Series X|S jetzt endlich doch erschienen.
Stellt sich nur die Frage, ob sich die Wartezeit gelohnt hat. Und ja, was Fallout 4 auf den Current Gen-Konsolen liefert, kann sich wirklich sehen lassen. Wir können uns jedoch nicht vorstellen, dass Version 1.10.978 schon der letzte Patch für das Endzeit-Rollenspiel war…
Die Bildmodi für 4K/60 Hertz-TVs im Vergleich
Eines vorweg: Da uns Bethesda keinen Vorabzugang stellen konnte, haben wir uns vorerst ausschließlich auf die PS5-Version von Fallout 4 gestürzt. Zumindest auf der Xbox Series X sollte der Titel aber sehr ähnlich laufen, das deuten zumindest Aussagen aus den Xbox-Communities an.
Nur in einer Hinsicht gibt es wohl einen deutlichen Unterschied, dazu dann aber mehr im weiteren Verlauf des Artikels. Erstmal geht es an die Next Gen-Grafikmodi, die im Hinblick auf eine 4K-Systemeinstellung bei 60 Hertz folgendermaßen gestaffelt sind:
- Qualitätsmodus: dynamische Auflösung (~2160p); 30 fps; maximale Grafikdetails
- Leistungsmodus: dynamische Auflösung (~1800p); 60 fps; mittlerer bis hoher Detailgrad
Zum Vergleich, so sind die PS4-Konsolen aufgestellt:
- PS4 Pro: 1440p; 30 fps; hoher Detailgrad
- PS4: 1080p; (instabile) 30 fps; niedriger bis mittlerer Detailgrad
Ihr habt euch nicht verguckt – beide PS5-Grafikmodi für 4K-Fernseher mit 60 Hertz-Display bieten eine enorm hohe und damit knackscharfe Auflösung, zum Großteil bei 2160p. Sogar der Leistungsmodus kratzt häufig an der 4K-Marke und fällt nur selten nach unten ab.
Und auch bei den Framerates gibt es nichts zu beklagen, der Grafikmodus liefert perfekt getaktete 30 fps, der Leistungsmodus hingegen bombenfeste 60 fps:
Zudem gibt es geringe Unterschiede beim Detailgrad der Grafik, da der Qualitätsmodus das Ultra-Preset der PC-Version verwendet. Der ist etwas höher gelegen als die mittlere bis hohe Einstellung der PS4 Pro-Fassung.
Der Leistungsmodus nutzt wiederum weitgehend die mittleren Grafikeinstellungen, die eher der originalen PS4-Version entsprechen.
Hier seht ihr einige Unterschiede in der Übersicht:
- Die Vegetation ist mit Ultra-Einstellungen im Qualitätsmodus buschiger, Äste und Sträucher erscheinen außerdem feingliedriger:
- Fallout 4 leidet im Qualitätsmodus (und auf der PS4 Pro) weniger unter Pop-In, da Umgebungsdetails wie Zäune, Schatten und Mauerwerk früher ins Bild geladen werden:
- Einige Texturen sind detailreicher, wie hier die Wasserlache am Boden:
- Glanzeffekte auf einigen Wasserflächen sind im Qualitätsmodus höher aufgelöst:
Beim Spielen dürfte euch ein Großteil der Unterschiede jedoch nicht auffallen, dafür sind sie zu kleinteilig. Der fps-Boost ist dagegen der entscheidende und deutlich wichtigere Faktor, da sich Fallout 4 damit weitaus flüssiger anfühlt und steuert.
Übrigens nutzt der Leistungsmodus auch noch ein paar Grafikdetails, die der PS4 Pro-Fassung überlegen und mit dem Qualitätsmodus identisch sind. Deshalb handelt es sich auch eher um eine Mischung aus beiden Generationen.
Zu den identischen Effekten zählen eine minimal intensivere Beleuchtung:
Und präzisere Schatten:
Für uns war der Leistungsmodus auch die erste Wahl bei 2160p und 60 Hertz, beim Qualitätsmodus würden wir eher von einem zweiten Pro-Upgrade der PS4-Version sprechen.
Fehlende Texturen
Wir sind uns nicht ganz sicher, wo die Ursache liegt, aber einige Texturen scheinen im Next Gen-Update von Fallout 4 fehlerhaft oder ersetzt worden zu sein.
Darunter etwa das Willkommensschild von Vault-Tec über Vault 111:
Darüber hinaus sind eingerahmte Bilder mit verschiedenen Landschaftsmotiven durch ein Foto mit einem Leuchtturm ersetzt worden. Das könnte aus Lizenzgründen gemacht worden sein, aber es könnte sich auch um einen Bug handeln, genau wie bei der Leinwand.
Es gibt eine Unterstützung für 120 Hertz-TVs und damit einen 40 fps-Modus!
Unterstützt euer Fernseher eine Ausgabe in 120 Hertz und wurde der entsprechende Haken in den PS5-Einstellungen gesetzt, läuft der Qualitätsmodus von Fallout 4 mit Next Gen-Update nicht in 30 fps, sondern mit 40 Bildern pro Sekunde.
Und die werden auch tadellos erreicht:
Damit haben 120 Hertz-Fernseher einen entscheidenden Vorteil, da sich 40 fps deutlich flüssiger anfühlen als 30 fps. Wieso das so ist, das erfahrt ihr hier:
Bei 40 fps bleiben euch übrigens die Ultra-Grafikeinstellungen erhalten, ihr bekommt also einen Kompromiss aus maximal aufgedrehter Grafik und dem Spielgefühl des Leistungsmodus, wenn auch in leicht abgeschwächter Form.
Aufgrund eines Bugs aber gerade nur auf der PS5! Mehrere Spieler*innen und auch der Digital Foundry-Redakteur Thomas Morgan haben mittlerweile bestätigt, dass die Einstellung des Bildmodus bei 120 Hertz auf der Xbox Series X nicht funktioniert.
Link zum Twitter-Inhalt
1440p-Monitore bekommen den insgesamt besten Grafikmodus
Fallout 4 hat auf den Current Gen-Konsolen eine ungewöhnliche Funktion, die wir so noch nicht gesehen haben. Wählt ihr in den Systemeinstellungen eurer PS5 eine Auflösung von 1440p, wird ein zusätzlicher Grafikmodus freigeschaltet, der alle sonstigen Spieleinstellungen überschreibt.
Dann läuft Fallout 4 permanent mit den Ultra-Einstellungen des Qualitätsmodus, allerdings in komplett stabilen 60 fps und in "nur" noch 1440p:
1440p sind alles andere als unscharf, Fallout 4 kann sich in diesem Modus also absolut sehen lassen. Wir empfehlen ihn sogar, wenn ihr häufiger im Ödland unterwegs seid und die volle Endzeit-Packung genießen wollt. Die Auflösung ist in diesen Größenordnungen im Vergleich zu mehr Grafikdetails und hoher Framerate dann ja doch eher nebensächlich.
Wir fragen uns allerdings, wieso der Modus nicht einfach als Option in den Spieleinstellungen zu finden ist. Schließlich ist der Umweg über die Systemeinstellungen arg kompliziert, etwa wenn ihr den Modus auch am 4K-Fernseher nutzen wollt.
Es wird aber noch seltsamer: Bei einer Systemeinstellung von 1080p oder 720p werden dann wieder die beiden 2160p-Grafikmodi verwendet, es liegt also eine eigentlich unnötig hohe Auflösung in niedrigeren Systemeinstellungen an. Eine benutzerfreundliche Bedienung geht anders.
HDR leider ohne Verbesserung
HDR war schon auf der PS4 Pro nicht die Stärke von Fallout 4 und ist es auch leider beim Next Gen-Update nicht. Das liegt, ganz simpel formuliert, an einer recht langweiligen Implementierung, die typisch für ein Spiel von 2015 ist.
Der Titel leuchtet mit HDR zwar intensiver als mit SDR, helle Bildbereiche (wie Wolken am Himmel) clippen aber gern mal ineinander über oder strahlen in andere Bildbereiche ab. Das liegt daran, dass der Titel bei 250 Nits abriegelt und diesen Wert ziemlich flächendeckend anwendet.
Aufgrunddessen gibt es außerdem keinerlei strahlkräftige Highlights oder eine großartige Dynamik im HDR-Bild:
Klar, es handelt sich lediglich um ein kostenfreies Update, aber es wäre schön gewesen, dahingehend eine Verbesserung zu sehen. Schließlich trägt der Patch 'Next Gen' im Titel und HDR ist ja eigentlich schon ein Last Gen-Feature.
Weitere Inhalte des Next Gen-Updates
Neben den Grafik- und Framerate-Neuerungen findet ihr auch noch ein paar inhaltliche Erweiterungen im "neuen" Fallout 4:
- Enklaven-Überreste wie eine Tesla-Kanone
- Rustikal zusammengeschraubte Waffen
- Werkstätten im Halloween-Stil
Außerdem wurden einige Bugfixes vorgenommen, unter anderem ein Crash der PS5, der aufgrund von installierten DLC-Paketen aufgetreten ist.
Viele Neuerungen auf der Konsole, aber eine riesige Enttäuschung auf dem PC
Auf der PlayStation ist Fallout 4 jetzt erstmals in mehr als 30 fps und vollen 4K spielbar, zudem sind die zusätzlichen 1440p- und 40 fps-Optionen eine klasse Erweiterung.
Aber auch Fallout 4-Fans auf der Xbox Series X dürften auf ihre Kosten kommen, schließlich setzte die konsoleneigene FPS Boost-Option für 60 Bilder pro Sekunde bislang eine Reduktion der Auflösung von dynamischen 4K auf 1080p voraus.
Das Next Gen-Upgrade ist dann doch die klar bessere Wahl.
PC-Spieler*innen haben jedoch bereits klar ihren Unmut kundgetan. Schließlich sind 4K, hohe Grafikdetails und 60 fps dort seit … nun ja … immer enthalten und Mods von enormer Wichtigkeit für die Community.
Das Update hat aber so gut wie die gesamte Modding-Grundlage zerschossen, genau wie etliche Spielstände:
Das trübt den Release auf den Konsolen aber nicht, der uns abseits des genannten 40 fps-Fehlers auf der Xbox Series X bislang vor keine gröberen Bugs gestellt hat. Aber wir reden immer noch von einem Bethesda-Spiel, komplett ausschließen können wir Probleme bei zunehmender Spielzeit also nicht.
Seid ihr denn bisher auf weitere Fehler gestoßen? Oder seid ihr zufrieden mit den Neuerungen des Next Gen-Updates?
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