Rogue Warrior im Test - Test für PlayStation 3 und Xbox 360

Wo kommt das denn auf einmal her? Bethesdas Brutalo-Shooter Rogue Warrior lag urplötzlich im Regal des Importhändlers. Wir sagen euch, was das Geballer taugt!

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Rogue Warrior: Ex-Navy Seal Dick Marcinko versetzt euch zurück ins Jahr 1986. Storytechnisch wie spielerisch! Rogue Warrior: Ex-Navy Seal Dick Marcinko versetzt euch zurück ins Jahr 1986. Storytechnisch wie spielerisch!

Dick Marcinko ist ein ganz harter Brocken und passt wunderbar in die 80er-Jahre, den zeitlichen Hintergrund des Spiels Rogue Warrior. Als sein Team kurz nach der Landung im Feindgebiet aufgerieben wird, ballert sich der Ex-Navy Seal mit dem neckischen Pferdeschwanz und dem nervösen Zeigefinger ganz alleine durch Nordkorea. Dort soll er verhindern, dass Raketen in die falschen Hände geraten. Da das Spiel 1986 angesiedelt ist, sind diese »falschen Hände« natürlich die Hände der bösen Russen. Interessant: Sowohl Modern Warfare 2 als auch Rogue Warrior greifen dieses alte Feindbild auf. Und es gibt noch eine Parallele zwischen den beiden Shootern: Rogue Warrior nutzt ein stark an Modern Warfare angelehntes Controller-Layout. Wer gerade noch mit Price und Soap unterwegs war, wird sich mit Dick sofort zurechtfinden. Selbst die Granaten-Gefahr-Anzeige hat man aus der Call of Duty-Reihe übernommen!

Finishing Moves

Rogue Warrior: Kalt erwischt: Nähert ihr euch einem Gegner, könnt ihr ihn mit einem einzigen Tastendruck ausschalten. Rogue Warrior: Kalt erwischt: Nähert ihr euch einem Gegner, könnt ihr ihn mit einem einzigen Tastendruck ausschalten.

Das eigentliche Spiel besteht im Prinzip nur aus geradlinigen Levels, die euch in der Rolle des Super-Machos Marcinko von einer Gewaltexplosion zur nächsten führen. Dabei habt ihr die Wahl, ob ihr euch lautlos oder aus allen Rohren ballernd durch die nordkoreanischen Linien schlachtet. Wer es eher lautlos mag, setzt vor allem auf die Nahkampf-Finisher, die über einen simplen Tastendruck ausgelöst werden. Die brutalen Manöver enden für den Gegner stets tödlich und mit einem lockeren Spruch Marcinkos. Besonders fragwürdig: Sich am Boden windende Gegner könnt ihr ebenfalls per Finisher »kaltstellen«. Doch im Endeffekt ist es egal, wie ihr die Widersacher erledigt, denn egal ob leise oder lautstark: Eine echte Bedrohung sind die Polygon-Feinde nur in größeren Ansammlungen. Und auch dann seid ihr dank der Möglichkeit, aus der Deckung heraus zu schießen, im Vorteil. Pickt euch einfach einen Pixel-Dummbatz nach dem anderen raus und drückt auf die »Feuer«-Taste. Nach etwa vier Stunden habt ihr die acht Missionen erledigt.

Technik von gestern

Rogue Warrior: Optisch ist das Spiel nicht weit von einem Xbox 1-Titel entfernt. Rogue Warrior: Optisch ist das Spiel nicht weit von einem Xbox 1-Titel entfernt.

Wenn ein Spiel über drei Jahre lang in Entwicklung ist und dann heimlich, still und leise auf den Markt geworfen wird, bedeutet das in der Regel nichts Gutes. Bethesdas Shooter Rogue Warrior für PlayStation 3 und Xbox 360 macht da keine Ausnahme: Miese Technik und unausgegorenes Leveldesign vermiesen selbst dem anspruchslosesten Shooter-Fan den wenigen Spaß, den man mit dem Simpel-Geballer haben kann. Die Innenabschnitte sind sehr kastig designt: Scharfe Kanten und Ecken sowie wenig Innenausstattung lassen euch glauben, durch Rohbauten anstelle von nordkoreanischen Truppenlagern oder Regierungsgebäuden zu laufen. Das Spiel sieht aus, als hätte man es ursprünglich auf einer Xbox 1 entwickelt und für die rucklige Portierung auf die aktuellen Systeme lediglich die Auflösung hochgeschraubt. Zusammen mit der fast nicht vorhandenen Künstlichen Intelligenz der Gegner ist das ein ziemliches Armutszeugnis für drei Jahre Programmierarbeit. Gerade wenn man bedenkt, dass das zuständige Entwicklerstudio Rebellion (Shellshock 2) derzeit für Sega am nächsten Kapitel der Aliens vs. Predator-Saga werkelt, wird einem Angst und Bange.

Zynische Sprüche

Rogue Warrior: Die dümmliche K.I. der Gegner macht das sehr kurze Spiel auch nicht besser. Rogue Warrior: Die dümmliche K.I. der Gegner macht das sehr kurze Spiel auch nicht besser.

Das einzige, was an Rogue Warrior wirklich gelungen ist, sind die zynischen Äußerungen der Hauptfigur. Unfreiwillig komische Sprüche wie: »Ist das hier eine Versammlung von Warmduschern?«, hört ihr am laufenden Band. Die deutsche Synchronisation hält sich allerdings mit Kraftausdrücken ziemlich zurück, sodass ihr für das komplette Macho-Spielgefühl zur ebenfalls auf der Disk enthaltenen englischen Sprachfassung wechseln solltet. Hier spricht US-Schauspieler Mickey Rourke den pöbelnden Elitekämpfer. Einen eigenen Menüpunkt gibt es dafür nicht: Rogue Warrior fragt die Systemeinstellungen eurer Konsole ab. In Deutschland erscheint das Spiel nicht. Das liegt nicht unbedingt an übermäßigen Splattereffekten (der Shooter hält sich in dieser Beziehung sehr zurück), sondern wohl eher an der Art und Weise, wie Rogue Warrior die Gewalt zelebriert.

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