Sniper: Ghost Warrior 3 im Test - Schuss ins Graue

Sniper: Ghost Warrior 3 zeigt im Test solide Ansätze, stolpert aber über die auf Konsolen miserable Technik.

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Auch wenn die bisherigen Titel der Ghost-Warrior-Reihe weder bei Spielern noch Kritikern besonders gut ankamen, lässt Entwickler CI Games nicht locker. Mit Sniper: Ghost Warrior 3 soll alles besser werden - dank einer offeneren Ausrichtung, größerem Umfang und unterschiedlichen Spielstilen. Nach langer Entwicklungszeit und mehreren Verschiebungen ist Ghost Warrior 3 jetzt erhältlich und ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen: Noch eine Verschiebung hätte dem Spiel absolut nicht geschadet.

Multiplayermodus
Aktuell gibt es noch keinen Multiplayermodus in Sniper: Ghost Warrior 3. Dieser soll zu einem späteren Zeitpunkt kostenlos per Update nachgereicht werden.

B-Movie-Flair

Wie seine Vorgänger kommt die Story von Ghost Warrior 3 wenig überraschend nicht über die Qualität eines B-Movies hinaus: Als Elite-Soldat Jon North werden wir in Georgien abgesetzt, um dort die örtlichen Separatistenbanden aufzumischen.

Nebenbei sind wir auf der Suche nach unserem verschwundenen Bruder, der bei einem Sabotageeinsatz - den spielen wir im Prolog - entführt worden ist. Der in vier Akte aufgeteilte Plot lässt sich eigentlich recht schnell unter "als Aufhänger taugt's, zu mehr nicht" verbuchen, zwei Dinge finden wir trotzdem besonders bemerkenswert.

Im Prolog erfährt man mehr über die Beziehung von Jon und Robert – die Brüdergeschichte wirkt dennoch ziemlich aufgesetzt. Im Prolog erfährt man mehr über die Beziehung von Jon und Robert – die Brüdergeschichte wirkt dennoch ziemlich aufgesetzt.

Zum einen wäre da die miese deutsche Sprachausgabe, die jede Zwischensequenz gleichermaßen zum Trauerspiel wie humoristischen Highlight macht. Und zum anderen die Tatsache, dass die Ghost-Warrior-3-Geschichte trotz ihrer recht simplen Prämisse spätestens ab dem zweiten Akt verwirrend wird, weil das Spiel mit Namen und Charakteren nur so um sich schmeißt. Hier taucht mal dieser Bösewicht auf, dort müssen wir dann jenen Schurken verfolgen, Mitglieder von diversen Separatistengruppen sind untereinander verfeindet oder wollen sich ehelichen.

Der Vorgänger:Sniper: Ghost Warrior 2 im Test für PS3 und Xbox 360

Und zwischendurch tauchen verbündete Frauen wie Lydia Jorjadze oder Raquel Shein auf, die allerdings eher durch üppige Oberweiten als durch scharfsinnigen Verstand auffallen - von den tumben Bösewichten ganz zu schweigen. Spätestens nach dem vorhersehbaren Twist des Spiels im zweiten Akt blicken wir nur noch sporadisch durch, das ändert sich bis zum absolut unspektakulären Finale nach circa zwölf Spielstunden auch nicht mehr.

Offen, aber leblos

Spielerisch verabschiedet sich Ghost Warrior 3 von den Schlauchlevels der ersten beiden Serienteile und setzt auf eine offene Spielwelt. Genauer gesagt sind es drei größere Gebiete, zwischen denen wir allerdings nur innerhalb bestimmter Missionen wechseln dürfen. Große Unterschiede zwischen den Arealen gibt es nicht, Felsformationen, Bäume und einige marode Häuser prägen das Bild.

Nur das zweite größere Areal sticht dadurch hervor, dass Schnee liegt. In diesem Setting gilt es nun, 26 Hauptmissionen und wahlweise 16 Nebenaufträge zu erfüllen. Als Ausgangspunkt dient in jedem Gebiet ein Unterschlupf, in dem wir neue Aufträge annehmen oder unsere Waffen wechseln.

In einer Mission ist es unsere Aufgabe, Treibstofflieferungen der Separatisten zu zerstören – entsprechende Explosionseffekte inklusive. In einer Mission ist es unsere Aufgabe, Treibstofflieferungen der Separatisten zu zerstören – entsprechende Explosionseffekte inklusive.

Auf den Karten der drei großen Hauptgebiete gibt es zudem etliche Fragezeichen-Symbole, die Interessenspunkte. Hier finden wir meist Geld, Crafting-Ressourcen oder Zivilisten, die wir aus der Gefangenschaft von Separatisten befreien müssen. Die leblosen Areale kann das allerdings nicht im Ansatz kaschieren. Hier und da stolpert ein holprig animiertes Reh durchs Gestrüpp oder ist ein Zivilist am Straßenrand zu sehen, meist präsentiert sich das georgische Hinterland aber als grau-grün-braune Ödnis ohne Esprit, die wir nur widerwillig durchqueren, um zum nächsten Missionspunkt zu kommen.

Übriggebliebene Interessenspunkte auf der Karte lassen sich nach dem Abspann übrigens noch besuchen, darüber hinaus gibt es bis auf das Ausschalten von 16 besonderen Zielen jedoch nicht wirklich viel in der Spielwelt zu tun, was den Entdeckungsreiz abseits der Hauptmissionen deutlich schmälert. Lediglich ein Durchgang in den höheren Schwierigkeitsgraden lockt, dafür muss man aber seinen Spielstand überschreiben - Sniper: Ghost Warrior erlaubt nur ein Savegame.

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