Seit einigen Tagen ist Skull & Bones endlich draußen. Für das Piratenspiel hat Ubisoft sich die beliebten Schiffskämpfe aus Assassin’s Creed 4: Black Flag geschnappt und in eine MMO-Formel gegossen.
Aber nicht nur deshalb, sondern auch wegen der schwierigen Entwicklungszeit machte mich das Ergebnis so neugierig, wie schon lange nicht mehr.
Daher habe ich mich auch direkt im Early Access auf die rauen Gewässer des indischen Ozeans begeben und festgestellt: Skull & Bones ist ein mäßiges Piratenspiel, das mir durch seine starke Ausrichtung auf Seeschlachten, Loot und Shared World auch persönlich nicht zusagt.
Folglich flog es schnell von meiner Konsole und wurde ersetzt. Angefixt vom Setting und den zumindest kurzweilig spaßigen Seeschlachten, kam für mich danach nämlich nur ein Spiel in Frage, auch wenn es schon über 10 Jahre auf dem Buckel hat: Assassin’s Creed 4 Black Flag! Und das war eine meiner besten Entscheidungen seit langem.
Skull & Bones segelt im Schatten von Assassin’s Creed 4 Black Flag
Dass Skull & Bones nach all den schwierigen Jahren in Entwicklung und Verschiebungen bei den Kritiker*innen nicht so gut wegkommt, war abzusehen. Selbst wenn es anders gekommen wäre, wäre es keine Überraschung gewesen, dass ich dem Spiel nicht viel Zeit widme.
Ich zähle als Fan von Singleplayer-Action-Adventure mit durchgehend inszenierter Storys nämlich nicht zur Zielgruppe von Skull & Bones – Dafür umso mehr zu der von Assassin’s Creed 4: Black Flag.
Der für mich größte Kritikpunkt an Skull & Bones ist die Erkundung der Welt. Ich kann mit meinem Charakter zwar auch mal an Land gehen, um Schätze auszugraben oder im Piratenörtchen Saint Anne einzukaufen, aber das war’s dann schon fast.
Die meiste Zeit verbringen ich mit meiner Schaluppe auf dem Ozean, wodurch ich mich als großer Fan von Open World-Spielen, in denen ich viele Stunden lang frei das Land erkunde, eingeengt fühle.
Selbst Ressourcen baue ich durch ein Minispiel vom Schiff aus ab, was sich für mich, die auch viele Survival-Spiele zockt, falsch anfühlt. Da schleiche, kletter und kämpfe ich mich doch viel lieber mit Edward Kenway durch die offene Karibik, in der mich zahlreiche Inseln dazu einladen, sie zu erkunden, um Loot einzusacken und Geheimnisse aufzudecken.
Warum Skull & Bones nicht so gut wegkommt, lest ihr in unserem Test:
Und wo wir schon bei Edward sind: Im Gegensatz zu meinem selbsterstellten S&B-Kapitän, der nicht einmal den Mund aufbekommt, hat der unbeabsichtigte Assassine nicht nur eine nachvollziehbare Hintergrundgeschichte, sondern auch eigensinnige Charakterzüge, die ihn erst so charmant machen.
Das trägt auch wunderbar zur Story des AC-Spiels bei, die im Vergleich zu Skull & Bones viel dynamischer und emotionaler wirkt. Alleine dadurch, dass Edward ein klares Ziel verfolgt, kann ich viel besser mit ihm connecten.
Gut, das Piraten-MMO will uns bewusst keine aufwendige Geschichte erzählen, sondern setzt den Fokus auf seine Loot-Spirale, damit ich mir immer bessere Schiffe leisten kann, aber ich persönlich brauche mehr als das, um tief ins Spiel reingezogen zu werden.
Den Seeschlachten von Skull & Bones kann ich aber durchaus etwas abgewinnen. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schiffe, der individuelle Ausbau und das Gefühl auf See, wenn die Kanonenkugeln nur so durch die Luft flitzen, das hat schon etwas.
Das beste von Skull & Bones gibt es auch in Black Flag
Aber das bekomme ich auf ähnliche Weise auch in Black Flag – und das ganz ohne andere Spieler*innen, die um mich herum schippern und mich so aus dem Spielgeschehen reißen. Ich bin da eben lieber eine Einzelgängerin.
Warum Assassin’s Creed Black Flag allgemein als einer der besten Titel der Serie gilt und warum ein spekuliertes Remake ideal wäre, erfahrt ihr in unseren folgenden Beiträgen:
Ich für meinen Teil zähle so zwar nicht zu Personen, die sich groß für Skull & Bones begeistern können, aber ich bin froh über den Versuch, da es mich so wieder an AC Black Flag herangeführt hat.
Und das ist für Ubisoft, die für beide Spiele verantwortlich sind, sicher nicht der schlechteste Kompromiss. Daher gehe ich bester Laune wieder mit Edward an Deck und lasse mich von der virtuellen Karibik in den Bann ziehen.
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