Es soll Menschen geben, die stets mit invertierter Steuerung spielen. Also Leute, die ihre Spiele und Controller absichtlich so einstellen, dass sie zum Beispiel den Analog-Stick nach oben bewegen und dadurch nach unten gucken. Woran das liegt, will jetzt eine Gruppe von Wissenschaftler*innen herausfinden, weil das womöglich auch hilfreiche Erkenntnisse in anderen Bereichen zur Folge haben könnte.
Wissenschaftler untersuchen, wieso manche Spieler*innen ihre Steuerung invertieren
Darum geht's: Eine Mehrheit der Videospiel-Fans spielt offenbar ohne invertierte Steuerung, aber es gibt auch eine Menge Leute, die die Kamera umstellen. Das heißt, dass sie als allererstes bei jedem neuen Spiel erstmal die Option "Y-Achse invertieren" auswählen. Wieso das so ist und was es damit auf sich haben könnte, soll jetzt von einem Forschungs-Team untersucht werden.
Auslöser dafür dürfte diese Story aus dem Guardian sein, wie Kotaku schreibt (also für die wissenschaftliche Untersuchung, nicht das invertieren der Y-Achse). Wie es dazu kommt und was das Invertieren der Kamera bedeuten könnte, wollen jetzt Dr. Jennifer Corbett und Dr. Jaap Munnecke vom Visual Perception und Attention Lab der Londoner Brunel-Universität untersuchen.
Freiwillige für Experimente gesucht: Laut diesem neuen Guardian-Bericht könnten dabei einige Experimente helfen, die sich ganz allgemein um das Verhalten und spezieller das Psychosoziale drehen sollen. Ziel sei es, herauszufinden, wie diese individuellen Wahrnehmungen eventuell mit echten oder auch virtuellen Umgebungen zusammenspielen und sich gegenseitig beeinflussen.
Die meisten Forschungen würden sich darauf konzentrieren, wie sich Menschen auf einzelne Objekte konzentrieren, aber niemand könne mehrere Details auf einmal verarbeiten, sagt Dr. Jennifer Corbett. Diese Experimente könnten dabei helfen, herauszufinden, was der Grund für die Präferenz einer invertierten Kamera ist und ob das möglicherweise auch andere Auswirkungen hat.
"Es gibt da diese klaffende Wissenslücke im Hinblick darauf, wie unsere visuelle Wahrnehmung vom Rest dieser riesigen Vielzahl an sensorischen Informationen abhängt."
"In der Lage zu sein, hervorzusagen, wie eine Person in bestimmten Umgebungen oder Kontexten interagiert, könnte monunentale Fortschritte in der Technologie mit sich bringen."
Möglicherweise könnten entsprechende Erkenntnisse irgendwann in Bereichen eingesetzt werden, die unsere Sicherheit steigern würden, wie zum Beispiel beim Erkennen von Tumoren auf Röntgenbildern oder dem Erkennen von Waffen beim Scannen von Gepäckstücken, heißt es in dem Bericht.
Ebenfalls interessant: Hier findet ihr einen Gamepro-Artikel, in dem es darum geht, wieso wir uns in manchen Spielen so zuhause fühlen. Eine Psychologin hat sich dem Gefühl angenommen und die psychologischen Gründe dafür angesehen.
Wie stellt ihr eure Steuerung ein? Invertiert ihr eure Y-Achse und wenn ja, was glaubt ihr, woran das liegt?
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