Fallout 4 kommt - und eigentlich ist doch alles in Butter. Denn große Rollenspiele mit offener Welt und jeder Menge zu entdecken - dass sich Bethesda damit auskennt, haben sie ja schon mit Skyrim bewiesen, das sich rund 20 Millionen verkauft hat. Kaum ein Spiel entfacht so viel Spieler- und Modderleidenschaft wie der Drachenkampf um Himmelsrand, obwohl oder gerade weil es an manchen Ecken deutlich hörbar knirscht. Denn trotz aller Qualität, trotz seiner grandiosen Atomsphäre und seiner großartigen Welt ist Skyrim lange kein perfektes Spiel.
Ob Fallout 4 genauso hohe Wellen schlagen wird wie Skyrim hängt in unseren Augen auch davon ab, ob sich die Entwickler einiger Probleme des Quasi-Vorgängers annehmen und an den richtigen Stellen nachsteuern. Aber auch davon, ob sie es verstehen, ihre eigenen Stärken und die Seele der früheren Serienteile zu beschwören.
Technik, die gefällt
»Boah, die Grafik ist aber … gar nicht mal so gut.« Mit der Veröffentlichung des Ankündigungstrailers von Fallout 4 ging auch die Debatte darum los, ob die Grafik wirklich zeitgemäß und hübsch ist. Und ja, zeitgemäß ist sie nicht ganz, aber das hat auch Sykrim nicht davon abgehalten, uns in seinen Bann zu schlagen.
Wir wünschen uns eher, dass andere technische Baustellen angegangen werden, etwa die bisher oft recht starre Mimik der NPCs oder die steifen bis lächerlichen Animationen in der Third-Person-Perspektive. Denn da uns Fallout 4 erlaubt, zwischen Ego- und Schultersicht zu wechseln, sollten beide gleich gut spielbar sein und vor allem immersiv funktionieren.
Ordentliche Menüs
Außerdem mit auf unserer Wunschliste: intuitive Menüs. Wenn wir eine neue Waffe finden, wollen wir die schnell ausrüsten und nicht wie in Skyrim vorher durch zig dämliche, träge Menüs irren müssen, die als einer der ersten Nervfaktoren die Modder herausgefordert haben! Oder erst umständlich die Schnellwahlleiste belegen, um dann doch jedes Mal aus dem Spielfluss gerissen zu werden, wenn wir eine andere Option als »Waffe wegstecken« wählen - immerhin fällt die Magie als zusätzliches Menüproblem weg.
Da der Pipboy im VATS-Modus die Zeit nun auch nicht mehr komplett einfriert, wird es noch wichtiger, die wertvollen Sekunden, die wir haben, nicht mit unnötig fummeliger Ziel- und Waffenauswahl zu vergeuden.
Nachvollziehbare Physik
Der Drachenschrei Fus Ro Dah wirkt super, um Banditen aus dem Weg zu brüllen. Oder das Schlafzimmer eines Jarls in ein Trümmerfeld zu verwandeln. Oder nervtötende Begleiter von hohen Klippen zu werfen. Lustigerweise brauchen wir nicht mal Drachenkräfte, um die eigenartige Physik von Skyrim voll auszureizen, oft reicht schon ein Schlag oder das unbedachte Ziehen am falschen Gegenstand im Regal, um absolutes Chaos unter den vorher fein säuberlich arrangierten Tellern und Gläsern zu entfesseln.
Das ist zwar ganz witzig, von einer glaubwürdigen Physikdarstellung jedoch ziemlich weit weg. Nicht falsch verstehe: Wenn wir in Fallout 4 eine Maulwurfsratte mit dem Raketenwerfer treffen, darf die gerne in die Stratosphäre abzischen. Aber wenn wir sie nur mit der Faust erledigen, sollte sie nicht vom einen Ende des Commonwealth zum anderen fliegen.
Weniger Bugs und Glitches
Vom Holzfäller, dem seine Scheite an Armen und Axt kleben über den Draugr-Boss, der sich von einer einfachen Plattform überlisten lässt, bis zum Plotstopper-Bug, der verhindert, dass wir in der Hauptgeschichte weiterkommen: Skyrim bezahlt seine gewaltige Größe mit einem ebenso großen Bugpozential, das vor allem zum Release voll zur Geltung kam.
Fallout 4 wird ebenfalls riesig, aber hoffentlich müssen wir nicht die Menge an Problemen erleben, die Skyrim-Spieler zu Beginn sehnsuchtsvoll auf Modder und Workarounds blicken ließen.
Hardcore-hart
Wer sich beim Spielen zurücklehnen und entspannen will, soll genau das tun können, für echte Ödland-Veteranen wünschen wir uns den optionalen Hardcore-Modus von New Vegas auch für Fallout 4. Essen, trinken, schlafen und Begleiter, die tatsächlich ins Gras beißen können, lassen die harte Welt der Fallout-Reihe noch authentischer erscheinen und erhöhen darüber hinaus den spielerischen Anspruch.
Kein Wunder, dass sich so viele Skyrim-Mods darum drehen, der Kälte von Himmelsrand eine echte Bedeutung zu verleihen und das Überleben in den Wäldern interessanter zu gestalten. Also immer her mit dem Extrem-Survival-Modus, gern auch in bockschwer! Man muss die Arbeit ja nicht immer den Moddern überlassen.
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