Seite 2: Sniper Elite 3 - Mitten ins Herz

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Der Feind hört mit

Das Aufklären der weiträumigen Gebiete und das systematische Ausschalten einer Übermacht ist auch in Sniper Elite 3: Afrika eine große Freude. Im Nahkampf fertigt Karl seine Widersacher problemlos von hinten mit dem Messer oder einem Würgegriff ab. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Gegner ihn noch nicht entdeckt haben. Sobald wir versuchen, einen Gegner direkt im Nahkampf zu attackieren, weichen diese Karls Attacken problemlos aus. Ähnlich wie in Splinter Cell: Blacklist ist also ein weiterer US-Soldat nicht in der Lage, einen Widersacher im Eins-gegen-Eins abzufertigen. Seltsam!

Karl Fairburne nimmt einen Wachmann in den Schwitzkasten. Stealth-Kills werden mit deutlich mehr Erfahrungspunkten belohnt! Karl Fairburne nimmt einen Wachmann in den Schwitzkasten. Stealth-Kills werden mit deutlich mehr Erfahrungspunkten belohnt!

Immerhin gibt es allerlei Möglichkeiten, um die Nazi-Schergen abzulenken. So manipulieren wir zum Beispiel Übertragungswagen. Die dadurch entstandenen Geräusche locken die Wachleute in dann eine falsche Richtung. Außerdem platzieren wir Sprengladungen an Benzinfässern und kreieren auf diese Weise ein Ablenkungsmanöver. Praktisch: Durch laute Geräusche wie etwa Explosionen überdecken wir unsere Schüsse. Auf diese Weise können die KI-Wachen nicht nachvollziehen, von wo die Kugeln tatsächlich kommen. Wie sicher wir an unserem aktuellen Standort sind, zeigt uns ein blauer Balken an. Sobald dieser komplett aufgefüllt ist, wissen die Feinde, wo sich Karl aufhält. Also: Vorsicht!

Wenn wir bestimmte Orte in den Missionen erreichen, poppen optionale Zusatzaufgaben auf. So muss Karl beispielsweise mit dem Scharfschützengewehr Fahrzeuge sabotieren oder Funkstationen ausschalten. Weiterhin gibt es innerhalb der Areale versteckte Notizen und andere Gegenstände, die uns zusätzliche Erfahrungsboni einbringen. Das EXP-System ist simpel gehalten: Für leise Abschüsse gibt es mehr Punkte, als für die Rambo-Methode. Mit Erfahrungspunkten schalten wir neue Waffen und Zielvisiere frei, was besonders im Mehrspieler-Modus eine schöne Ergänzung sein dürfte.

Anatomiekurs für Scharfschützen

Der schönste Part von Sniper Elite 3: Afrika ist wie schon in den Vorgängern zweifellos die gelungene Schussmechanik. Auch hier bestimmt der Schwierigkeitsgrad, wie realistisch und anspruchsvoll das Spiel wirklich ist. Auf niedrigster Stufe schert sich die Kugel einen Dreck um Schwerkraft und Luftwiderstand. Das Geschoss fliegt in einer geraden Linie direkt ins Ziel.

Je weiter wir den Schwierigkeitsgrad aber nach oben schrauben, desto weniger Hilfen stehen uns zur Verfügung. Auf der höchsten Stufe fehlen dann nahezu alle Bildschirmanzeigen, sodass wir die Flugbahn unter Einbeziehung von Wind und Entfernung selbst berechnen müssen. Dazu lädt sich die Fokus-Anzeige deutlich langsamer auf. Mit dieser schalten wir nämlich bis zum mittleren Schwierigkeitsgrad eine rote Zielhilfe ein, die uns anzeigt, wo unsere Kugel landen wird.

Volltreffer: Besonders schöne Abschüsse zeigt Sniper Elite 3: Afrika mit Hilfe der brutal-ehrlichen Röntgenkamera. Volltreffer: Besonders schöne Abschüsse zeigt Sniper Elite 3: Afrika mit Hilfe der brutal-ehrlichen Röntgenkamera.

Auch Karls aktueller Gesundheitszustand fließt in die Schussmechanik mit ein. Nach einem Sprint über das Schlachtfeld schnellt sein Puls in die Höhe und das Visier wackelt wie der Schwanz eines deutschen Schäferhunds. Daher benötigt es Ruhe, Taktik und Fingerspitzengefühl, um echte Volltreffer zu landen. Diese zeigt Sniper Elite 3 dann aber auch in all ihrer Brutalität. Mit Hilfe der Röntgenkamera verfolgen wir die Kugeln durch die Luft und sehen - fast wie in Mortal Kombat - wie die Geschosse Organe und Knochen ihrer Ziele zerreißen. Auch hier gibt es besondere Erfolge, etwa für Blattschüsse direkt durch das Zielfernrohr eines feindlichen Scharfschützen.

Neu ist hingegen die Möglichkeit, auch Fahrzeuge auf derartige Weise zu demolieren. Wie beim angesprochenen Panzer III pulverisiert Karl im Spielverlauf auch das Innenleben von Lastwagen. Dann fliegen Zylinder, Schräubchen und Muttern fröhlich durch den Motorraum, ehe dieser in die Luft geht. Größere Zielobjekte wie die Flugabwehrgeschütze zerstören wir dagegen mit Dynamit oder mit den praktisch platzierten roten Benzinfässern.

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