Blick zurück - 3 Spiele, die Kais Leben geprägt haben

Manche Spiele sind einfach ein wenig wichtiger für uns als andere. Welche Spiele das für die Redakteure von GamePro.de sind, lest ihr in unserer Serie. Diesmal mit den persönlichen Erinnerungen von Kai.

Videospiele hatten einen entscheidenden Einfluss auf mein Leben, das kann ich nicht leugnen. Ich meine: Letztlich ist es so, dass ich dank einer primitiven Pong-Konsole, die mein Vater vor grob geschätzt 35 Jahren mit nach Hause brachte, heute in der GamePro-Redaktion arbeite.

Das Ding faszinierte mich so sehr, dass über die Jahre Atari VCS, C-64, Sega Master System, Super Nintendo, Mega Drive, PlayStation, N64 und viele weitere Konsolen folgten. Mit dem PC als Spielgerät wurde ich hingegen nie so richtig warm. Klar, dass einige der unzähligen Spiele, die ich darauf zockte (gerne auch mal heimlich, da meine Eltern bei schlechten Noten die Kabel versteckten, ich aber die Verstecke kannte), mich ganz besonders prägten. Hier sind drei davon.

Moon Patrol

Moon Patrol auf dem Atari VCS - hässlich, aber damals sehr spaßig. Moon Patrol auf dem Atari VCS - hässlich, aber damals sehr spaßig.

Ja, ich bin alt. So alt, dass das erste Spiel, das mich so richtig gefesselt hat, ein Titel für den Atari 2600 war. Klar, ich hatte auch zuvor schon Kontakt mit Videospielen - sei es ein simpler Pong-Klon mit mehreren Variationen, die als Tennis, Fußball und Eishockey verkauft wurden, oder frühe Atari-VCS-Sportspiele - doch erst die Spiele mit Geballer und Explosionen zogen mich so richtig in ihren Bann.

So sehr sogar, dass ich mitunter ganze Nachmittage vor dem uralten Röhrenfernseher verbrachte und selbst dessen hässliche Farbschwankungen in Kauf nahm (kräftig auf die Seite klopfen half meist), um bei Moon Patrol möglichst weit zu kommen und die Highscores meines Bruders und meines besten Freundes zu schlagen.

Moon Patrol war damals unser Lieblingsspiel, und wir saßen oft gemeinsam vor der Konsole, um abwechselnd möglichst weit zu spielen. Ich weiß nicht mehr genau, was wir uns davon außer einer neuen Highscore versprachen - weder änderte sich die Grafik noch gab es irgendwann einen Abspann.

Die Gegner wurden einfach zahlreicher und fieser. Doch das bestärkte mich in meinem Ehrgeiz nur noch mehr: Ich wollte mich von dem Spiel nicht unterkriegen lassen. Und diese Einstellung habe ich bis heute beibehalten. Kein Spiel soll mich kleinkriegen!

The Legend of Zelda: A Link to the Past bot seinerzeit eine riesengroße Welt. The Legend of Zelda: A Link to the Past bot seinerzeit eine riesengroße Welt.

Obwohl ich schon auf dem NES äußerst fleißiger Spieler war, kam mir bis zum SNES-Knüller The Legend of Zelda: A Link to the Past kein vergleichbares Action-Adventure unter. Klar, konzentrierte ich mich doch vorwiegend auf Ballereien und Prügeleien.

Zuerst wusste ich nicht, was ich von dem merkwürdigen Spiel mit dem kleinen Zipfelmützenträger halten sollte. Die Spielfigur war ja doch ziemlich eingeschränkt, was ihren Aktionsradius anging. Doch es ließ mich nicht los. Irgendetwas hatte bei mir »Klick« gemacht.

Ich verbrachte aus heutiger Sicht (man kann das Ding ja locker an einem Abend durchzocken) unglaubliche Wochen mit Link und seinen Abenteuern in Hyrule. Die Welt war ja so riesig, und ich wurde immer wieder von Geheimnissen abseits des Weges abgelenkt oder brauchte bestimmte Items zum Weiterkommen.

Da hatte ich echt dran zu knabbern. Doch seit ich A Link to the Past damals triumphierend durchspielte, habe ich eine echte Schwäche für das simple, aber phänomenale Spielprinzip der Zelda-Reihe und kann auch nicht genug von offensichtlichen Nachahmern wie Soul Reaver oder Darkstalkers bekommen.

Barbarian

Immer wieder lustig: Der grüne Gnom, der in Barbarian den Kopf des Verlierers durch die Arena kickt. Immer wieder lustig: Der grüne Gnom, der in Barbarian den Kopf des Verlierers durch die Arena kickt.

In meiner kurzen Computerphase (C-64, bevor ich das NES entdeckte) hatte ich erstmals Kontakt mit indizierten Spielen. Neben Commando, Green Beret und Co. beeindruckte mich vor allem ein Spiel ganz besonders: Barbarian. Mag sein, dass die Faszination darin begründet lag, dass ich meinen Vater kurz vorher dazu überreden konnte, mich den ersten Conan-Film ansehen zu lassen.

Andererseits könnte es auch der berühmt-berüchtigte Drehschlag des pixeligen Heldensprites gewesen sein. Der ließ den Kopf des Gegners nämlich durch die Luft sausen und über den Boden purzeln. Wow, ganz wie im Film! Meinen Eltern gefiel das natürlich weniger, doch es war um mich geschehen. Splattereffekte in Spielen waren genau mein Ding.

Jahre später sollte sich diese Liebe für brutale Bildschirmprügeleien fortsetzen, als ein bestimmtes Spiel, nennen wir es kurz »MK«, für die damals aktuellen 16-Bit-Konsolen erschien (nein, ich spielte natürlich nicht die gesäuberte SNES-Version, sondern die Splatterfassung auf dem Mega Drive).

Höhepunkt dieser Leidenschaft war wohl das Entstehen meiner Begründung zur Wehrdienstverweigerung, die ich zusammen mit einem Kumpel verfasste, während wir in MK 2 abwechselnd die seinerzeit tabubrechenden Finishing Moves ausprobierten. Und auch heute noch können mir Spiele gar nicht blutrünstig genug sein. Barbarian hat mich wohl wirklich nachhaltig beeindruckt.

Kai Schmidt

Kai zählt zu seinen frühesten Erinnerungen die an eine mit 9-Volt-Blockbatterie betriebene Pong-Konsole. Seitdem war er von Videospielen besessen und schaffte es immer irgendwie, auch die neuesten Konsolen in seine Finger zu kriegen oder zumindest anzuzocken - und sei es nur bei Freunden oder Freunden von Freunden. Auch heute noch muss er die neueste Spieletechnik immer so früh wie möglich haben.

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