Seite 2: Diablo 3 im Test - Teuflische Suchtmaschine

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Zum Konsolenhelden geboren

Schon in den ersten Kämpfen wird klar, dass Blizzard die traditionelle PC-Serie hervorragend auf Konsolen übertragen hat. Es fühlt sich ganz natürlich an, unseren Helden mit dem linken Stick zu bewegen und auf Knopfdruck Fähigkeiten in unsere Blickrichtung zu feuern. Mit dem rechten Stick legen wir ähnlich wie in God of War eine fixe Ausweichrolle hin. Die Schlachten spielen sich flüssig, ­direkt und actiongeladen - wer braucht da noch eine Maus? Heiltränke dürfen wir nur in regelmäßigen Abständen schlucken; um den Spielfluss aber trotzdem aufrechtzuerhalten, lassen besiegte Feinde häufig Heilkugeln fallen. Neu für Konsolen kommen gelbe Macht­kugeln dazu, die unsere Attacken kurzzeitig mit magischer Durchschlagskraft aufbohren und uns schneller laufen lassen. Das hält übrigens länger an, wenn wir weitere Heil- oder Machtkugeln einsammeln. Obendrein lädt sich der Bonus dadurch immer weiter auf, bis sich bei jedem Angriff eine Explosion entlädt und umliegende Feinde mit Kettenblitzen gebrutzelt werden. Keine weltbewegende Neuerung, aber sie würzt die Gefechte doch mit machttrunkenen Höhepunkten.

Das Inventar wurde für die Konsole als praktisches Kreismenü gestaltet. Das Inventar wurde für die Konsole als praktisches Kreismenü gestaltet.

Auch die Menüs haben für die Controller-Steuerung eine Generalüberholung erfahren. Im Inventar wählen wir etwa per Kreismenü den gewünschten Item-Slot wie Waffe, Helm oder Ring. Dann sehen wir in zwei Spalten unseren momentan dort angelegten Gegenstand und alle möglichen Alternativen im Vergleich, die wir gerade mit uns tragen. Ein wenig fummelig ist das immer noch, doch wir behalten stets die Übersicht über unsere Beute.

Legendäre Waffen für alle

Neue Ausstattung knöpfen wir besiegten Gegnern ab, immer mit zufällig ausgewürfelten Eigenschaften wie etwa Zusatz-Feuerschaden. Praktisch dabei: Wenn wir einen Gegenstand aufheben, sehen wir am linken Bildschirm grob, ob er uns mehr Schaden, Leben oder Rüs­tung geben würde und können ihn dann anlegen oder wegwerfen, ohne überhaupt das volle Inventar aufrufen zu müssen. In der Regel vergeht nie viel Zeit, bis wir ein neues Upgrade finden, und damit ebbt auch die Motivation nie ab. Durststrecken füllt der Schmied: Hier schmelzen wir überflüssige Fundstücke ein und lassen uns dafür neue Waffen oder Rüstungen basteln - auch wieder mit Zufallseigenschaften, aber immerhin eine zweite Chance auf einen Glückstreffer. Manche Beutestücke weisen außerdem Sockel auf, in die wir einen von vier Edelsteinen für bessere Werte einsetzen dürfen. Stärkere Klunker meißelt uns der Juwelier.

Schatzgoblins tragen dicke Beute, machen sich aber durch ein Dimensionsportal aus dem Staub, wenn wir sie nicht schnell genug erlegen. Schatzgoblins tragen dicke Beute, machen sich aber durch ein Dimensionsportal aus dem Staub, wenn wir sie nicht schnell genug erlegen.

Auf Dauer wirkt das Item-System allerdings ein wenig oberflächlich: Im späteren Spiel sind nur wenige Werte wirklich relevant, vor allem mehr und stärkere kritische Treffer für mehr Schaden pro Sekunde. Was nicht in dieses Beuteschema passt, wandert direkt auf die Schrotthalde, nur einige der seltenen legendären Gegenstände haben wirklich mal ausgefallene Eigenschaften. Da ruft dann etwa ein Schwert kurzzeitig einen Engelskrieger an unsere Seite. Ganz so schwer wie auf dem PC wiegt dieses Problem hier aber nicht, wir finden nämlich spürbar mehr legendäre Gegenstände. Müssen wir ja auch, denn es gibt kein Auktionshaus mehr, in dem wir unseren Wunschgegenstand einfach direkt von anderen Spielern kaufen können.

Das kostet zwar ein wenig Komfort, kommt aber der Motivation zugute, weil unsere eigene Beutejagd so viel bedeutsamer, lukrativer und damit motivierender ausfällt. Ein weiterer Vorteil: Die Baupläne für die besten Schmiederüstungen kosten auf dem PC 1,5 Millionen Gold pro Stück, das verlangt entweder ewiges Sammeln oder ein paar richtig lukrative Auktionen. Auf den Konsolen, wo wir sie nicht aus dem Handel finanzieren können, kriegen wir die Pläne für deutlich erschwinglichere 50.000.

Helden aus dem Runenbaukasten

Genauso gespannt wie die nächste neue Waffe erwarten wir den nächsten Levelaufstieg. Dabei lernt unser Held jedes Mal neue Fähigkeiten - wenn auch in festgelegter Reihenfolge, denn gezielte Spe­zialisierung durch Ausbau bestimmter Fertigkeiten oder sonstige verteilbare Attributpunkte gibt es nicht. Dass wir so gar nichts tun können, um unserem Helden nachhaltig eine persönliche Note zu verleihen, schlägt auf die Identifikation mit der Spielfigur, doch Diablo 3 befeuert dafür unsere Experimentierfreude: Wir dürfen zwar nur sechs aktive Zauber und drei passive Eigenschaften gleichzeitig nutzen, aber die lassen sich jederzeit austauschen.

Klassen: Barbar Der Barbar führt die dicksten Waffen im Spiel und kann von allen Klassen am meisten einstecken. Sein Arsenal umfasst verheerende Hiebe, Kriegsschreie und die kurzzeitige Verwandlung in einen besonders schlagkräftigen Berserker.

Dämonenjägerin Die Dämonenjägerin erledigt Feinde mit Bogen oder Armbrust und legt wahlweise zielsuchende Pfeile oder explodierende Bolas auf die Sehne. Feinde hält sie sich mit Fallen, Rauchgranaten und akrobatischen Ausweichmanövern vom Hals.

Mönch Der wendige Mönch lässt Schlagkombos auf seine Feinde niederhageln und lädt jeden dritten Angriff mit zusätzlichen Effekten auf. Außerdem setzt er auf heilige Kräfte, um Gegner zu schwächen und seine Verbündeten mit Heilung und Auras zu unterstützen.

Hexendoktor Der Hexendoktor zieht mit einer Privatarmee aus Zombiehunden und anderen Schergen aus dem Dschungel los. Obendrein wirft er Feuerbomben oder beschwört Plagen aus Heuschrecken und Kröten herauf.

Zauberin Die Zauberin entfesselt arkane Mächte und kann damit etwa die Zeit verlangsamen oder Feinde mit Schockwellen wegstoßen. Aber auch klassische Elementarmagie ist ihr zu Diensten, auf ihre Feinde lässt sie Meteoriten und Schneestürme niederfahren.

Außerdem dürfen wir für jede Fähigkeit zwischen jeweils fünf Runen wechseln. Lassen wir etwa einen Meteoritenschauer herunterprasseln oder lieber einen einzelnen großen Brocken, der dafür den Einschlagsort verbrennt? Mit jedem Aufstieg entdecken wir neue Kombinationen und haben freie Hand, sie auszuprobieren. Dabei ziehen wir im Einzelspieler-Modus mit einem von drei Begleitern los. Der Templer stürzt sich an die Front und steckt für uns Schaden ein, der Schurke gibt Feuerunterstützung, und die Verzauberin verwandelt Feinde in Hühner und hält sie uns mit weiteren magischen Tricks vom Hals. Genau wie unseren eigenen Helden statten wir auch die Begleiter mit Waffen und Fähigkeiten unserer Wahl aus, aber aus einem kleineren Arsenal.

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