Ex-Gears-of-War-Entwickler - Triple-A-Entwicklung ist "kaum tragbares Geschäftsmodell"

Laut Cliff Bleszinksi sind große Produktionen mittlerweile nur noch für etablierte Unternehmen wie Activision oder 2K stemmbar.

Cliff Bleszinski hat sich kritisch über das Triple-A-Geschätsmodell geäußert. (Bildquelle: ign.com) Cliff Bleszinski hat sich kritisch über das Triple-A-Geschätsmodell geäußert. (Bildquelle: ign.com)

Der ehemalige Gears-of-War-Designer und Epic-Games-Mitarbeiter Cliff Bleszinski hat sich auf einem Vortrag auf der Reboot Develop Conference kritisch über den aktuellen Status der Triple-A-Spielentwicklung geäußert.

Er verglich Triple-A zunächst mit der amerikanischen Restaurant-Stene. Wie dort gäbe es etablierte Marken wie Madden, Uncharted oder Call of Duty, diese wären natürlich nicht schlecht, aber auch nicht richtig großartig, sie seien "einfach nur da".

Es würde sich anfühlen, als würde man diese Spiele jedes Jahr wieder und wieder bekommen. Die genannten Titel seien gute Spiele, aber würden hunderte Millionen Dollar für Entwicklung und Marketing verschlingen.

"It feels like it's just this category of eight games that we're getting repeatedly over and over again. They're good games but they're costing hundreds of millions of dollars to make and market."

Der daraus resultierende Wiedererkennungswert sei der entscheidende Faktor für den aktuellen Status der Triple-A-Entwicklung, so Bleszinki weiter. Die Spieler seien wählerisch und clever, schließlich seien 60 Dollar für ein Spiel weiterhin viel Geld. Deshalb würden sie sich weniger auf Experimente (z.B. mit einer neuen IP) einlassen und mehr auf etablierte Marken konzentrieren.

"$60 is still a lot of money to ask people for. [...] And to ask them to make that bet multiple times per year? Gamers are picky, they're smart."

Dieses würde wiederum dazu führen, dass die Hersteller lieber die sichere Variante einer Fortsetzung wählen und das Risiko der Neueinführung einer Marke scheuen würden. Letztendlich sei die Triple-A-Entwicklung ein kaum tragbares Geschäftsmodell, dass nur von etablierten Unternehmen wie Activision, Sony oder 2K zu stemmen sei.

"At the end of the day, this is a nearly unsustainable model unless you are one of these established brands or companies like an Activision, or a 2K, or a Sony."

Eine Idee für kleinere Studios hat Bleszinski auch parat. Diese sollen von ihm bezeichnete "Doppel-A-Spiele" entwickeln, die "toll aussehen und sich gut spielen", aber im Bereich Preis und Marketing nicht mit den Triple-A-Spielen konkurrieren müssen. Diese Spiele seien für den digitalen Vertrieb prädestiniert und müssten nicht zwingend zum Vollpreis angeboten werden. Als Beispiele nannte Bleszinski Rocket League, Rust und Warframe.

Bleszinksi selbst arbeitet aktuell mit seiner Firma Boss Key Productions an dem PC-Spiel LawBreakers. Den kompletten Vortrag könnt ihr euch hier auf Twitch anschauen.

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