Seite 2: Godzilla im Test - Nostalgie ist keine Entschuldigung

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Außergewöhnlich … zäh

Generell sind die Kämpfe nicht einmal halb so episch wie erhofft. Godzilla hat genau zwei Angriffe, einen starken und einen schwachen. Wenn ein Temperaturbalken aufgeladen ist, habe ich zusätzlich die Option auf flächendeckende oder gezielt eingesetzte Energiestrahlen. Letztere sehen als konzentrierter Nahkampfatem tatsächlich halbwegs manierlich aus - generieren aber wie alle anderen Angriffe eher bescheidenes Trefferfeedback. Wenn ich gegen Space-Godzilla kämpfe und nicht einmal unterscheiden kann, wer von uns beiden jetzt gerade auf den Deckel bekommt, ist irgendetwas mächtig schiefgelaufen. Erst der Game-Over-Bildschirm klärte mich letzten Endes darüber auf, dass offenkundig ich der Verlierer war.

Ironisch-ikonisch: Godzilla vor dem Gebäude der Firma Toho, die den ersten Film produzierte. Ironisch-ikonisch: Godzilla vor dem Gebäude der Firma Toho, die den ersten Film produzierte.

Grund für mein Versagen war aber weniger mein fehlendes Gamepad-Geschick als vielmehr ein »taktischer« Fehler: Da ich mich zu Spielbeginn wie vom Missionsziel befohlen auf die Generatoren konzentriert habe, blieb mein Godzilla mickrig und schwach. Das rächte sich dann nach etwa der Hälfte des Spiels, als meine Feinde unvermittelt und ohne Vorwarnung einfach größer wurden und entsprechend den Großstadt-Fußboden mit mir geschrubbt haben.

Aber in dem Fall kann ich ja einfach die vorherigen Level nochmal spielen, oder? Nein. Bei Godzilla geht es in den unzusammenhängenden Leveln nur vorwärts. Bin ich zu schwach und zu klein, muss ich die Kampagne nochmal komplett von vorne anfangen. Wenigstens ist die gesamte »Story« nach 180 Minuten abgefrühstückt, sodass ich nicht allzu viel wiederholen muss. Dann verkündet die schnieke Offizierin vom Anfang nämlich, dass Godzilla ins japanische Inland vorgestoßen ist. Ende der Geschichte. Godzilla: Eins, Menschheit: Null.

Nur zwei unterschiedliche Attackentypen verhindern ein komplexes Kampfsystem. Nur zwei unterschiedliche Attackentypen verhindern ein komplexes Kampfsystem.

Erzwungener Wiederspielwert

Zumindest für diese Runde. Wenn wir nämlich den »König der Kaiju«-Modus (funktioniert genau wie die Kampagne, nur ohne Story) als einer unserer Feinde spielen wollen, müssen wir ihnen dazu erst einmal in der Kampagne begegnet sein. Bei über 40 zufällig auftauchenden Filmgegnern ist das nicht in einem Rutsch zu schaffen. Also nichts wie zurück ins Hauptmenü und nochmal von vorne gespielt. Inklusive Tutorial und aller Zwischensequenzen, von denen man nach meinem Geschmack viel zu wenige abbrechen kann.

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Aber hey, dafür bekomme ich Materialen wie Battra-Larven oder Mecha-Godzilla-Teile. Mit denen schalte ich dann spektakulär klingende Zusatzangriffe frei, die sich aber kaum von den Basisasttacken unterscheiden. Gesammelte Monster werden immerhin auch für den Diorama-Modus freigeschaltet, in dem ich allerdings nichts anderes machen kann, als die Figuren schick zu positionieren. Fürs Knipsen muss ich dann auf die PS4-Screenshot-Funktion zugreifen. Wer erwartet auch schon bei einem Dioarama-Modus eine integrierte Fotofunktion?

Was dem Spiel wirklich gut getan hätte, wäre ein lokaler Versus-Modus. Tekken im Schneckentempo, dafür aber mit Godzilla. Allerdings funktioniert der Versus-Modus nur übers Netzwerk, was bedeutet, dass ich auch meine Freunde dazu bekommen muss, 70 Euro für das Spiel auszugeben. Was übrigens ein weiterer Punkt ist, an dem ich mich störe. Wäre das Spiel ein Download-Titel für 15 Euro, stünde ich ihm wesentlich wohlwollender gegenüber. Aber Vollpreis für PS2-Grafik und eine Drei-Stunden-Kampagne passt für mich ungefähr so gut zusammen wie Godzilla und Arthouse-Kino.

Apropos Kino: Die einzige Verbindung zum letzten »Godzilla«-Kinofilm ist ein DLC für Besitzer der Day-One-Edition, der das 2014er-Monster beinhaltet. Damit kann ich dann wenigstens skeptischen Zuschauern beweisen, dass das Spiel trotz hoffnungslos veralteter Texturen und einem Spielprinzip inklusive Steuerung aus der Design-Mottenkiste in diesem Jahr erschienen ist.

Godzilla - Launch Trailer zur Monster-Klopperei Video starten 1:34 Godzilla - Launch Trailer zur Monster-Klopperei

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