Gamescom und die Absagen - Das Ende einer Ehe

Die Gamescom verzeichnet Absage nach Absage. Redakteurin Petra Schmitz weiß, warum das so ist, aber eigentlich nicht so sein dürfte.

Ist die gamescom in diesem Jahr vielleicht die letzte? Ist die gamescom in diesem Jahr vielleicht die letzte?

Microsoft hat frisch verkündet, dass man sich die Gamescom in diesem Jahr schenke. Damit tritt der Großkonzern nach Sega, Nintendo und THQ in den illustren Kreis der großen Messeverweigerer. Wir können’s sogar irgendwo verstehen.

Klar, Sega und THQ geht’s finanziell nicht so super, da lässt man so eine Messe lieber mal aus. Aber auch als jemand, der finanziell ganz gut da steht, lässt man so eine Messe wohl lieber mal aus. Die Gamescom ist eine insgesamt unattraktive Veranstaltung geworden, sofern sie es nicht schon immer war.

Der Standort Köln ist im Vergleich zu Leipzig verflixt teuer und hat keinerlei messbare Auswirkungen auf den späteren Absatz der dort gezeigten Spiele. Auch wenn die Besucherzahlen jedes Jahr weiter in die Höhe schießen. Aber! Aber war es nicht der BIU, der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V., der den Umzug von Leipzig nach Köln forderte?

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Und ist der BIU nicht Mitausrichter der Gamescom? Und sind Microsoft und Nintendo und THQ und Sega nicht Mitglieder des BIU? Ja, ja und nochmal ja! Das, was sich jetzt abspielt, erinnert mich an eine Ehe, die man vorschnell eingeht, um nach nur drei Jahren aus der gemeinsamen Wohnung zu verduften und die Partnerschaft einfach sterben zu lassen. Endkunden-Messen, also Messen für die Spieler, nicht für die Industrie, wie zum Beispiel die E3 eine ist, haben in Zeiten des allgegenwärtigen Internets viel an Reiz verloren (selbst die Cebit als Fachkundenmesse muss aktuell mit diesem Phänomen ringen).

Aber wäre es nicht die Aufgabe der Mitglieder des BIU gemeinsam mit der Köln Messe, diesem Trend mit frischen Ideen entgegen zu wirken, statt einfach auszuziehen und die Gamescom sterben zu lassen?

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