Seite 2: Online-Stores der Next-Gen-Konsolen - Xbox One und PS4 im Marktplatz-Test

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Beschnittene Rechte

Der Preis ist lange nicht das einzige Argument, dass für uns Spieler gegen den Onlinekauf spricht: Ein weiteres ist der Verlust einiger Rechte. Ein Satz in den FAQs auf Xbox.com (der ganz ähnlich auch auf der Sony-Seite zu finden ist) erklärt sehr direkt, wo der Hund begraben liegt: »Die im Xbox Live-Marktplatz (...) erworbenen und gemieteten Inhalte sind vom Umtausch und der Rückgabe ausgeschlossen.« Wollen wir ein auf Disk gekauftes Spiel beim Händler umtauschen, ist das meist kein Problem. Online haben wir so gut wie keine Chance, unser Geld für ein bereits gekauftes Spiel zurückzubekommen.

Selbst vergleichsweise alte Spiele schlagen mit 70 Euro zu Buche. Selbst vergleichsweise alte Spiele schlagen mit 70 Euro zu Buche.

Da die Konsole ein heruntergeladenes Spiel automatisch mit unserem Benutzerkonto verknüpft, fällt auch der Verkauf flach, etwa wenn wir das Spiel durch haben oder es uns nicht mehr gefällt. Der Gebrauchtmarkt droht also mit dem Digitalmarkt beziehungsweise der zwingenden Kontobindung auszusterben. Das ist natürlich ganz im Sinn der Publisher, manchen Berechnungen zufolge geht der Spieleindustrie mehr Umsatz durch den Gebrauchthandel verloren als durch Raubkopien.

Auch Verleihen ist beim Onlinekauf unmöglich. Oder zumindest nicht so einfach: Da das Spiel an den Account geknüpft ist, müssen wir uns bei einem Kumpel mit unseren Daten einloggen, damit er unser Spiel nutzen kann. Und wer gibt schon gern seine persönlichen Kontodaten weiter, selbst wenn der Freund noch so vertrauenswürdig ist? Und: Wir können nicht von zwei Konsolen gleichzeitig auf ein Konto zugreifen. Das heißt wenn unser Freund spielt, können wir das nicht.

Geld sparen auf der Xbox One
Prepaid-Karten werden im Rahmen von Angeboten regelmäßig etwas günstiger angeboten, wodurch sich effektiv auch der Verkaufspreis der gekauften Spiele senkt.

Auf der Xbox gibt es außerdem einen kleinen Trick, wie man günstiger an Guthaben kommt: Kauft euch die noch vielfach erhältlichen Prepaid-Karten mit MS-Points. Diese eigentlich nicht mehr vorhandene Microsoft-Währung wird eurem Konto in Euro umgerechnet (80 MS Points entsprechen 1 Euro) gutgeschrieben. Eine Karte mit 4200 MS Points (52,50 Euro) ist über Ebay für zwischen 35 und 41 Euro zu haben. Im günstigsten Fall spart man hier also über 40 Prozent.

Etwa 20 Euro zahlen wir für eine Prepaid-Karte mit 2100 MS Points mit einem Gegenwert von 26,25 Euro.

Ein steiniger Weg

Wir fassen zusammen: Vollpreistitel kosten über die Onlinemarktplätze von Microsoft und Sony in den meisten Fällen mehr als im Handel, wir haben kein Recht auf Umtausch oder Weiterverkauf. Und verleihen ist ebenfalls sehr umständlich. Da spricht eigentlich nichts für den Onlinekauf. Zumal jeder Download natürlich verlorenen Umsatz für Elektromärkte und - schlimmer - spezialisierte Videospielläden bedeutet. Gerade Letztere werden ohnehin immer seltener, zumal sie stark von den Margen aus dem Gebrauchthandel abhängig sind.

Vorbild Steam: Beim PC-Marktplatz Steam gibt's regelmäßig tolle Angebote und das Verleihen von Spielen funktioniert auch einfacher. Vorbild Steam: Beim PC-Marktplatz Steam gibt's regelmäßig tolle Angebote und das Verleihen von Spielen funktioniert auch einfacher.

Ein Argument für Downloads fiel in unserer Umfrage dann aber doch ab und an: der Zeitvorteil. Wir müssen für ein neues Spiel nicht in den Laden rennen, haben es - nach einer mehr oder weniger kurzen Wartezeit - direkt auf unserer Festplatte. Das gleiche Argument also, das schon zahlreiche Film-, Serien- und Musikfans zu Onlinediensten umsteigen hat lassen. Und nicht zuletzt auch PC-Spieler, bei denen der Spielekauf via Steam heute ganz normal ist.

Da sind wir dann aber wieder beim Preis: Die PC-Plattform Steam hat regelmäßig Rabattaktionen, bietet Spiele auch mal von Haus aus günstig an. Und: Spiele kann man hier mit der »Family Sharing«-Funktion an bis zu neun Freunde ausleihen.

Steam ist damit ein Marktplatz, der als Vorbild für die Pendants auf Xbox One und PlayStation 4 dienen sollte: Senkt die Preise, gebt uns Sonderaktionen und macht das Verleihen von Spielen leichter! Dann dürften viele Spieler auf die Möglichkeit verzichten können, ihre teuer gekauften Spiele gebraucht weiterzuverscheuern.

Gratisspiele mit Online-Abo
Wer ein PS-Plus-Abo hat, der bekommt von Sony regelmäßig Spiele für die PS4, die PS3 und die Vita geschenkt. Da sind dann schon mal sehr gute Titel wie Dead Nation und Mercenary Kings gratis drin. Auch Microsoft bietet seinen Gold-Abonnenten Gratisspiele - bislang allerdings nur für die Xbox 360. Spiele für die Xbox One sollen in Kürze folgen. Da beide Systeme ein kostenpflichtiges Abo (je 50 Euro/Jahr) fürs Onlinespielen voraussetzen, dürften viele Nutzer ein solches bereits besitzen und von den Gratis-Games profitieren.

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