Pokémon GO - Umstrittenes Video: Spieler aus Russland droht Gefängnisstrafe

Weil er ein Video in einer Kirche aufzeichnete, drohen einem Pokémon GO-Spieler aus Russland über drei Jahre Haft im Gefängnis.

Pokémon GO: Ein umstrittenes Video könnte Sokolovsky zum Verhängnis werden. Pokémon GO: Ein umstrittenes Video könnte Sokolovsky zum Verhängnis werden.

Ein Pokémon GO-Spieler aus Russland könnte ins Gefängnis kommen, weil er 2016 ein Video in einer Kirche drehte. Die Aufnahmen verstoßen gegen das Landesgesetz, weil sie angeblich zu religiösem Hass animieren.

Das Video Jahr drehte Ruslan Sokolovsky letztes Jahr in der berühmten Church of All Saints in Yekaterinburg. Sokolovsky selbst ist Atheist und machte in dem Clip Witze darüber, dass er Jesus nicht fangen kann. Zu Beginn des Videos macht er sich noch lustig über Russland, weil das Fangen von Pokémon in Poikémon GO in Kirchen Russlands laut Gesetz verboten sei, es ihm zufolge aber niemand verbieten könne, mit einem Smartphone eine Kirche zu betreten. Im Video sagt er:

"Warum sollten sie einen deswegen einsperren? Das ist ziemlich merkwürdig für mich. Deshalb habe ich entschieden, Pokémon GO in einer Kirche zu spielen."

Kurz nachdem er das Video auf YouTube veröffentlichte, wurde Sokolovsky festgenommen. Wie die Washington Post berichtet, soll er sich sogar seitdem in Arrest befinden. Seine Gerichtsverhandlung endete letzten Freitag, wobei die Staatsanwaltschaft abschließend die Maximalstrafe von 3,5 Jahren Haft forderte.

"Ich mag ein Idiot sein, aber ich bin keinesfalls ein Extremist", so Sokolovsky in einem Statement auf der russischen News-Website Meduza. "Vor langer Zeit wurden Menschen eingesperrt und für längere Zeit - nicht für 3,5 Jahre, sondern für Jahrzehnte -, weil sie Witze machten, zum Beispiel über den Kommunismus oder über Stalin. Wie es aussieht, wollen sie mich nun für 3,5 Jahre einsperren, weil ich mich über Strenggläubigkeit und Patriarch Kirill lustig machte. Für mich ist das Grausamkeit und Barbarei. Ich verstehe nicht, wie das überhaupt möglich ist. Allerdings, wie wir gesehen haben, ist es wohl tatsächlich möglich.

Das Urteil soll am 11. Mai 2017 verkündet werden.

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