Seite 2: Reckless Racing 2 im Test - Anders, aber nicht wirklich (viel) besser

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Western war Gestern

Eng geht es meist nur in der Startphase zu, da sich das Können der KI-Piloten doch stark unterscheidet. Eng geht es meist nur in der Startphase zu, da sich das Können der KI-Piloten doch stark unterscheidet.

Mit leichtem Erstaunen mussten wir beim Testen feststellen, dass Reckless Racing 2 nicht nur nach dem „größer, schöner, schneller“-Motto entwickelt wurde. Pixelbite änderte zudem die Ausrichtung hin zu einem relativ „ernsthaften“ Rennspiel. Die bisherige Mischung aus Micro Machines und Flatout ist passé. Der schon öfters gelesene Vergleich „Need for Speed aus der Vogelperspektive“ trifft es ganz gut. Verschwunden ist denn auch das Redneck-Thema samt Western-Melodien. Lediglich manche Automodelle und Profil-Portraits verbreiten noch etwas Südstaaten Flair.

Bemerkbar macht sich das neue Konzept bereits auf den ersten Metern im Karriere-Modus. Während beim Vorgänger der Untersatz bereits beim ersten zarten Druck auf die Richtungstaste wild ins Driften gerät, bleibt er hier stoisch ruhig. Die ganze Fahrphysik wirkt ruhiger, satter – umso mehr ist aber gefühlvolles Lenken gefragt, da die immer noch möglichen Drifts zwar Spaß bringen, aber Zeit kosten. Da der Speedlevel nun insgesamt deutlich höher liegt, braucht man nun auch tatsächlich ab und an die Bremse. Wer das ständige Quertreiben des Vorgängers schmerzlich vermisst, sollte vornehmlich mit den Offroad-Kisten an den Start gehen. Deren Fahrphysik wurde nur dezent überarbeitet.

Launchtrailer zu Reckless Racing 2 Video starten 0:58 Launchtrailer zu Reckless Racing 2

An die Neuausrichtung angepasst präsentieren sich die rund zwei Dutzend Kurse. Mit dem regelmäßigen Wechsel von Asphalt und losem Untergrund sowie den vielen kleinen Objekten und Details ähneln sie auf den ersten Blick stark denjenigen des Vorgängers. Schon die reichliche Ausschmückung mit Leitplanken, Fangzäunen, Reifenstapeln und gestreiften Curbs zeigt aber, woher der Wind weht: Diese Pisten wollen echte Rennstrecken sein und sind deshalb meist recht großzügig ausgelegt, mit weichen Kurven und einer durchgehend gleich breiten Fahrbahn. Spielerisch passt das; die witzigen, wunderbar in die jeweilige Umgebung eingepassten Layouts des Vorgängers sucht man jedoch vergeblich. Selbst optisch sieht das teilweise eintöniger aus. Insgesamt ist das Streckendesign ein deutlicher Rückschritt.

Es geht (immer) aufwärts

Steuerungstechnisch blieb alles beim Alten. Auch Reckless Racing 2 bietet vom Dreitasten-Modus über ein virtuelles Lenkrad bis hin zur Tilt-Steuerung praktisch alles an, was im Genre möglich ist. Dazu sind alle Varianten bis hin zur tasten-Nutzfläche voll konfigurierbar. Sehr gut gefallen hat uns die als Neuerung in den Optionen versteckte „Verfolgerkamera“. Statt dem Auto dreht sich hier quasi der Kurs, wir fahren also immer nach oben. Besonders empfehlenswert für all diejenigen, die sich ansonsten schwer damit tun, wann nun genau nach rechts oder links zu lenken ist. Allgemein ist die Steuerung für ein Top-Down-rennspiel vorzüglich gelungen und gehört zu den großen Stärken von Reckless Racing 2.

Der Multiplayer-Teil leidet unter starken Lags. Echte Zweikämpfe sind durch die stark hüpfenden Gegnerautos kaum möglich. Der Multiplayer-Teil leidet unter starken Lags. Echte Zweikämpfe sind durch die stark hüpfenden Gegnerautos kaum möglich.

Ebenfalls in den Optionen findet man eine weitere Innovation: Der Schwierigkeitsgrad lässt sich nicht nur praktisch stufenlos anpassen. Auch ein - gelungener - dynamischer Schwierigkeitsgrad steht zur Auswahl, der das Verhalten der anderen Autos regelmäßig dem eigenen Können anpasst. Von der technischen Seite her hat sich ansonsten nicht allzu viel getan. Statt Country-Geklimper strömen nun 80/90er-Jahre-Elektrosounds aus dem Lautsprecher. Und zumindest auf iPhone 4 und iPad 2 bleibt die Grafik auch in Bewegung gestochen scharf, wo sie im ersten Teil noch deutlich verwischte. Diebeiden Top-Plattformen bekamen zudem noch ein paar zusätzliche Shadereffekte verpasst – richtig flüssig läuft es aber auch nur hier, der Hardwarehunger ist insgesamt recht groß.

Größtenteils gleich blieb der Multiplayer-Teil. Der präsentiert sich insgesamt mehr als mittelmäßig: Maximal vier Spieler dürfen ausschließlich zu Einzelrennen gegeneinander antreten. Wie gehabt ist der Lag recht groß – ernsthafte Zweikämpfe sind durch die wild springenden Gegnerautos kaum möglich.

Wer mit der ernsthafteren Ausrichtung von Reckless Racing 2 etwas anfangen kann, bekommt damit eines der besten 2D-Rennspiele im AppStore. Wer hingegen der unkomplizierten Drifterei nachtrauert, bleibt besser beim ersten Teil. Oder hofft auf ein entsprechendes Update oder gar einen einschlägigen dritten Teil – dann aber auch bitte mit einem besseren Multiplayer-Part.

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