Rimelands - Hammer of Thor im Test - Test iPad und iPhone

In einer Zeit virtueller Gemetzel bringt Crescent Moon Games ein anachronistisch anmutendes Element zurück ins Rollenspiel: Den viereckigen Würfel. Heraus gekommen ist ein starkes Kampfsystem. Ob das zu einem Mobilhit ausreicht, lest ihr in unserem Test.

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Inhaltsverzeichnis

In einer alternativen Zukunft muss sich die Menschheit über ein volles Zeitalter hinweg in den Untergrund begeben. Die Gier nach Rohstoffen führte zu einem Raubbau an Mutter Erde. Der Himmel verdunkelte sich, und der Planet versank in Eis und Schnee. Dank dampfgetriebener Erfindungen überleben die Menschen, bis sie sich wieder an die Oberfläche wagen.

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Doch statt einer leeren Eiswüste findet man eine neue Zivilisation vor – das Volk der Fair. Wie es in der Natur des Menschen liegt, wird alsbald ein Krieg mit den Konkurrenten angezettelt. Irgendwann beendet eine Expedition jedoch die Auseinandersetzungen, und ein wackliger Waffenstillstand wird ausgerufen. Zumindest, bis ein nazigleicher Bösewicht namens Hermann Gotterdammerung die Bühne betritt...

Auf dem iPhone hat Rimelands ein anderes Button-Layout. Auf dem iPhone hat Rimelands ein anderes Button-Layout.

Das ist die Ausgangssituation in Rimelands – Hammer of Thor, einem isometrisch dargestellten RPG von Crescent Moon Games. Die Steampunk-Eröffnungsgeschichte ist auch schon der spannendste Story-Anteil im Spiel. Der Rest besteht fast ausschließlich aus Dungeon-Erkundungen und Auseinandersetzungen mit Fair, mutierten Menschen, gewaltigen Ogern, Wölfen und gierigen Grabräubern. Die Hauptfigur des Spiels, die rothaarige Rose Christa, wird zu mehreren Questen ausgeschickt, die sich immer um die Beschaffung geheimnisvoller Gegenstände oder Landkarten drehen. Ziel der Questen sind unterirdische Kammern, Gangsysteme oder Festungen, in denen sich allerhand feindlich gesonnene Kreaturen aufhalten. Es gibt keine Zufallsbegegnungen in Rimelands, alle potentiellen Gegner sind schon vor dem Gefecht zu sehen.

Unsere Pistole hat vier Angriffswürfel. Unsere Pistole hat vier Angriffswürfel.

Der interessanteste Aspekt von Rimelands – Hammer of Thor sind die rundenbasierten Kämpfe. Diese warten mit verschollen geglaubten Utensilien auf: Würfel! Anders als in den anderen RPGs wird hier nicht im Verborgenen per Zufallsgenerator der Treffer berechnet. In Rimelands wird die Attacke oder Parade vom Spieler selbst ausgewürfelt. Wir haben ein paar Bilder davon eingefangen. Je nach eingesetzter Waffe erhält man eine unterschiedliche Anzahl Würfel, die ebenso unterschiedliche Trefferchancen bedeuten. Man erblickt jedoch keine Zahlen, sondern Totenschädel, Kreuze und Schildsymbole. Die Totenschädel stellen Treffer dar (Doppelschädel sind stärkere Angriffe), die Schilde sind für die Verteidigung wichtig und Kreuze sind klassische Nieten.

Eigentlich ändert sich nur die Farbe im Spiel. Eigentlich ändert sich nur die Farbe im Spiel.

Hat man mit vier Würfeln beispielsweise einen Totenschädel, einen Doppelschädel, ein Schild und ein Kreuz erzielt, gestattet das Spiel einen Extrawurf, der die für den Angriff unnötigen Kreuze und Schilde noch einmal rollt. Der Extrawurf kostet allerdings einen Mana-Punkt, von denen nur fünf zur Verfügung stehen. Ohne Mana kein Extrawurf, was zu recht taktisch geprägten Gefechten führt. Mit etwas Glück kommt in unserem Beispiel noch ein Totenschädel zur Attacke hinzu – nun muss der Gegner seine Würfel dagegen setzen. Nur eine entsprechende Anzahl Schildwürfel blockt unseren Schlag völlig ab, einzelne Schilde reduzieren zumindest aber den erlittenen Schaden.

Manchmal gibt es aber auch Einblendungen wie diese hier - Glück gehabt. Manchmal gibt es aber auch Einblendungen wie diese hier - Glück gehabt.

Rimelands – Hammer of Thor erinnert damit an den Brettspiel-Klassiker "Hero Quest", der mit ganz ähnlich gestalteten Würfeln aufwartete. Und genau wie in diesem schnell zugänglichen Mini-Rollenspiel werden neue Dungeon-Räume in Rimelands erst dann vollends gezeigt, wenn ihr deren Türen öffnet. Ihr wisst also oftmals nicht, ob sich Feinde im nächsten Abschnitt verbergen. In Höhlen ist das etwas anders, dort seht ihr Feinde schon von weitem.

Das schöne Kampfsystem hat noch weitere Feinheiten, deren Beschreibung hier den Rahmen sprengen würde. Zusammen mit den drei Talentbäumen Barbar (Nahkampf), Magier und Assassine (Schusswaffen) ergibt sich ein ansprechendes Kämpfen abseits moderner Action-Kloppereien. Gesteuert wird das Spiel über ein virtuelles Vier-Wege-Kreuz und Buttons. Diagonalschritte sind nicht möglich.

Schauderhaft: Die Hauptfigur sieht in kurzen Story-Szenen wie ein Relikt der Videospiel-Steinzeit aus. Schauderhaft: Die Hauptfigur sieht in kurzen Story-Szenen wie ein Relikt der Videospiel-Steinzeit aus.

Leider hat man ob des Spielsystems das schmückende Beiwerk außer Acht gelassen. Die Charaktermodelle sind extrem grobschlächtig, und bis auf die Farbe ändert sich an der Umgebungsgrafik das ganze Spiel über nicht wirklich viel. Abwechslung in Form von Rätseln sucht man vergebens, sodass sich Rimelands völlig auf die Kämpfe reduziert. Der Soundtrack hat einige gute Themen, dafür sind die Schrittgeräusche nicht synchron mit den Füßen von Rose Cristo. iPad- und iPhone-Fassung unterscheiden sich nur in der Handhabung: auf dem iPhone ist das Steuersymbol rechts angeordnet worden, während man es auf dem iPad auf der linken Seite findet. Ein Wort noch zu den Buttons: Diese sind für iPad-Spieler einen Tick zu klein geraten, iPhone-Nutzer haben es da etwas einfacher.

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