Seite 2: Risen 3: Titan Lords - »Was ist das wieder für eine Scheiße?«

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Statische Dialoge, dynamische Kämpfe

Doch zurück zu den Magiern. Wie es sich für einen hochnäsigen Hexerclub gehört, laden deren Chefs nicht jeden dahergelaufenen Bauernschläger sofort zum Tee ein. Um zu beweisen, dass er einer Audienz würdig ist, soll der Held zunächst eine Kristallmine von Monstern säubern. Das verrät ihm Magnus, der Wächtergeneral des Magierklosters, in einem der erneut sehr statischen und unbeholfen animierten Dialoge - die altbekannte Engine zeigt eben auch ihre altbekannten Schwächen.

In der Mine können wir Kristalle abbauen, die beim Crafting zum Einsatz kommen. In der Mine können wir Kristalle abbauen, die beim Crafting zum Einsatz kommen.

Die Wächter sind übrigens der militärische Arm der Magier und zugleich eine der Gilden, denen man in Risen 3 beitreten kann. Davon soll's abermals mehrere - vermutlich drei - geben, die anderen möchte Piranha Bytes in den kommenden Monaten enthüllen.

Traditionsgemäß darf der Hauptdarsteller nur einer Gruppierung beitreten, bekommt dafür aber auch Zugriff auf spezielle Rüstungen und sogar Talente. Beispielsweise können nur Wächter die aus dem ersten Risen bekannte Kristallmagie erlernen und Gegner mit Elementarzaubern beharken. Außerdem darf man sich auch innerhalb der Gilde im Rang hocharbeiten und spezielle Belohnungen freischalten.

Den Trip in die monsterverseuchte Mine unternimmt der Recke zu Demonstrationszwecken als bereits erfahrener Wächter mit vollem Magiearsenal. Die Gefechte gegen Felsspinnen und andere Viecher spielen sich generell wie im Vorgänger, zum Beispiel verketten sich gut getimte Klicks wieder zu Schlagkombos. Hinzu kommen jedoch einige willkommene Anpassungen, unter anderem sind die in Risen 2 vermissten Hechtrollen zurück: Wenn ein Feind kurz innehält und einen Machthieb auflädt, kann der Held mit einem beherzten Sprung ausweichen - das macht die Nahkämpfe dynamischer, zumal auch menschliche Gegner hin und wieder weghechten.

Elementarzauber lassen sich nun auch im Nahkampf einsetzen. Elementarzauber lassen sich nun auch im Nahkampf einsetzen.

Angriffe von Monstern und Tieren lassen sich nun zudem wieder abblocken. Das hatte Piranha Bytes erst nachträglich per Patch in Risen 2 eingebaut, zuvor waren Scharmützel gegen Ungeheuer kaum mehr als stumpfe Klickorgien. Zauber wiederum darf der (noch) Namenlose nun auch im Nahkampf einsetzen, jede Elementarhexerei hat nämlich zwei Modi: als Geschoss à la Feuerball und als Spezialschlag à la Flammenfaust. Dadurch werden Magier etwas wehrhafter. Piranha Bytes hat also Lehren aus den Vorgängern gezogen und versucht, die Gefechte wieder etwas taktischer und vielfältiger zu gestalten - gut so!

Geschichte mit Moral

Dem Titanenmeister Ursegor geht's an den Kragen. Dem Titanenmeister Ursegor geht's an den Kragen.

In diesem Fall wäre das Scharmützel allerdings gar nicht notwendig gewesen, wie gehabt gibt es nämlich meist mehrere Wege zum Ziel. Um die Obermagier zu besuchen, hätte der Held auch einfach in den Klosterbrunnen springen können. So gelangt er nach einer kurzen Schwimmpartie in den Keller der Zauberklause und kann drinnen unbehelligt von Magnus und seiner Wächtertruppe zu den Anführern spazieren, um mit ihnen über den Anti-Titanen-Reaktor zu plaudern.

Der wird übrigens von Blitzableiter-Monolithen gespeist, die magische Entladungen aus seltsamen Wolkenwirbeln saugen, aber ihrerseits erst mal von Monstern gesäubert werden wollen. Klingt nach einem Heldenjob, allerdings einem überaus klassischen. Wie seine Vorgänger und zuvor die Gothic-Serie dürfte auch Risen 3 kein erzählerisches Feuerwerk abbrennen, auch wenn die Entwickler für den Trilogie-Showdown eine ausgefeiltere Handlung versprechen.

Eine zentrale Rolle darin spielt wohl die Schattenwelt, in der sich der Recke nach dem eingangs erwähnten Nickerchen wiederfindet und die er im Spielverlauf regelmäßig besuchen dürfte. So wandert er durch das neblig-graue Totenreich und trifft schließlich den Geist des Inquisitors Mendoza aus dem ersten Risen. Nach einem kurzen und recht erkenntnisarmen Plausch mit dem Phantom erwacht der Held wieder im Bett - puh, nur ein Traum.

Das Magierkloster auf Taranis ist unser erster Anlaufpunkt. Das Magierkloster auf Taranis ist unser erster Anlaufpunkt.

Oder doch nicht? Gegen die Traumhypothese spricht nicht nur der plötzlich direkt neben dem Bett erscheinende Höllenhund, sondern auch die Einblendung »Seele -1«. Ja, der Ausflug ins Schattenreich hat den Hauptdarsteller einen Teil seines Seelenheils gekostet. Und nicht nur das, auch böse Taten nagen daran, etwa Lügen in Dialogen - als erstes Spiel von Piranha Bytes hat Risen 3 eine Art Moralsystem; wer zu viel Seele verliert, beschleunigt den eigenen Verfall zum Dämon.

Das beeinflusst, wie andere Personen auf den Helden reagieren, seelenlose Schwertschwinger bekommen weniger Hilfe; außerdem gipfelt Risen 3 für sie in einem anderen Ende. Verlorenes Seelenheil lässt sich allerdings auch wiederherstellen, indem man im Schattenreich Seelenstaub sammelt oder die schwarzen Herzen erlegter Schattenbestien verspeist. Wir sind schon auf den Kommentar des Helden gespannt, wenn er Letzteres zum ersten Mal macht.

2 von 3

nächste Seite


zu den Kommentaren (4)

Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.