Seite 2: Sniper: Ghost Warrior 2 - Der Scharfschützensimulator?

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Ordentliche KI

Genau wie die clevere KI der Gegner. Setzen wir einen Schuss daneben, brauchen die Feinde nur Sekunden, um uns auszumachen. Dann lösen sie Alarm aus und gehen blitzschnell hinter Hindernissen in Deckung. Sind sie in einer Gruppe, greifen sie aggressiver an und nutzen zum Beispiel Flankenmanöver, um uns in die Seite zu fallen. Wir merken das am eigenen Leib: Ein 2-Mann-Trupp schleicht sich über einen kleinen Felsgang an, dank der Radarmarkierung schalten wir sie aber aus, bevor sie uns gefährlich werden können.

An den Sniper-Stellen öffnen sich die Levels und man überblickt ein größeres Gebiet. An den Sniper-Stellen öffnen sich die Levels und man überblickt ein größeres Gebiet.

Auf der höchsten Stufe »Experte« haben wir dagegen so gut wie keine Hilfen zur Verfügung. Hier werden Gegner nicht markiert, außerdem wollen Wind sowie die Geschwindigkeit des Feindes (wenn er sich bewegt, müssen wir vorhalten) einberechnet werden. Ein völlig anderes Spielerlebnis; hier wird Ghost Warrior 2 tatsächlich zur Scharfschützensimulation.

Nachdem der Strand gesichert ist, schleichen wir weiter durch den Dschungel und stoßen auf ein feindliches Lager. Unser Hauptquartier warnt uns über Funk vor einem gegnerischen Scharfschützen. Die Position wird auf »Leicht« sofort markiert, auf »Experte« dagegen müssen wir anhand des Funkspruchs selbst herausfinden, wo sich der Stützpunkt befindet. Wir nutzen die neue Thermalsicht und erledigen den Ausguck auf einem Plateau mit einem gezielten Schuss.

Danach pirschen wir uns vorsichtig an das Lager heran, unser Herz hämmert dabei fast synchron zu dem unseres Charakters. Denn wir wissen: wenn die Gegner uns entdecken, gibt’s kaum Überlebenschancen. Unser Scharfschütze verträgt maximal drei Treffer, dann war’s das mit der Sniper-Herrlichkeit. Ghost Warrior 2 zwingt den Spieler also zum bedächtigen Vorgehen. Gut so, denn als Zweitwaffen haben wir lediglich eine schallgedämpfte Pistole und ein Messer dabei. Gegnerische Waffen können wir nicht einsammeln, was wohl den missglückten Rambo-Einlagen aus dem ersten Teil geschuldet sein dürfte.

Damals hatten die eingestreuten Sequenzen, in denen wir mit Sturmgewehren ganze feindliche Lager niedermähen konnten, für reichlich Kritik gesorgt. Sniper: Ghost Warrior 2 geht den konsequenten Weg und wird seinem Titel in jedem Fall gerechter, da es mehr Wert auf das eigentliche Sniper-Gameplay legt.

Sniper: Ghost Warrior 2 - Gameplay-Trailer Video starten 1:20 Sniper: Ghost Warrior 2 - Gameplay-Trailer

Hinterhalt in Sarajevo

Das merken wir auch im zweiten spielbaren Abschnitt, dem zerstörten Sarajevo. Hier müssen wir zunächst Beweisfotos von grausamen Hinrichtungen an der Zivilbevölkerung schießen und anschließend einen feindlichen General erledigen. Neben dem Dschungel und den urbanen Levels wird es im fertigen Spiel auch Einsätze in einer Bergregion geben. In Sarajevo versperren uns immer wieder Trümmerteile die Sicht, jederzeit kann uns irgendwo ein gegnerischer Scharfschütze aus den Ruinen das Licht ausknipsen. Bedächtig suchen wir mit dem Gewehr die Umgebung ab, als in einem Park plötzlich laute Schreie und Schüsse ertönen.

Auch ohne Scharfschützengewehr bleibt unser Sniper gefährlich. Auch ohne Scharfschützengewehr bleibt unser Sniper gefährlich.

Hinterhalt! Musik setzt ein, Schweiß tritt uns auf die Stirn. Ghost Warrior 2 setzt auf Ruhe und Bedächtigkeit, da ist es ein echter Schock, wenn mehrere Gegner ballernd und schreiend auf uns losstürmen. Wir bewahren aber die Ruhe, zielen genau und zerschießen einem Angreifer die Granate am Gürtel. Die Explosion reißt seine Kameraden gleich mit ins Verderben. Ausnahmsweise hat sich die laute Methode ausgezahlt – obwohl ein Stealth Kill mit dem Messer (ebenfalls neu im zweiten Teil) meistens die bessere Variante ist. Bestimmte Abschüsse »belohnt« das Spiel mit der aus dem Vorgänger bekannten Bullet-Cam, welche die Kugel auf ihrem Weg ins Ziel begleitet.

Doch so cool und packend das eigentliche Sniper-Gameplay ist, so verbesserungswürdig ist die Optik des Spiels. Zwar sieht Ghost Warrior 2 dank der Cry Engine 3 alles andere als schlecht aus, doch krankte unsere Vorschauversion vor allem in den Dschungelmissionen noch an unscharfen und matschigen Texturen, hakeligen Animationen, Flimmeranfällen und leblosen Gesichtszügen der Charaktermodelle.

Außerdem ist das Spiel recht linear, nur an manchen Stellen öffnen sich größere Areale, das wirkt bisher noch recht vorhersehbar. Da sollten die Entwickler noch einmal ran, denn wenn die Technik im fertigen Spiel ähnlich viel Spaß macht wie die Scharfschützenduelle, steht uns mit Sniper: Ghost Warrior 2 ein würdiger Nachfolger ins Haus.

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