Seite 3: E3-Gespräch - Teil 2 - Von Next-Gen zu Carmacks Brille

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Carmacks Visionen

André Peschke: Ihr resümiere einfach mal total pauschal: Keiner von euch ist beim Anblick der neuen Spiele total ausgerastet. Beeindruckend, durchaus. Aber es ist nicht so, dass ihr dachtet: »Ich kann nicht erwarten, dass diese neue Grafikzukunft anfängt!«. Korrekt?

Alle: *weitläufiges Nicken*

Daniel Matschijewsky: Ich hab in der Hinsicht was ganz anderes erlebt. Ich hatte ja einen Termin mit John Carmack …

André Peschke: Schweinerei. An mir ist er nur vorbeigelaufen und beim Wort »Interview« schaute mich die Betheda-PR an, als hätte ich einen unanständigen Scherz gemacht, der aber schon irgendwie lustig war.

Daniel Matschijewsky mit VR-Brille (vorne), Programmierguru John Carmack (hinten). Daniel Matschijewsky mit VR-Brille (vorne), Programmierguru John Carmack (hinten).

Daniel Matschijewsky: Dann wird es dich freuen zu hören, dass der Termin echt interessant war! Carmack ist ja ein leidenschaftlicher Bastler und was er mir gezeigt hat, war eine selbst (um-)gebaute Sony-VR-Brille. Ganz wirres Konstrukt, aus dem überall Kabel raushingen, hier war noch was dran gelötet – wie eine improvisierte Requisite aus einem Science-Fiction-Film. Und für diese Brille hat er eine 3D-Virtual-Reality-Mod für Doom 3: BFG Editionentwickelt.

Die durfte ich dann auch ausprobieren und das war wirklich eindrucksvoll. Du bist zwar weiterhin mit dem Controller gelaufen, aber hast dich mit dem Kopf direkt umgesehen – erstaunlich präzise übrigens. Die Bewegungen wurden auf den Millimeter genau eingefangen. Das hat dich als Spieler sofort in diese Doom-Welt gesaugt. Rein vom Erlebnis her der Hammer. Ist aber noch überhaupt nicht massenkompatibel. Das Set, das er sich da gebaut hat, würde wohl um die 500 Dollar kosten. Andererseits, wenn sich da jemand fände, der das in großer Stückzahl produziert …

André Peschke: Klingt nach »Halt die Schnauze und nimm mein Geld!«. Wie ließ sich das denn steuern?

Daniel Matschijewsky: Ungewöhnlich. Es hat auf jeden Fall eine ganze Weile gedauert, bis ich mich rein gefunden hatte. Zu Anfang habe ich mich weiterhin immer mit dem Analogstick des Controllers umgesehen, bis ich irgendwann gemerkt habe: »Mensch, das brauche ich ja gar nicht mehr. Schau dich einfach durch die Kopfbewegung um«.

Man kennt das grob von »Track IR«, mit dem man zum Beispiel bei GTR schon die Bewegung über eine Webcam und einen Reflektor am Kopf einfangen konnte. Nur musste man da eben immer die Augen auf dem Monitor haben. Hier dreht sich das Bild durch die Brille mit dir mit und deckt 180 Grad, also dein gesamtes Blickfeld ab. Das war wirklich erstaunlich, ein ganz anderes Spielerlebnis.

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