Seite 2: State of Decay im Test - Die Vereinigten Staaten von Zombieland

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Vertrauen verdienen

Bei den Erkundungstouren entdeckt ihr Farmhäuser, die sich wunderbar als befestigte Außenposten der Zombietöter-Kommune eignen. Also schwups über Funk die Position durchgegeben, und schon wird das Bauernhaus zur zweiten Zentrale. Hört sich einfach an, ist aber an eine »Währung« geknüpft: Alle Befehle, die ihr euren Schützlingen erteilt, kosten euch Vertrauenspunkte.

Wer anderen Überlebenden aus der Patsche hilft oder fleißig Vorräte sammelt, verdient sich Vertrauenspunkte. Wer anderen Überlebenden aus der Patsche hilft oder fleißig Vorräte sammelt, verdient sich Vertrauenspunkte.

Das gilt ebenso für Waffen und Verpflegung, die ihr aus dem Gemeinschaftsspind eurer Basis in das etwas beengte Inventar eures Rucksacks packt und mit auf die Reise nehmt. Die Punkte verdient ihr euch dadurch, dass ihr Vorräte beschafft und weitere Überlebende mitbringt. Letztere sind auch dringend nötig, denn nach ausgiebigen Erkundungstouren ist euer Charakter erschöpft und hat nur noch verringerte Ausdauer- und Gesundheitswerte.

Dann ist es Zeit für eine Pause, während der ihr zu einem der anderen Überlebenden wechselt und mit ihm weiterspielt. Ähnliches gilt auch im Todesfall, denn State of Decay verwendet ein Permanent-Death-System - einmal tot, immer tot! Da bleibt nur der Wechsel zum nächsten Überlebenden.

Der Figurenwechsel ändert übrigens nichts am Spielverlauf: Alle verfügbaren Missionen bleiben bestehen, es gibt keine charakterspezifischen Handlungsstränge. Es ist vielmehr, als ob ihr in einem Westernspiel euer erschöpftes Pferd gegen ein frisches eintauscht.

Heimwerken in der Basis

Um keine Streitsituationen heraufzubeschwören, solltet ihr die Basis gut ausbauen. Um keine Streitsituationen heraufzubeschwören, solltet ihr die Basis gut ausbauen.

Je mehr Menschen sich unter eurem Dach tummeln, desto angespannter kann die Situation werden. Selbst wenn die Speisekammer gefüllt ist, meckern die Überlebenden wegen zu wenigen Schlafplätzen oder fangen untereinander Streit an. Hier kommt ihr ins Spiel: Ihr könnt jede Basis modular um Schlafplätze, Lazarette oder Werkstätten erweitern und diese sogar in mehreren Stufen aufrüsten, sodass für alle Eventualitäten gesorgt ist.

Solche Baumaßnahmen erfordern allerdings jeweils Rohstoffe, die ihr genau wie Essensvorräte in den umliegenden Häusern entdeckt - wobei Baustellen für Werkstoffe natürlich ergiebiger sind, als Einfamilienhäuser. Habt ihr Essensvorräte oder Baumaterial beim Durchsuchen der Gebäude entdeckt, könnt ihr die Sachen entweder selbst in den Rucksack stopfen, was euch etwas verlangsamt und auf die Ausdauer drückt, oder ihr ruft per Funk einen Trupp Überlebender zum Plündern herbei.

Dann dauert es aber unter Umständen länger, bis der Kram in der Basis ankommt und ihr ihn nutzen könnt. Möglicherweise müsst ihr den Läufern sogar noch aus der Bredouille helfen, wenn Zombies angreifen. Ihr seht also, es gibt einiges zu tun: Plündern, Managen, Bauen, Erkunden - und dazu noch diese verdammte Zombieplage!

Technische Apokalypse

Klingt alles ganz verlockend, doch sobald das Spiel beginnt, überkommt den geneigten Xbox 360-Besitzer das kalte Grausen. Nicht etwa wegen der Horrorthematik, sondern wegen der richtig gruseligen Technik. Man muss es einfach als Frechheit bezeichnen, was Entwickler Undead Labs den von HD-Grafik verwöhnten Spieleraugen hier für immerhin 20 Euro zumutet: Heftiges Kantenflimmern, niedrige Auflösung, Dauerruckeln und teils indiskutable Texturen sorgen für Ernüchterung.

Im Standbild sieht das Spiel noch ganz okay aus, doch die Ruckeleien bei Fahrten mit dem Auto sind fies! Im Standbild sieht das Spiel noch ganz okay aus, doch die Ruckeleien bei Fahrten mit dem Auto sind fies!

Nun wäre es ein Leichtes, State of Decay als schlampig programmierten Sondermüll abzustempeln, doch hat man einmal mit dem Spiel angefangen, passiert etwas, was nicht besonders oft vorkommt: Man verzeiht dem Zombie-Abenteuer seine technischen Schlampereien, weil das Konzept des Spiels einfach zu genial ist.

Das Ausbauen der Basis, der spannende Überlebenskampf, die Plündertouren und Entdeckungsreisen durch das umliegende Farmland - all das spielt wunderbar ineinander und fesselt euch trotz Brechreizgrafik an den Bildschirm. Und erinnert uns noch dazu an eine bestimmte Fernsehserie: Gäbe es nicht schon zwei offizielle Spiele zu The Walking Dead, wäre State of Decay die perfekte Umsetzung dieser Vorlage.

Matschtexturen, Clippingfehler und Kameraprobleme auf einem Bild! Matschtexturen, Clippingfehler und Kameraprobleme auf einem Bild!

Zombie-MMO im Anmarsch?
Ihr wundert euch, warum State of Decay trotz des perfekt dafür geeigneten Konzepts keinen Online-Multiplayer bietet? Da kommt noch was! Die treibende Kraft hinter State of Decay ist Jeff Strain, seines Zeichens einer der Chefprogrammierer von World of Warcraft und Ausführender Produzent bei Guild Wars. Seine Vision ist ein Konsolen-MMO auf Basis der Welt, die er mit State of Decay geschaffen hat: Die Spieler müssten darin zusammenarbeiten, ihre Basen verteidigen und sich gegen die Untoten formieren. Klingt verlockend! Hoffen wir nur, dass Jeff sein Traumprojekt auch stemmen kann - und vielleicht auch noch etwas an der Technik feilt.

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