Valkyria Chronicles 2 im Test - Test für PSP

Schön wie ein Gemälde, tiefgründig wie eine Schachpartie: SEGA beweist, dass Rundenstrategie nicht trocken und langweilig sein muss.

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Ein Schuss knallt, der Feind fällt, euer Leben ist gerettet. Ist es nicht schön, den Scharfschützen Zeri zu kennen? Der süßen Sanitäterin Cosette liebevoll in die Augen zu schauen, während sie euch zärtlich den Verband anlegt? Wie der Vorgänger vereint das Rundenstrategie-Spiel Valkyria Chronicles 2 taktische Tiefe mit buntem Anime-Flair in Aquarell-Optik und baut eine derart starke Bindung zu seinen Helden auf, wie es sonst kaum ein Spiel schafft. Hier ballern keine gesichtslosen Soldaten, sondern echte Charakterköpfe wie Avan Hardins, der mit seinen Freunden Corsette und Zeri die Militärakademie durchläuft. Einfach klasse, wie die Entwickler langweilige Tutorial-Missionen wie »knacke diesen Panzer«, »verteidige jene Basis« oder »eskortiere eine Einheit« mit lieblich süßen Nonsensdialogen aufbrezeln. Da wird geflirtet, intrigiert und geliebt was das Anime-Genre hergibt. Zwar sind die witzigen Untertitel-Dialoge nur auf Englisch, immerhin werden aber neuerdings wichtige Geschichtspassagen exzellent synchronisiert.

Sobald ihr die Abschlussmissionen der Akademie gemeistert habt, attackieren wie schon im ersten Teil die Großmächte Föderation und Imperium das Land Gallia, um sich das Superöl Ragnite zu sichern, das Maschinen antreibt und Menschen heilt. Blitzartig werden die Teenager aus ihrer heilen Welt herausgerissen. Taktieren statt Tratschen, Töten statt Flirten -- Zeit für das echte Leben!

Truppen im Kreuzfeuer

Unter der Anime-Hülle steckt ein Taktikschwergewicht: Im klassischen Rundenschema platziert ihr Einheiten auf einer Strategiekarte. Sobald der Kampf beginnt, beamt euch das Spiel direkt aufs Schlachtfeld. Wie in einem Third-Person-Shooter nehmt ihr per Quadrat-Taste Feinde aufs Korn, visiert etwa den Kopf an, werft Granaten und klemmt euch hinter Sandsäcken in Deckung. Andere Gegenstände wie Kisten, Fässer und Mauerstücke bieten im Gegensatz zu den Säcken übrigens keinen Schutz, das ist unlogisch und inkonsequent. Jede Aktion kostet Punkte, wobei PSP-Strategen selbst entscheiden, ob sie mit einem Charakter mehrere Züge durchführen oder eher auf Masse setzen und die Aktionspunkte verbrauchen, um die ganze Truppe zu bewegen. Wenige Einheiten rücken schnell vor, geraten aber leicht ins Kreuzfeuer der überlegenen Truppen des Imperiums. Eine große Armee baut auf Feuerkraft, ist aber weniger flexibel. Sind alle Punkte verbraucht, endet die Runde und der Feind beginnt mit seinen Aktionen. Wer gut plant – also seine Scharfschützen auf Türmen positioniert und Sturmtruppen hinter Sandsäcken – kann den gegnerischen Vorstoß im Keim ersticken, eure Jungs feuern automatisch bei Feindkontakt. Diese Mechanik aus Valkyria Chronicles 2 einen einzigartigen Mix aus Taktik und Action – eben genau wie der Vorgänger auf der PlayStation 3. Kommandiert ihr zu Beginn noch eine Handvoll Soldaten, sind später gut ausbalancierte Verbände nötig, um die Besatzer zu vertreiben. Wer nur Späher und Scharfschützen ins Feld schickt, sieht gegen Panzer kein Land. Hier greift das altbekannte Stein-Schere-Papier-Prinzip: Ein Späher punktet mit enormer Sichtweit und hat viele Aktionspunkte zur Aufklärung, steckt aber kaum Treffer weg. Im Gefecht wird er deshalb idealerweise von Shocktroopern gedeckt, die mit ihren Sturmgewehren ordentlich Schaden anrichten und Sperrfeuer geben.

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