Seite 2: Killzone 3 im Test - Test für PlayStation 3

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Flucht vor den Helghast

Diesen gut gepanzerten Burschen kennen Fans noch aus Killzone 2. Diesen gut gepanzerten Burschen kennen Fans noch aus Killzone 2.

Killzone 3 knüpft direkt an das Ende des exzellenten zweiten Teils an: Ihr findet euch als Thomas »Sev« Sevchenko vor dem Regierungspalast der Helghast wieder. Die sind wegen der Exekution eines hochrangigen Politikers stinksauer und stellen sich den ISA-Truppen mit allem entgegen, was gerade in Reichweite ist. Im ersten Viertel des Spiels geht es für euch und eure Truppe ums nackte Überleben: Verzweifelt versucht ihr, den Evakuierungspunkt zu erreichen, während euch Panzer, Scharfschützen und bis an die Gasmasken bewaffnete Fußtruppen als blutigen Schmierfleck in die rauchenden Trümmer der verwüsteten Hauptstadt Pyrrhus einarbeiten wollen. Hier müsst ihr eure gesamte Shooter-Erfahrung bündeln, um die Gegner offen oder aus der Deckung heraus zurück zu treiben und am Leben zu bleiben. Flammenwerfer, Panzerfäuste und montierte Geschütze stehen zwischen euch und der rettenden Landezone der ISA-Streitkräfte. Immer wieder klemmt ihr euch dabei auch hinter das Steuer oder den Geschützturm eines Fahrzeugs -- zweibeinige Kampfläufer und Panzer erleichtern euch das blutige Kriegsgeschäft enorm. Während ihr die »Exo« genannten Läufer selbst steuert, bleibt euch bei der wilden Panzerfahrt durch die Ruinen von Pyrrhus nur die Bordkanone: Wie in einem Railshooter bewegt ihr das Fadenkreuz und vernichtet alles, was auf euch schießt. Später schnallt ihr sogar einen Jetpack um und nehmt in gegnerischen Fahrzeugen Platz.

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Die Helghast benehmen sich übrigens je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad relativ intelligent, suchen Deckung und kesseln euch gelegentlich sogar ein. Auch wenn ihr später auf Scharfschützen trefft, kann es durchaus zu spannenden Duellen kommen. Solltet ihr allerdings auch spannende Zweikämpfe mit Bossgegnern erwarten, zeigt euch Killzone 3 die kalte Schulter: Zwar gibt es immer wieder Höhepunkte und besonders knifflige Stellen kurz vor Ende eines Abschnitts, doch dicke Obermotze sucht ihr bis auf wenige Ausnahmen vergebens. Das ist aber kein überwältigender Kritikpunkt, sondern kommt dem Realismus zugute. Eine Armee kann logischerweise keine besonders dicken Schlägertypen nur dazu engagieren, Türen oder Durchgänge zu bewachen. Stattdessen tauchen ab und an die aus dem zweiten Teil bekannten Minigun-Soldaten mit der Ganzkörperpanzerung auf, und fliegende Drohnen surren aus allen Rohren ballernd über euren Kopf hinweg. Vor besonderen Schlüsselszenen braust ihr außerdem an Bord von Panzern, Flugplattformen oder gar Raumschiffen durch Railshooter-Sequenzen. Wer unser Vorschau-Video aus der letzten Ausgabe kennt, weiß außerdem, dass er es irgendwann mit einem gigantischen Kampfläufer zu tun bekommt.

Spannende Schleicherei

Wenn ihr euch von hinten anschleicht, genügt ein Tastendruck, um dem Gegner leise das Licht auszuknipsen. Wenn ihr euch von hinten anschleicht, genügt ein Tastendruck, um dem Gegner leise das Licht auszuknipsen.

Nach der Flucht aus Pyrrhus verkriechen sich die ISA-Truppen in einer bewaldeten, von Höhlen durchzogenen Gegend Helghans. Hier zeigt Killzone 3 eine andere Seite, die man nach dem brachialen Anfangsgeballer sicher nicht erwartet hätte: Als Kundschafter zieht ihr durch die mit bunten, fremdartigen Pflanzen durchzogenen Canyons, um gegnerische Truppenaktivitäten auszuspionieren. Nach der öden Wüstenlandschaft aus Killzone 2 ist dieser Dschungelabschnitt wohl das Letzte, was man vom lebensfeindlichen Planeten der Weltraum-Faschisten erwarten würde. Die Umgebung pulsiert geradezu vor Leben: Bunte Blüten, fremdartige Krabbeltierchen und angriffslustige Spinnen sind nur einige der Details, durch die Killzone 3 so glaubwürdig wirkt. Sev wandelt sich beim Dschungel-Rundgang vom schießwütigen Rambo zum schleichenden Sam-Fisher-Imitator. Was zunächst etwas befremdlich wirkt (»Häh? Ich will aber doch ballern!«), wird bald zu einer äußerst spannenden Sache: Ihr schleicht durch neblig-dunkle Felsgänge und legt euch im wogenden Gras auf die Lauer, um Patrouillen im richtigen Moment auszuschalten. Gebannt wartet ihr, bis der Gegner sich unter dem bedrohlichen Rasseln seiner Atemmaske abwendet. Dann schleicht ihr euch von hinten heran, schneidet ihm die Kehle durch oder brecht mit einem kurzen Ruck sein Genick. Bereits Sekunden später tummeln sich aasfressende Käfer am Körper des besiegten Helghast. Ihr lernt schnell, worauf es beim Ausschalten der Wachen ankommt und nutzt wie in The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay die Umgebung, um euch unbemerkt einen Überblick zu verschaffen. Die Angriffe aus dem Hinterhalt könnt ihr zwar im gesamten Spiel einsetzen, wirklich sinnvoll sind sie aber eigentlich nur in diesem Abschnitt -- außer, ihr rennt im Kugelhagel auf einen Gegner zu, um ihn mit einem einzigen Tastendruck statt mehrerer gezielter Gewehrsalven zu erledigen. Im Normalfall führt das nur zum Bildschirmtod, kann aber bei Erfolg auch wahre Glücksgefühle hervorrufen. Besonders wenn euch ein gut verschanzter Helghast fast zur Verzweiflung treibt, ist es für das eigene Ego eine Wohltat, ihm im nächsten Anlauf endlich mit einem Fluch auf den Lippen das digitale Kampfmesser in die rot leuchtenden Augen der Atemmaske zu rammen oder ihm den Polygonhals umzudrehen. Aber so etwas sollte man selbstverständlich nur im Videospiel tun!

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