Carmageddon: Max Damage - Blut ist nicht alles

Carmageddon: Max Damage setzt auf alle berüchtigten Tugenden, die die Serie bekannt gemacht haben – macht in der Preview-Version aber einen eher holprigen Eindruck.

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Der Name »Carmageddon« lässt bei Jugendschützern auch knapp 20 Jahre seit dem Erscheinen des ersten Teils sämtliche Alarmsirenen schrillen.

Denn im Original von 1997 konnte man nicht nur möglichst schnell über die Strecken donnern und als Erster durchs Ziel rasen, sondern unterwegs auch etliche unschuldige Zivilisten extrem blutig über den Haufen fahren - was dem Spiel wie auch seinem Nachfolger bis heute die Verbannung auf den Index bescherte.

Remake per Kickstarter

Um das alte Spielgefühl wieder aufleben zu lassen, sammelte Entwickler Stainless Games über Kickstarter vor Geld für ein Remake, das 2015 unter dem Namen Carmageddon: Reincarnation für den PC erschien, aber weder in der Fangemeinde noch bei Kritikern für Begeisterung sorgen konnte.

Mit Carmageddon: Max Damage erscheint eine überarbeitete Version des Auto-Gemetzels im Juni auch für die PlayStation 4 und die Xbox One. Wir haben eine Preview-Version angespielt.

Das Spielprinzip von Carmageddon: Max Damage ist ebenso simpel wie im Original: Wir werden mit einem Auto in einer großen, frei befahrbaren Umgebung abgesetzt und müssen dort in einem Zeitlimit eines der drei Levelziele erfüllen. Nummer Eins: Wir fahren fünf Runden auf einer durch Checkpoints markierten Strecke.

Nummer Zwei: Wir fahren alle unsere CPU-Kollegen zu Klump, indem wir sie kaputt rammen. Nummer Drei: Alle Passanten auf der Map überfahren! Das dauert allerdings ziemlich lange, während unserer Testfahrt wuseln satte 780 Menschen auf der Karte herum.

Auch Tiere laufen in den Szenarien herum - und lassen sich natürlich auch überfahren. Auch Tiere laufen in den Szenarien herum - und lassen sich natürlich auch überfahren.

Sogar Tiere haben sich in die Szenarien verirrt, was teilweise ziemlich seltsame Blüten treibt. Als wir etwa in einer Seitenstraße durch die Eingangstür eines Hochhauses brettern, finden wir uns inmitten einer bizarren Party - mit tanzenden Kühen! Für jeden überfahrenen Unschuldigen (neben normalen Fußgängern gibt es unter anderem auch Rollstuhlfahrer, Rentner auf Motorscootern oder Fahrradfahrer) wandern Bonussekunden auf die Uhr, beim Anspielen erweist sich deshalb ein Mix aus allen drei Missionszielen als nützlich.

Fuhrpark und Gewaltgrad

Insgesamt stehen 25 Fahrzeuge zur Wahl, die wir allerdings erst nach und nach freispielen müssen. Es gibt Beispiel Sportflitzer, Monster Trucks oder auch eine Art Panzer. Alle Vehikel lassen sich später noch in mehreren Aspekten wie dem Handling verbessern, außerdem sind in den Arealen Power-Ups versteckt, die dann kurzzeitig witzige Effekte auslösen - zum Beispiel können wir auf Knopfdruck mit unserem Auto hüpfen oder die Köpfe sämtlicher Passanten, denen wir uns nähern, zerplatzen automatisch.

Stichwort Gewaltgrad: Ja, Carmageddon: Max Damage ist ziemlich brutal und stellenweise geschmacklos, aber gleichzeitig derart überzeichnet, dass wir in der deutschen Version wahrscheinlich nicht mit Schnitten rechnen müssen - der Titel wurde allerdings gerade erst bei der USK eingereicht, das Ergebnis ist noch offen.

Unter anderem ist man auch in einem Gebiet mit Eis und Schnee unterwegs - samt Pinguinen. Unter anderem ist man auch in einem Gebiet mit Eis und Schnee unterwegs - samt Pinguinen.

Die Einzelspieler-Kampagne teilt sich in insgesamt 16 Kapitel und 63 einzelne Events auf, die Entwickler Games versprechen über 25 Stunden Spielzeit. Darüber hinaus gibt es auch einen Multiplayer-Modus für bis zu sechs Spieler - diesen konnten wir allerdings noch nicht ausprobieren.

Die Max-Damage-Version enthält übrigens um Vergleich zu Reincarnation unter anderem einige neue Sound-, Grafik-, und Bluteffekte, neue Szenarien (Wüstenstadt, Deatmatch Arena und Untergrundtempel) sowie eine neue Kameraperspektive (In-Car) und sechs neue Fahrzeuge.

Schlittern ist Standard

Die große Frage ist natürlich: Wie gut ist das Carmageddon-Spielprinzip gealtert? Die Antwort nach unserer Anspielsession: eher mäßig. Das Problem bei unserer Preview-Version ist dabei gar nicht mal das reine Spielprinzip - das verspricht nämlich durchaus ein paar spaßige Runden - es ist vielmehr das viel zu rutschige und unpräzise Fahrverhalten der Vehikel.

Das Schadensmodell ist gut - das Fahrverhalten nicht. Das Schadensmodell ist gut - das Fahrverhalten nicht.

Die Straßen in Max Damage scheinen allesamt mit Seifenlauge überzogen zu sein, denn schon bei kleinsten Stickbewegungen brechen die von uns gespielten Karren aus und donnern dann unkontrolliert gegen Hindernisse oder Häuserwände.

Klar, somit erhascht man zwar einen Blick auf das gute Schadensmodell (man kann die Autos theoretisch sogar in zwei Teile zerlegen und mit der vorderen Hälfe weiterfahren), doch ansonsten sorgt das ständige Hin- und Hergerutsche eher für Frustanfälle. Inwieweit sich das Fahrverhalten durch die Upgrades bessert, müssen wir im fertigen Spiel noch nachprüfen, befürchten aber keinen großen Effekt.

Auch die Technik des Spiels ist ziemlich altbacken und erinnert eher an die letzte Konsolengeneration. Im von uns gespielten Szenario wirkt trotz vieler Passanten leblos und auch die Texturen und Fahrzeugmodelle lassen (trotz einem detaillierten Schadensmodell) zu wünschen übrig. Max Damage transportiert zwar einen gewissen Retro-Charme, für ein richtiges Remake hätten wir uns dann aber ehrlich gesagt doch ein bisschen mehr gewünscht.

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