Seite 3: Wir testen Destiny - Erstes Fazit mit der Verkaufsversion

Tag 3: Multiplayer und die Venus

Es ist unser dritter Tag mit der Verkaufsversion von Destiny. Nachdem wir den Mond unsicher gemacht haben, verschlägt es uns in die Ischtar-Senke auf der Venus. Hier warten - wie auf den anderen Himmelskörpern zuvor auch - fünf weitere Story-Missionen auf uns.

Diese sind für Spieler der Stufe 10 bis 13 angesetzt. Da wir aber noch ein wenig schwach auf der Brust sind, stürzen wir uns zunächst in den Mehrspielermodus (PvP), um Erfahrungspunkte und neue Items abzustauben - genau, auch hier können wir unseren Charakter aufleveln.

Der PvP-Schmelztiegel

Also nichts wie rein in den Schmelztiegel, so heißt der Spieler-gegen-Spieler-Multiplayer von Destiny. Den erreichen wir wie jeden anderen Schauplatz auch über den Orbit, wenn wir Stufe 5 erreicht haben. Voraussetzung ist außerdem genau wie bei den Raids und Strike-Missionen ein PS-Plus- oder XBL-Gold-Abo.

Im Schmelztiegel sehen wir vier verschiedene Mehrspielermodi: Während Conquest und (Team-)Deathmatch auf zwölf Spieler ausgelegt sind, treten in »Gefecht« drei gegen drei Hüter an, dazu gleich mehr.

Destiny - Beta angespielt: Multiplayer auf der Venus Video starten 12:50 Destiny - Beta angespielt: Multiplayer auf der Venus

Auswählbar ist zu Beginn jedoch nur der Conquest-Modus, die anderen Spielvarianten schalten wir nicht wie zuerst vermutet mit steigendem Level-Fortschritt frei, sondern sukzessive durch Spielen der vorherigen Modi. Haben wir Conquest einmal ausprobiert, erhalten wir Zugang zu Team-Deathmatch, danach zur Jeder-gegen-Jeden-Variante und schließlich zum Gefecht-Modus.

Letzterer hebt sich durch ein interessantes Detail von den üblichen Verdächtigen ab. Wir können nämlich gefallene Kameraden wiederbeleben und somit verhindern, dass das Feindteam punktet. Aufgrund der kleinen Teams von jeweils drei Spielern bleiben wir stets in der Nähe unserer Kollegen, um in brenzligen Situationen auszuhelfen - ein starker Kontrast zu den anderen Modi, in denen sich alle Krieger auf den Maps verteilen. Gleichzeitig versuchen wir, dem Kontrahenten in die Flanke zu fallen. Und manchmal verstecken wir uns in der Nähe eines dahingeschiedenen Hüters, um den Kameraden aufzulauern, die ihren Kumpel wiederbeleben wollen. Da ist Schadenfreude vorprogrammiert.

Optionen für die Modi gibt es übrigens nicht. Wir können nichts einstellen, sondern nur den Modus wählen. Nicht mal die Wahl der Karte ist und überlassen.

Karten, Modi, Fahrzeuge

Und wenn wir schon bei Freude sind: Die kompetitiven Gefechte machen einen Heidenspaß. Wer Halo kennt, findet sich sofort zurecht. Wenn wir mit unserem Titan per Jetpack in der Luft schweben, unter uns einen ahnungslosen Gegner ausmachen und mit unserer Super-Attacke wie aus dem Nichts plätten, ist das ungemein befriedigend.

In allen Spielmodi sind übrigens sämtliche Level-Vorteile deaktiviert, hochstufige Veteranen sind damit nicht zwingend im Vorteil. Ausschlagend ist unseres Erachtens nach neben dem Können aber auch das Equipment. Einsteiger, die auf Stufe 5 direkt in den PvP schnuppern, werden daher nicht selten von Profis zerpflückt, die ein beeindruckendes Arsenal samt Upgrades angehäuft haben. Das ist schade und fühlt sich sehr unfair an, zumal das Balancing undurchsichtig ist und schlecht erklärt wird. Obwohl Matchmaking eigentlich eine traditionelle Stärke von Bungie ist, merken wir davon bislang in Destiny noch sehr wenig - enttäuschend.

Von den insgesamt zehn Mehrspieler-Maps, die Destiny zum Release bietet, haben wir acht spielen können, denn Einfluss haben wir lediglich auf den Spielmodus, die Karten werden zufällig ausgewählt.

Neben einem Dschungel-Schauplatz auf der Venus ballern wir uns unter anderem durch eine Industrieanlage auf der Erde, kämpfen zwischen den roten Felsen auf dem Mars oder springen über die Kuppeln einer Mondbasis. Allgemein orientieren sich die Multiplayer-Karten an den Settings der Kampagne, ungewöhnliche Settings haben wir nicht gesehen.

Jede Karte bietet aber immerhin vertikale Elemente, sodass wir mit dem Jetpack schnell aufs Dach eines Gebäudes gelangen oder durch eine Felshöhle rauschen. Zudem gibt es neben kleinen, recht kompakten und häufig verwinkelten Schlachtfeldern auch größere Maps wie etwa »Bastion«, auf denen wir bewaffnete Moskito-Scooter und stationäre Geschütze finden. Auf der Mondkarte »Erstes Licht« warten auch noch der »Abfänger«-Hover-Panzer. Mehr Fahrzeuge sind uns allerdings noch nicht begegnet und wir sind uns auch sehr sicher, dass es keine weiteren mehr gibt.

Auch schade: Warum dürfen wir keine eigenen Playlists erstellen? Immerhin können wir Mehrspielerpartien als Einsatztrupp mit Freunden beitreten, wenn wir nicht mit Fremden im Team spielen wollen.

Trailer zeigt den Multiplayer-Modus Video starten 1:46 Trailer zeigt den Multiplayer-Modus

Insgesamt haben wir fünf Stunden im Mehrspielermodus verbracht. Der Lohn der Mühe: Wir sind von Stufe zehn auf Stufe 15 aufgestiegen, haben unseren Ruf im Schmelztiegel gesteigert und sogar unser erstes blaues, also seltenes Item abgestaubt. Nach jeder Runde im PvP werden nämlich zufällige Belohnungen ausgewürfelt. Das motiviert zusätzlich.

Ab Stufe 18 dürfen wir auch endlich Marken im Schmelztiegel sowie bei den anderen Fraktionen sammeln, die sich gegen mächtige Gegenstände eintauschen lassen. Das wird aber erst im Endgame wirklich von Bedeutung sein.

Zweite Subklasse

Mit Erreichen von Stufe 15 schalten wir übrigens die zweite Subklasse für unseren Charakter frei. Diese besitzt einen völlig eigenständigen Fähigkeitsbaum mit grundlegend verschiedenen Talenten im Vergleich zur ersten Subklasse.

So können wir uns als Titan etwa entscheiden, ob wir weiterhin als Stürmer spielen und aggressiv vorgehen, oder zum eher defensiv geprägten Verteidiger-Skilltree wechseln. Die zweite Subklasse startet bei null, muss also komplett von vorne gelevelt werden.

» Klassen-Guide zu Destiny

Außerdem zählen die Talente der jeweils anderen Subklasse nicht mehr, wir profitieren also nicht von den Talenten beider Fertigkeitsbäume zur gleichen zeit. Je nachdem, welche Subklasse wir spielen, nehmen wir eine ganz andere Rolle in Destiny ein. Titan-Verteidiger etwa errichten Schutzschilde, um sich selbst und Mitspieler zu schützen. Titan-Stürmer hingegen sind darauf ausgelegt, maximalen Schaden anzurichten.

Zu Besuch auf der Venus

Gestärkt vom PvP trauen wir uns schließlich auf die Venus - und begegnen gleich mehreren neuen Gegnertypen. Die Vex-Goblins etwa entpuppen sich als kleine herumlaufende Roboterkreaturen, die gern in der Gruppe angreifen, aber zum Glück nicht viel aushalten. Einfach eine Granate werfen und schon ist das Problem mit einem Schlag beseitigt.

Widerspenstiger sind da schon die Vex-Hobgoblins. Diese Cyborg-Aliens attackieren uns ebenfalls in großer Zahl und zudem sehr aggressiv. Darüber hinaus weichen sie per Teleportation unserem Beschuss aus, was es schwer macht, das Feuer auf sie zu forcieren. Immer wieder werden wir von den Vex zurückgedrängt, fühlen uns bedroht, suchen Deckung. Schießen wir ihnen den Kopf ab, krabbelt der Torso auf uns zu. Das hat fast etwas von Dead Space.

Destiny - Fazit und Gameplay zur Venus Video starten 17:22 Destiny - Fazit und Gameplay zur Venus

Zudem finden wir auf der Venus erstmals ein uraltes Shooter-Element: rote Fässer, die bei Beschuss explodieren. Davon abgesehen wirkt aber auch dieser Planet sehr statisch und die Story verliert sich in langen Schwafel-Dialogen und diffusen Andeutungen.

Immerhin tauchen endlich ein paar andere Charaktere auf. Ob die später noch eine wichtige Rollen spielen? Schließlich sind wir nach 15 Missionen voraussichtlich in der Hälfte der Geschichte angekommen, so langsam sollte die Erzählung in Fahrt kommen.

Beim Missionsdesign bleibt bislang auch alles beim Alten, interessante Überraschungen oder Aufgaben fehlen komplett.

Nichts los auf dem Riff

Nach Beenden der ersten Venus-Mission schalten wir - wie bereits erwähnt - den Riff-Asteroidengürtel als neue Location frei. Dort haben wir nach insgesamt 17 Stunden Spielzeit aber nur eine Mini-Mission entdeckt, die letztlich kaum mehr war als eine Render-Cutscene. Vor allem in dieser Sequenz haben uns die schlecht animierten Gesichter der Figuren negativ überrascht, bei solch einem teuren Spiel wie Destiny haben wir mehr erwartet.

Weil es auf dem Riff nichts zu sehen gibt, geht es nach der Venus direkt auf dem Mars weiter. Was wir dort erleben, ob das Missionsdesign noch einmal überraschen kann und wie interessant die Geschichte noch wird, erfahrt ihr im nächsten Teil unseres Test-Tagebuches.

All About: Destiny (Folge 04) - Unboxing zur Limited und Ghost Edition Video starten 11:18 All About: Destiny (Folge 04) - Unboxing zur Limited und Ghost Edition

3 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (218)

Kommentare(213)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.