FIFA 16 im Test - Spitzenfußball mit weiblicher Note

Im Test von FIFA 16 wird sich zeigen, ob es im Duell der Fußballsimulationen dieses Jahr einen eindeutigen Sieger gibt. Wir haben das Spielgeschehen analysiert, alle Neuerungen durchleuchtet – und sind nicht nur vom frischen Frauenfußball angetan.

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Es ist nur eine Vermutung, aber am 5. Juli 2015 dürften bei EA Sports die Sektkorken geknallt haben - denn seit diesem Tag sind die USA Fußball-Weltmeister. Dieser Titel ist eine große Chance für Publisher EA, FIFA 16 im Heimatland des allmächtigen American Football besser zu vermarkten. Moment, die USA sind Weltmeister? Die Rede ist natürlich vom Frauenfußball. Und Electronic Arts hat in diesem Jahr erstmals weibliche Nationalmannschaften in sein neuestes FIFA-Update integriert.

Multiplayer
Wir konnten den Onlinemodus von FIFA 16 zwar sporadisch antesten, für ein fundiertes Urteil ist es vor dem offiziellen Verkaufsstart aber zu früh - schließlich müssen sich die Server bei Vollbetrieb beweisen. Dank der umfangreichen Modi, von Saisons über die virtuelle Bundesliga bis zu Ultimate Team, sind aber alle Voraussetzungen für einen Mehrspielerhit erfüllt.

Doch ein Marketing-Gag ist das Ganze keineswegs, die Entwickler haben den Frauenfußball nämlich detailliert abgebildet: Das Spieltempo ist gemächlicher, die Räume auf dem Feld größer - eine angenehme Abwechslung zum Männerfußball, bei dem jeder Quadratzentimeter des Platzes durch »Matchpläne« kartografiert ist. Dank Motion Capturing mit US-Nationalspielerinnen sind die Animationen obendrein sehr geschmeidig.

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Auch mit den Schwächen des Frauenfußballs gehen die Entwickler ganz selbstverständlich um: So unterlaufen die Torhüterinnen häufiger Flankenbälle oder lassen mehr Schüsse passieren als ihre männlichen Kollegen - das gehört zum Frauenfußball dazu. Merkwürdig ist allein, dass nicht das besagte WM-Turnier nachgespielt wird, sondern ein »Länderpokal« mit zwölf Teams, bei dem auch noch Spitzennationen wie Japan und Norwegen fehlen. Trotzdem ist der Frauenfußball unserer Meinung nach eine äußerst gelungene Ergänzung - doch auch die anderen Neuerungen wollen wir euch nicht vorenthalten.

Das steckt drin: Alle 30 Ligen und alle 650 Clubs in FIFA 16

Training für die Traumkarriere

Sinnvoll ergänzt wurde bei FIFA 16 der Karriere-Modus, in dem wir entweder komplette Mannschaften oder einzelne Spieler über Jahre zu Spitzenkräften formen. Dort rollt nämlich auch zwischen den Matches der Ball: In jeder Woche können wir die Eigenschaften von bis zu fünf Kickern in kurzen Trainingsspielchen verbessern. Es werden zum Beispiel Hütchen und Stangen umdribbelt, Volleyschüsse versenkt und Freistöße gezirkelt. Pflicht ist das Ganze nicht, die Übungen lassen sich auch simulieren. Doch nach jeder Einheit gibt es eine Bewertung, die sich auf die Verbesserung auswirkt. Selbst trainieren lohnt sich entsprechend und hilft nebenbei auch beim Erlernen aller Steuerungsfinessen.

Die Einblendungen sind zwar nicht besonders atmosphärisch, bringen aber einige wertvolle Erkenntnisse. Die Einblendungen sind zwar nicht besonders atmosphärisch, bringen aber einige wertvolle Erkenntnisse.

Danke, Coach!
Ein gelungenes Feature für Einsteiger ist der FIFA-Trainer. Ist er aktiviert, werden neben unserem ballführenden Spieler situationsabhängig die gerade sinnvollsten Aktionen samt entsprechender Tasten eingeblendet.

Der Clou: Der Trainer hat verschiedene Stufen, lehrt nach den »Basics« also auch fortgeschrittene Techniken.

Das Feature ist also eine Bereicherung, in Sachen Inszenierung tritt EA dagegen auf der Stelle. Die Karriere kommt uns schlichtweg zu trocken daher, zum Beispiel die Pressekonferenzen, die auf öden Texttafeln abgehandelt werden. Solche Schwächen macht das dicke Lizenzpaket aber fast im Alleingang wieder wett: Für uns ist es immer noch der größte Anreiz, unser Lieblingsteam über Jahre zu begleiten. Und das ist bei FIFA 16 mit seinen mehr als 30 Ligen und über 650 Mannschaften ziemlich sicher mit an Bord.

Neben der authentisch inszenierten Karriere hat sich bei der FIFA-Reihe aber auch ein ziemlich gegensätzlicher Modus namens Ultimate Team etabliert. Darin werden Spieler aus verschiedenen Vereinsmannschaften zu einer Wunschelf zusammengestellt - doch das kann jede Menge Zeit beziehungsweise Geld kosten, weil ihr für neue Spieler die Ingame-Währung »Münzen« verdienen oder alternativ echte Knete für »FIFA Points« zahlen müsst.

Aus der »Pro«-Perspektive, einer Art Verfolgerkamera, ist das Spielgeschehen sehr dynamisch – selbst wenn man mit einem Altstar wie Claudio Pizarro über den Platz stiefelt. Aus der »Pro«-Perspektive, einer Art Verfolgerkamera, ist das Spielgeschehen sehr dynamisch – selbst wenn man mit einem Altstar wie Claudio Pizarro über den Platz stiefelt.

Die neue Draft-Variante führt dagegen schneller zur Spitzenmannschaft: Bei einer Auslosung wählt ihr für jede Position im Kader aus fünf meist sehr guten Spielern aus. Diese Supertruppe bleibt aber nur für vier Partien bestehen - dann braucht ihr 15.000 Münzen oder 300 FIFA Points (Kostenpunkt: 3 Euro) für jeden weiteren Versuch. Eine ebenso sinnvolle wie unterhaltsame Ergänzung für Ultimate Team, die jedoch nichts daran ändert, dass sich am meistgespielten Modus von FIFA weiterhin die Geister scheiden werden.

Für die einen ist das Sammelkarten-Feilen an der eigenen Traummannschaft eine süchtig machende Spaßgranate, für die anderen süchtig machende Abzocke. Fairerweise muss aber auch gesagt werden, dass FIFA 16 abseits von Ultimate Team mehr als genug mikrotransaktions-losen Fußball liefert und somit auch einen fairen Gegenwert für den Kaufpreis.

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