Final Fantasy Type-0 HD im Test - Wenn Flöten töten

Final Fantasy Type-0 HD ist Liebe auf den zweiten Blick. Im Test klären wir, warum der PSP-Port trotz veralteter Grafik ein großartiges Japan-Rollenspiel ist.

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Kanonendonner mischt sich mit panischen Schreien. Menschen rennen kopflos durch die Überbleibsel eines Marktplatzes, stolpern über Trümmer und schlittern durch Blutlachen. Mittendrin liegt ein sterbender Soldat auf seinem Chocobo. Ohne seinen Helm wirkt er viel zu jung, um im Militär zu sein. Wenn ihm sein Tod bewusst wird und er wortlos schreit, bekommen wir das ungeschönt mit. Keine durchs Bild fliegenden Kirschblüten, kein J-Pop-Song. Ist das wirklich Final Fantasy?

Kristallschwund

Ja. Der Krieg, der in Final Fantasy Type-0 HD (das HD-Remake von Final Fantasy Type-0 für PSP von 2011) für all das Blut und Leid verantwortlich zeichnet, ist nämlich Teil der Vorgeschichte von Final Fantasy 15. Militia, die Nation des weißen Tigers, hat gerade eine großflächige Invasion gegen die Nationen Rubrum, Togareth und Concordia gestartet und den Kontinent Orience damit in einen Konflikt gestürzt, der ganze Bevölkerungsgruppen auslöschen wird. Ziel des Feldzugs sind die Kristalle, die jede Nation besitzt und die ihren Besitzern magische Fähigkeiten verleihen. Militias Truppen scheinen unaufhaltsam, denn ein technisches Gerät blockiert die Wirkung der gegnerischen Kristalle.

Wir spielen die Kadetten der Klasse 0 einer Rubrumer Militärakademie, die als Einzige gegen die Wirkung der Maschinen immun sind. Während die Armeen für uns unsichtbar auf der Weltkarte kämpfen, kümmern wir uns als Spezialeinheit um die besonders harten Fälle. Mal führen wir auf der Weltkarte ein taktisches Manöver, indem wir Truppen befehligen, mal befreien wir eine Stadt, indem wir den gegnerischen Hauptmann niederstrecken, und mal bringen wir Bomben in der Kanalisation an, um die feindlichen Truppen abzulenken.

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Mittendrin statt Runde drei

Bevor wir in den Kampf ziehen, wählen wir aus den vierzehn Schülern der Klasse 0 drei aus, mit denen wir kämpfen wollen. Zwischen den dreien können wir während des Kampfes jederzeit wechseln, die beiden anderen werden sehr effektiv von der KI gesteuert. Heilungen oder Stärkungszauber kommen immer zur rechten Zeit. Das ist auch wichtig, denn in der Hitze des Gefechts können wir nicht auf alle drei achten. Final Fantasy Type-0 HD lässt nämlich das rundenbasierte Kampfsystem links liegen und entscheidet sich für ein actionorientiertes.

Schläge, Zauber und Schüsse werden jetzt direkt und in Echtzeit ausgetauscht. Items wie Phönixfedern oder Gegengifte werden ebenfalls im Kampf benutzt. Also schleppen wir uns, mitten im Schlachtgeballer, in eine ruhige Ecke und springen durchs Menü. Sollten wir jedoch zu langsam sein und ein Mitglied unserer Gruppe wird außer Gefecht gesetzt, können wir es durch einen anderen Kadetten ersetzen. Wenn wir keine Schüler mehr übrig haben, ist das Spiel zu Ende. Weil die fliegenden Wechsel jedoch mitten im Kampf passieren, müssen wir unsere Pappenheimer genau kennen, denn jeder der Kadetten hat seine eigene Waffe sowie den ein oder anderen magischen Kniff in petto.

Gegen einen Mech macht Rem mit ihren Dolchen keinen Stich, deswegen muss ein Feuerball her. Gegen einen Mech macht Rem mit ihren Dolchen keinen Stich, deswegen muss ein Feuerball her.

Spätestens nach drei, vier Missionen haben wir aber die meisten Spezialfähigkeiten verinnerlicht: Ace beispielsweise hat ein magisches Kartendeck, mit dem er den Feind aus der Ferne angreift, Queen attackiert die Gegner mit einem Zweihänder, und Rem verfügt über ein Paar Dolche. Neben den typischen Nah- und Fernkampfwaffen sind zudem Sonderlinge wie eine Sense oder ein Peitschenschwert verfügbar. Wenn wir wollen, können wir die Monster sogar totmusizieren. Deuces Zauberklarinette beschwört mit friedlicher Musik Energiebälle, die bei Gegnerkontakt explodieren.

Ich bin Ifrit!

Geht bei all der Hektik sämtliche Strategie flöten? Nein, denn nach wie vor müssen wir planen, wie wir dem Feind begegnen. Ein Elektropudding verträgt kein Eis, während wir Mechs am besten mit Elektro- oder Wasserattacken außer Kraft setzen. Auch das Terrain spielt eine Rolle. Wenn etwa in unserer Missionsbeschreibung steht, dass wir nur eingeschränkte Sicht haben, können wir unsere Scharfschützen in der Auswahl schon mal ganz nach hinten stellen. Weil allerdings immer nur jene Charaktere Erfahrung bekommen, die tatsächlich in den Kampf verwickelt sind, müssen wir immer mal durchwechseln.

Opfern wir einen unserer Kadetten, können wir eine Esper beschwören. Hier zum Beispiel Ifrit. Opfern wir einen unserer Kadetten, können wir eine Esper beschwören. Hier zum Beispiel Ifrit.

Ganz besonders gut gefällt uns, dass wir die Esper erstmals nicht nur beschwören, sondern auch selbst steuern können - Ifrit, Shiva oder Odin zu befehligen, macht einen Riesenspaß. Gerade gegen Bossgegner funktionieren hausgroße Feuerbälle wunderbar. Aber natürlich hat die Beschwörung auch ihre Beschränkungen: Für eine Esper müssen wir eines unserer Teammitglieder opfern, und unser riesenhafter Freund bleibt uns nur bis zum Schluss des Kampfes erhalten. Haben wir unsere Aufgabe erfüllt, endet die Mission und wir werden mit Items und Erfahrungspunkten belohnt. Letztere brauchen wir, um unsere Fähigkeiten auszubauen, was dank einer klaren Auflistung sehr übersichtlich ist.

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