Seite 3: Uncharted 4: A Thief's End - Der Abenteuer-Simulator

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Mehr Zerstörung, mehr Hirn

Ähnlich beeindruckend wie die schiere Größe der bisher gezeigten Umgebungen ist auch deren Grad der Zerstörbarkeit. Bei der Schießerei auf dem malaysischen Marktplatz gehen ganze Marktstände zu Bruch, Ziegel platzen bei Einschüssen von den Wänden, ganze Häuser stürzen während der Hetzjagd durch die Stadt in sich zusammen.

Liebe zum Detail: Während unser Held durch den Schlamm gezogen wird, hinterlässt er Schleifspuren, außerdem wird seine Kleidung durch den Dreck schmutzig. Liebe zum Detail: Während unser Held durch den Schlamm gezogen wird, hinterlässt er Schleifspuren, außerdem wird seine Kleidung durch den Dreck schmutzig.

Naughty Dog setzt auch bei diesem Punkt auf eine gewisse Glaubwürdigkeit: »Wenn etwas so aussieht, als würde es in einer bestimmten Situation kaputtgehen, versuchen wir das auch so umzusetzen«, sagt Anthony Newman. Wenn wir also beispielsweise im Jeep unterwegs sind, können parkende Autos demoliert werden oder Holzzäune brechen unter dem Gewicht des Wagens durch.

Komplett zerstörbar sind die Levels zwar nicht, trotzdem dürfte Uncharted 4 in diesem Punkt neue Maßstäbe auf der PS4 setzen.

Ob das auch für die KI gilt, bezweifeln wir hingegen, in der E3-Demo ließen sich die Schergen noch viel zu leicht erledigen. Die beiden Lead Designer versprechen trotzdem größere Gegnerhirne. »Wir übernehmen die KI-Technologie aus The Last of Us«, sagt Newman. Dessen KI-Feinde wurden oft gelobt, weil sie die Spur des Spielers verlieren konnten, deshalb minutenlang suchten oder auch überraschend von der Seite angriffen.

Wie schon Joel in The Last of Us muss sich Nathan seiner Gegner auch in ungünstigen Situationen erwehren – hier zum Beispiel liegend in einem Autowrack. Wie schon Joel in The Last of Us muss sich Nathan seiner Gegner auch in ungünstigen Situationen erwehren – hier zum Beispiel liegend in einem Autowrack.

Bleibt zu hoffen, dass dies Uncharted 4 zu etwas abwechslungsreicheren Schießereien verhilft als in den Vorgängern, bei denen noch manche Actionpassage zur Fließbandschießarbeit mutierte. Eine Charakterentwicklung wie in The Last of Us, in dem man unter anderem Joels Waffen oder Fähigkeiten aufwerten konnte, wird es in Uncharted 4 dagegen nicht geben, wie uns Newman bestätigt.

»So etwas funktioniert in einem Spiel wie The Last of Us deutlich besser, weil es mehr auf langsame Erkundung setzt. Uncharted ist eher eine wilde Achterbahnfahrt mit mehr Geschwindigkeit, weswegen so ein Element unserer Meinung nach nicht zur Serie passt.«

Dafür konnten die Entwickler aber mit den steuerbaren Fahrzeugen einen Punkt auf der eigenen Wunschliste für das Spiel abhaken. »Das wollten wir schon immer machen«, erläutert Newman. Der Einsatz von Fahrzeugen sei eine »natürliche Evolution« des Uncharted-Sandkastens, insbesondere der Jeep wird in Uncharted 4 eine wichtige Rolle spielen.

Im Malaysia-Level gibt es neben dem vierrädrigen Geländewagen auch noch einen Jagdabschnitt mit Motorrädern und einem Lastwagen zu sehen. Wie sieht's mit weiteren Fahrzeugen aus? »Dazu können wir im Moment noch nichts sagen«, kommt die Antwort blitzschnell aus dem Hörer. Boote und Flugzeuge bleiben also im Bereich des Möglichen.

Mal wieder Mehrspieler

Auch wenn der klare Fokus auf Nathans Schatzsuche liegt: Neben der klassischen Einzelspielerkampagne wird Uncharted 4 wie schon Teil 2 und 3 einen kompetitiven Mehrspielermodus bieten. Ein Koopmodus wurde bisher noch nicht bestätigt, fest steht aber, dass Sam und Sully ähnlich wie Ellie in The Last of Us in vielen Levels von der KI gesteuert werden - der Einstieg eines zweiten Spielers wäre also theoretisch ohne größere Probleme möglich.

Nathans Bruder Sam feiert in Uncharted 4 seine Premiere, Sully ist für Serienveteranen dagegen schon ein alter Bekannter. Nathans Bruder Sam feiert in Uncharted 4 seine Premiere, Sully ist für Serienveteranen dagegen schon ein alter Bekannter.

Dass ein Spiel wie Uncharted einen Gegeneinander-Multiplayer gut gebrauchen kann, steht für unsere Interviewpartner absolut fest: »Nicht nur wir im Studio, auch viele Fans lieben den Mehrspielermodus«, sagt Kurt Margenau und ergänzt: »Das Spielgefühl und die Bewegungsabläufe bei den Kämpfen prädestinieren für einen spaßigen Multiplayer.

Es wäre zu schade gewesen, das nicht zu machen. Und gerade das neue Seil wird für einige witzige Situationen sorgen.« Dass dabei auch das Touchpad des PS4-Controllers zum Einsatz kommt, scheint so gut wie sicher. »Sony zwingt uns zwar nicht dazu, aber wir arbeiten an möglichst natürlich wirkenden Controller-Belegungen«, erzählt Anthony Newman.

Das ist Next-Gen!

Eins steht nach den bisherigen Spieleindrücken schon fest: Uncharted 4 wird optisch und akustisch ein absolutes Brett. Allein die Menschenmenge auf dem Markt ist beeindruckend, die Personen interagieren miteinander und reagieren auf Nathan, wenn er sich an ihnen vorbeischiebt.

Charaktermodelle und Animationen wirken enorm natürlich und lebensecht, insbesondere die Gesichter sind fast nicht mehr von realen Personen zu unterscheiden. Dazu gesellen sich die natürlich wirkende Lichtstimmung und unzählige Details wie die vielen kleinen zerstörbaren Gegenstände oder die immer dreckiger werdende Kleidung von Nathan, als er am Seil durch den Schlamm gezogen wird.

Die meisten Levels sind extrem ausladend. Bis zu dem Turm in der Ferne werden Sully und Nathan in wenigen Minuten fahren. Die meisten Levels sind extrem ausladend. Bis zu dem Turm in der Ferne werden Sully und Nathan in wenigen Minuten fahren.

Der Generationssprung kommt dem natürlich zugute: »Die schiere Menge von Menschen und zerstörbaren Objekten wie in der E3-Demo wäre mit der Last-Gen-Hardware genau wie die nahtlos ins Gameplay übergehenden Zwischensequenzen nicht mal ansatzweise möglich gewesen«, sagt Anthony Newman.

Doch selbst auf der PlayStation 4 muss das Team Kompromisse eingehen, denn die Kampagne läuft lediglich mit 30 statt 60 Bildern in der Sekunde. »Dafür gibt es mehrere technische Gründe. Für 60 Bilder müssen die Umgebungen extrem optimiert werden, was enorm viel zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen würde«, erklärt Kurt Margenau. Zusätzlich könne man bei 60 Bildern weniger Objekte platzieren und müsse die Lichtengine anpassen, was zu einer deutlichen Qualitätsminderung der Grafik führen würde.

Sequenzen wie der Sprung in den Jeep sind geskriptet, dementsprechend gibt es in dieser Szene keine andere Möglichkeit, als mit dem Fahrzeug loszudüsen. Sequenzen wie der Sprung in den Jeep sind geskriptet, dementsprechend gibt es in dieser Szene keine andere Möglichkeit, als mit dem Fahrzeug loszudüsen.

Beim Sound kann man dagegen aus dem Vollen schöpfen und das hört man auch: Die hervorragenden lippensynchronen (englischen) Dialoge sorgen für enorme Atmosphäre und den ein oder anderen Schmunzler weil Nathan und Co. ganz serientypisch auf bestimmte Situationen reagieren. Nachdem Sully und Nathan beispielsweise durch die Stadt gebrettert sind und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen haben, meint Sully: »Wir können nie wieder in diese Stadt zurückkehren«.

Worauf Nathan süffisant erwidert: »Setz sie auf die Liste.« Es sind Situationen wie diese, die Uncharted 4 wie einen Kinofilm wirken lassen - nur eben zum Mitspielen. Und obwohl der Titel noch nicht einmal erschienen ist, sind wir jetzt schon fast wehmütig, dass Nathan Drake in Uncharted 4 seinen letzten Auftritt hat. Klar also, dass wir zum Schluss bei Naughty Dog nach der Zukunft des Abenteurers fragen.

Anthony Newman lacht nur und sagt: »Mal sehen, ich hoffe, er macht sich nach der ganzen harten Arbeit eine nette Zeit am Strand.«

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