Final Fantasy 14: A Realm Reborn im Test - Ein Konsolen-Reich neu geboren

Die gelungene FFXIV-Überarbeitung Final Fantasy 14 Online: A Realm Reborn macht im Test auch auf der PlayStation 4 Laune - wenn man etwas Geduld mitbringt.

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Preisfrage: Was macht man als Publisher eigentlich mit einem Online-Rollenspiel, dem man bedauerlicherweise attestieren muss, dass es technisch wie spielerisch mit Höchstgeschwindigkeit vor die Wand gefahren wurde? Einstampfen? Einen Cash-Shop drüberbügeln und hoffen, dass es als Free2Play-Variante zumindest die Entwicklungskosten wieder einspielt? Oder setzt man sich intern an einen Tisch, macht sich entsprechende Gedanken und versucht es beim nächsten Mal besser zu machen?

Im Fall von Final Fantasy 14 Online entschied sich Square Enix für die dritte Variante. Zum Glück, wie wir mittlerweile guten Gewissens behaupten können. Square Enix enthob den verantwortlichen Produzenten Hiromichi Tanaka seines Amtes und ersetzte ihn durch Naoki »Yoshi-P« Yoshida, der FFXIV kräftig durchschüttelte und es im vergangenen August als Final Fantasy 14 Online: A Realm Reborn neu ins Rennen schickte.

Nachdem das Spiel ursprünglich nur auf der PlayStation 3 und dem PC erschien, dürfen sich nun auch PlayStation-4-Nutzer in die fantastische Welt von Eorzea stürzen. Für uns Grund genug, noch einmal einen genaueren Blick auf die aktuelle Version des Spiels (2.25) zu werfen.

Was kostet Final Fantasy 14 Online?
Bei FFXIV: A Realm Reborn hat ein dreigeteiltes Abo-Modell. 30 Tage kosten 12,99 Euro, bei 60 Tagen werden pro Monat 11,99 Euro fällig und bei 90 Tagen fallen monatlich 10,99 Euro an. Im Einzelhandel gibt es zudem Spielzeitkarten für 60 Tage für 20 bis 25 Euro. Bei der Verlängerung eures Abos erhaltet ihr zudem Belohnungen wie Reittiere, Begleiter oder Rüstungen, die von allen Charakteren eures Accounts genutzt werden können.

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Final Fantasy 14 Online: A Realm Reborn - Screenshots aus der PlayStation-4-Version ansehen

Was gibt es Neues auf der PS4?

Getreu dem Motto »Das Auge isst mit«, fällt der erste Blick natürlich auf die technische Umsetzung der frisch veröffentlichten PlayStation-4-Version, mit der sich die Entwickler das Ziel auf die Fahnen geschrieben haben, zum PC-Pendant aufzuschließen. Mit Erfolg: Vor allem im direkten Vergleich mit der technisch beschnittenen PS3-Fassung legt Final Fantasy 14 auf der PS4 gehörig zu.

So unterstützt das Fantasyspektakel auf Sonys Next-Generation-Flaggschiff nicht nur die native 1080p-Auflösung, gleichzeitig gehören auch das Kantenflimmern und die nervigen Bildrateneinbrüche der Last-Gen-Version der Vergangenheit an. Das macht sich vor allem bei besonders hitzigen Gefechten in der offenen Welt des Spiels und in den Dungeons bemerkbar.

In letzteren dürft ihr euch selbst im derbsten Getümmel auf eine stabile Bildwiederholungsrate freuen, die sich nicht einmal von bildschirmfüllenden Zaubern und Bossen in die Knie zwingen lässt. Lediglich im Detail offenbart sich, dass die PC-Fassung hinsichtlich der Texturen und der Details weiter minimal die Nase vorne hat - ein entsprechend potentes System natürlich vorausgesetzt.

Upgrade für PS3-Nutzer
Nennt ihr das Online-Rollenspiel bereits auf der PlayStation 3 euer Eigen, habt ihr bis Ende 2014 die Möglichkeit, es kostenlos einem Upgrade auf die PlayStation-4-Fassung zu unterziehen. Hier gilt jedoch zu beachten, dass nach dem Upgrade kein Weg mehr zurückführt. Einmal auf die Next-Gen-Version gewechselt, erlöschen eure Rechte an der PS3-Version dauerhaft.

Doch nicht nur grafisch legt Final Fantasy 14 auf der PlayStation 4 zu, auch das eine oder andere neue Feature hält Einzug. Unter anderem habt ihr ab sofort genau wie auf dem Rechner die Möglichkeit, neben dem Controller auf die Kombination aus Maus und Tastatur zu setzen. Auch wenn das Spielgeschehen vorbildlich an das Controller-Layout angepasst ist, empfehlen wir, auch auf der Konsole auf Maus und Tastatur zu setzen, da sich ein kleines Manko der Konsolenversion leider nicht ausmerzen lässt.

Setzt ihr auf die Steuerung mit Maus und Tastatur, offenbart die PlayStation-4-Version das gleiche User Interface wie ihr PC-Pendant. Darüber hinaus können verschiedene Elemente des Interface verschoben und nach eigenem Gusto angepasst werden. Setzt ihr auf die Steuerung mit Maus und Tastatur, offenbart die PlayStation-4-Version das gleiche User Interface wie ihr PC-Pendant. Darüber hinaus können verschiedene Elemente des Interface verschoben und nach eigenem Gusto angepasst werden.

Selbst mit ausreichend Übung können vor allem bei größeren Gegnergruppen wichtige Sekunden verstreichen, ehe ihr mit dem digitalen Steuerkreuz den gewünschten Widersacher ins Visier genommen habt. Schmerzhafte und vor allem unnötige Angriffe auf eure Lebensleiste sind die Folge. Zwar wird auf der PS4 das Touchpad des DualShock 4 ebenfalls unterstützt, jedoch ändert das nichts am angesprochenen Manko.

Eine weitere Neuerung stellt die Unterstützung des Remote-Play-Features dar, mit dem Final Fantasy 14 mittels Streaming auf die PlayStation Vita verfrachtet werden kann. Wegen des kleinen Bildschirms leidet die Übersicht hier jedoch massiv, sodass sich das Remote-Play allenfalls für die ein oder andere kleine Quest nebenbei oder das Ausüben der verschiedenen Sammel- und Handwerker-Berufe eignet. Groß angelegte Raids oder die späteren Dungeons solltet ihr weiterhin auf dem großen Fernseher beziehungsweise Monitor in Angriff nehmen.

Kommt langsam, aber gewaltig

Abgesehen von den angesprochenen Neuerungen und technischen Verbesserungen entspricht die PlayStation-4-Version spielerisch dem, was euch bereits auf dem PC respektive der PlayStation 3 kredenzt wurde. Nach einem packenden Intro, das den legendären FMV-Sequenzen der Final Fantasy-Serie alle Ehre macht, wirft man euch umgehend ins kalte Wasser - oder in die trockene Buchstabenwüste, wenn man so will. In den ersten Spielstunden nehmen euch die Entwickler nämlich auf fast schon übertriebene Art und Weise an die Hand und bombardieren euch mit einem Texttutorial nach dem anderen.

Zwar wird euch auf diesem Wege alles Wissenswerte über das Spiel und seine verschiedenen Eigenheiten beigebracht, von Spielspaß kann hier zunächst aber kaum die Rede sein. Stattdessen quälen wir uns mitunter missmutig durch die ersten Quests und freuen uns irgendwann darüber, dass das enge Korsett des Spiels gesprengt und uns endlich die Möglichkeit geboten wird, Eorzea auf eigene Faust zu erkunden. Langjährige Fans der Final Fantasy-Reihe wissen, dass ihr Fokus stets auf der Rahmenhandlung lag. Eine Tatsache, die sich nahtlos auf Final Fantasy 14 übertragen lässt.

Süße Rache für die widerlich juckenden, nächtlichen Stiche: In diesem FATE-Event müssen wir Dämonenschnaken killen. Süße Rache für die widerlich juckenden, nächtlichen Stiche: In diesem FATE-Event müssen wir Dämonenschnaken killen.

Die FATE-Events
Zu den ersten Eigenheiten von Final Fantasy 14: A Realm Reborn, auf die ihr schon kurz nach dem Start des Abeneuers stoßen werdet, gehören die sogenannten FATE-Events. Ihr erkennt sie an den blauen Symbolen auf der Map und werdet außerdem automatisch darauf hingewiesen, wenn ihr euch in der Nähe befindet. Die FATEs sollen spielerisch für ein wenig Abwechslung sorgen und konfrontieren euch mit verschiedenen Aufgaben, die zusammen mit anderen Spielern in Angriff genommen werden.

In der Regel geht es zwar darum, eine bestimmte Anzahl an Widersachern über den Jordan zu befördern, hin und wieder kommt es aber auch vor, dass Personen sicher von Punkt A nach Punkt B eskortieren oder vorgegebene Gegenstände in einem bestimmten Zeitraum erobern müsst. Neben den klassischen Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten und Geld liefern euch die FATE-Events im Endgame magische Artefakte, mit denen die ultimativen Waffen der Charakter-Klassen noch einmal aufgewertet werden. Eine Design-Entscheidung, mit der Square Enix nicht nur Vielspieler bei Laune halten, sondern darüber hinaus dafür sorgen möchte, dass die FATEs im Low Level-Bereich wieder mehr Zulauf erfahren.

Bis kurz vor Erreichen des Endgame wird uns das Gefühl vermittelt, dass wir es bei Final Fantasy 14 eher mit einem Solo-Rollenspiel zu tun haben, das lediglich mit einer Mehrspieler-Komponente angereichert wurde. Man scheucht uns von einer Quest zur nächsten und nur selten wird das Ganze mit einem Dungeon, der mit mehreren Spielern in Angriff genommen wird, angereichert. Groß angelegte Raids, Hard-und Expert-Versionen bestimmter Bossgegner oder besonders knackige Dungeons gehören erst im Endgame wirklich zur Tagesordnung.

Immerhin: Klammern wir die durchwachsene und spärlich eingesetzte deutsche Synchronisation einmal aus, die mitunter unfreiwillig komisch wirkt, dann wird euch die Handlung bis zum Abspann und darüber hinaus bei Laune halten. Zumal die lebendige und abwechslungsreiche Spielwelt sowie zahlreiche bekannte Elemente der Reihe (siehe Kasten) dafür sorgen, dass Fans endlich wieder das Gefühl vermittelt wird, es mit einem waschechten Final Fantasy-Abenteuer zu tun zu haben. Etwas, das die Final Fantasy 13-Trilogie nun wahrlich nicht von sich behaupten konnte.

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