Medal of Honor im Test - Test für Xbox 360 und PlayStation 3

Öde, trocken, voller Staub: Electronic Arts begräbt die Medal of Honor am Hindukusch. Im Test erfahrt ihr warum der Call-of-Duty-Klon nicht mehr als ein lahmer Abklatsch ist.

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Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad haben euch die Bösewichte wenig entgegenzusetzen. [PS3] Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad haben euch die Bösewichte wenig entgegenzusetzen. [PS3]

Laut einer im August 2010 durchgeführten Umfrage der Associated Press lehnen 58% der amerikanischen Bevölkerung den Krieg der USA und ihrer Verbündeten in Afghanistan ab. In Deutschland zweifeln selbst politische Schwergewichte wie Altkanzler Helmut Schmidt öffentlich daran, dass der Konflikt am Hindukusch mit militärischen Mitteln zu lösen ist. Afghanistan ist also ein heikles Thema, und wer sich nicht intensiv mit Geschichte und Kultur des Landes mit seinen 28 Millionen Einwohnern und weit über 100 gesprochenen Dialekten beschäftigt, dürfte es äußerst schwer haben, ein halbwegs stimmiges Bild der Region zu zeichnen. Natürlich kann man es sich aber auch einfach machen und versuchen, aus der weltweiten öffentlichen Debatte zu diesem Thema PR-Kapital zu schlagen, so wie Electronic Arts mit dem neuen Medal of Honor-Teil.

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Ein Land voller Feinde

Um ein Flugfeld zu sichern, ballert ihr euch zu Beginn durch eine Blockade der Taliban. [PS3] Um ein Flugfeld zu sichern, ballert ihr euch zu Beginn durch eine Blockade der Taliban. [PS3]

Medal of Honor will ein hartes Spiel sein, dementsprechend breitbeinig und mit großen Cojones wirbt es um die Gunst der Spieler. Die Zielsetzung ist dabei so simpel wie die Moral: »Töte alles was sich bewegt« heißt es da kurz vor der Erstürmung eines primitiven Lehmhüttendorfes. Da man sich nicht um Realismus bemüht, sondern laut Producer Greg Goodrich die Berichterstattung von CNN zum Vorbild genommen hat, bemüht man sich um um klare Positionen. Die US-Army stellt die Helden, der Rest der menschähnlichen Objekte im Spiel sind schlichtweg Taliban, Al-Kaida oder Terroristen. Bei dem hohen Gegneraufkommen im Spiel kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, die gesamte afghanische Bevölkerung würde ausschließlich aus Taliban-Kämpfern oder Al-Kaida-Extremisten bestehen. Ganz nach dem Motto: Alles was einen Pakol oder einen Turban trägt, ist zum Abschuss freigegeben. Dass dies mit viel Getöse und militärischen Muskelspiel passiert, versteht sich bei einem offensichtlichen Modern Warfare-Trittbrettfahrer wie Medal of Honor fast von selbst.

Afghanistalypse Now!

Eure Teamkameraden machen keinen schlechten Job und sind sogar einigermaßen treffsicher. [360] Eure Teamkameraden machen keinen schlechten Job und sind sogar einigermaßen treffsicher. [360]

In der Einzelspielerkampagne schlüpft ihr abwechselnd in die Rollen der Mitglieder unterschiedlicher Spezialeinheiten und ballert euch durch die staubigen Landschaften Afghanistans. Die Handlungsorte lassen sich hauptsächlich in drei Kategorien aufteilen: Berghänge, Dörfer und Dörfer an Berghängen. Ab und zu platscht ihr auch mal durch ein Wadi oder erkundet kleinere Felshöhlen. Die Aufgabenstellungen der Missionen decken dabei so ziemlich jeden Militärshooter-Standard ab: Ihr kämpft euch einen Hang hinauf und werdet dann von den Taliban wieder hinuntergejagt. Ihr haltet unzählige Male die Stellung bis Uncle Sams übermächtige Kriegsmaschinerie zur Unterstützung herbei eilt und zum Beispiel ein simples MG-Nest mit einer lasergelenkten 200 Kilo-Bombe ins Nirvana bläst oder eine AC 130 Tod und Verderben auf die nicht gerade cleveren Gegner regnen lässt. Die Shooter-Mechanik ist dabei durch und durch solide umgesetzt -- man bekommt, was man erwartet. Für etwas Abwechslung sorgen spielerisch eher leichtgewichtige Ausflüge auf Quads, klassische Sniper-Intermezzi oder ein Ausflug an Bord eine AH-64 Apache, mit dem ihr Mösertrupps per Hellfire-Raketen pulverisiert, ein Bergdorf voller Kombattanten in Schutt und Asche legt oder Ziele für Luftangriffe markiert.

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