Ms. Splosion Man im Test - Sommerhit in Pink!

Die explosive Dame hat sich in unser Herz gesprengt: Ms. Splosion Man toppt ihren männlichen Vorgänger aus dem Jahr 2009 in allen Belangen.

In Deckung: Wo dieses rosa Girlie aufschlägt fliegt alles in die Luft. In Deckung: Wo dieses rosa Girlie aufschlägt fliegt alles in die Luft.

BOOM! BOOM! BOOM! Wir erinnern uns: 2009 kredenzte Twisted Pixel der XBLA-Gemeinde ein explosives Jump ‘n‘ Run rund um den etwas anderen Helden Splosion Man. Das Kerlchen kann sich bei Bedarf in die Luft sprengen und katapultierte sich so durch ebenso fordernde wie fetzige Levels voller schrägem Humor. Blöd nur, dass Splosion Man von den durchgeknallten Wissenschaftlern, die ihn erschaffen haben, wieder eingefangen wurde. Bei der anschließenden Party der Laborkittelträger reicht aber schon eine umgeworfene Champagnerflasche, die Computer haben einen Kurzschluss und violá: Schon ist Ms. Splosion Man geboren und die explosive Hüpferei kann in die nächste Runde gehen. Gut so, denn Ms. Splosion Man ist eine pralle rosa Wundertüte voller Spaß und Witz.

Da geht sie in die Luft: Ms. Splosion Man in Aktion. Da geht sie in die Luft: Ms. Splosion Man in Aktion.

Wie ihr männliches Pendant kann auch Ms. Splosion Man per Knopfdruck in die Luft gehen. Damit ist aber nicht ihr weibliches Temperament gemeint. Nein, sie explodiert wirklich (bis zu dreimal hintereinander) und sprengt sich so ihren Weg durch 50 Solo- und ebenso viele Multiplayer-Levels. Aber hat Ms. Splosion Man mit dieser einen Fähigkeit nicht ein bisschen wenig auf dem Kasten? Mitnichten! Die Explosionen funktionieren quasi als Universalwerkzeug. Man springt über Abgründe, sprengt sich an Wänden in die Höhe, zerstört die Umgebung oder panisch flüchtende Wissenschaftler, löst Schalter aus und vieles mehr. Das Spielgefühl erinnert dabei an die klassischen Sonic-Titel: Ms. Splosion Man detoniert wie ein Derwisch durch einen kniffligen Abschnitt nach dem anderen. Dabei braucht man eine gesunde Kombination aus schnellen Reflexen (für knackige Hüpfpassagen) und flotten grauen Zellen (für die durchdachten Rätseleinlagen). Mal sprengt man sich über fliegende Luftautos, gleitet man leuchtende Rohre entlang, schießt sich wie einst Donkey Kong mit Kanonen durch die Luft, mal trickst man fiese Selbstschussanlagen aus, sprengt fiese Wachen in die Luft oder bläst mit gutem Timing einen Bossgegner ins virtuelle Nirvana. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es nicht nur mehr Abwechslung im Leveldesign, sondern auch in der Optik. So ist man nicht nur in kahlen Laboren unterwegs, sondern beispielsweise auch auf Autobahnen oder am Strand.

Ms. Splosion Man sprengt dem Blecheimer gleich sein Auge raus. Ms. Splosion Man sprengt dem Blecheimer gleich sein Auge raus.

Zwar entwickelt sich Ms. Splosion Man durch den stetig steigenden Anspruch bald zu einer wahren Trial-and-Error-Orgie, wird aber trotzdem nie frustrierend oder langweilig. Nach jedem haarigen Abschnitt, den man mit Ach und Krach geschafft hat, stellt sich dieses befriedigende Gefühl des Triumphs ein. Ist ein Level doch mal zu schwer, kann man ihn auch nach einigen Fehlversuchen überspringen. Quasi als Zeichen der Schande kriegt man dann aber im nächsten Abschnitt ein Ballerina-Tütü verpasst. Und schon sind wir vom Spielspaß beim Spielwitz. Ms. Splosion Man ist eine wandelnde rosa Gagschleuder. Sie hat die Persönlichkeit eines pubertierenden Girlies mit Koffeinschock. Anstatt zu laufen oder zu stehen, tänzelt oder posiert sie lieber. Und dauernd gibt sie mit ihrer hohen Stimme popkulturelle Anspielungen zum Besten (bevorzugt aus 80er-Actionfilmen) oder singt Popsongs. Was hier erstmal wie Folter klingt, zündet in Praxis ein Gagfeuerwerk sondergleichen. Stellt euch mal vor, wie eine wildgewordener Teenager explodierend durch eine Stadt tobt und dabei Beyoncés »Single Ladies« trällert.

Im Multiplayer zählen vor allem gute Koordination und Kommunikation. Im Multiplayer zählen vor allem gute Koordination und Kommunikation.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Umfang: Allein der Solomodus dauert gute zehn Stunden (die sich schon allein wegen des genialen Finales lohnen!), im Multiplayer kann man locker ebenso viele daranhängen. Dazu braucht es aber entweder on- oder offline bis zu drei willige und vor allem fähige Mitspieler, denn der Schwierigkeitsgrad klettert zu mehrt noch ein Stückchen höher. Die Levels sind darauf ausgelegt, dass man sich mit den anderen explodierenden Fräuleins koordiniert, also sich beispielsweise gegenseitig auf sonst unerreichbare Plattformen sprengt. Besonders ambitionierte Zocker können zudem in jedem Abschnitt versteckte Schuhe finden oder sogar geheime Ausgänge, die noch fiesere Levels freischalten. Am Ende gibt es je nach Leistung Münzen, mit denen man wiederum zahlreiche Extras kaufen kann, zum Beispiel Konzeptzeichnungen oder sogar eine neue Spielvariante. Der 2-Girls-1-Controller-Modus ist aber nur was für vollkommen verrückte Zocker, schließlich steuert man dabei zwei Ms. Splosions gleichzeitig mit einem Pad. Klingt irre und spielt sich auch so. Fazit: Ms. Splosion Man ist wohl der Download-Sommerhit dieser Saison. Punkt.

Ms. Splosion Man

Preis:

ca. 10 Euro (800 Punkte)

Spieler:

1 bis 4

HD optimiert:

ja

Speicherplatz:

1,94 GB

Entwickler:

Twisted Pixel

Hersteller:

Microsoft

USK:

ab 12 Jahren

Wertung:

90 %

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