Castle Crashers im Test - Test für PSN

Zu früh gefreut: Rund um Deutschland können PlayStation 3-Konsoleros schon die Schwerter schwingen, die Bundesrepublik muss sich noch ein paar Tage gedulden.

Besitzer einer Xbox 360 kennen den Multiplayer-Hit Castle Crashers schon seit zwei Jahren (mit mittlerweile auch mehr als zwei Millionen Downloads) und so lang hat auch die Portierung für PlayStation 3 gedauert. Aber Moment mal, Castle Crashers scheint noch nicht im deutschen PSN Store auf. Der Grund: Weil Castle Crashers eine »Testen und Freischalten«-Version ist, bei der die Gratisdemo an das kostenpflichtige Hauptspiel gekoppelt ist, müssen Entwickler The Behemoth erst eine Stand-Alone-Variante des Hauptspieles liefern. Bei der Demoversion gibt es nämlich die Hürde mit der Altersfreigabe, »Testen und Freischalten«-Spiele kommen nicht in den deutschen Store. In der jetzigen Form gibt es Castle Crashers schon im österreichischen Store. Bis spätestens zum Store Update nächste Woche soll Castle Crashers aber auch in der Bundesrepublik zum Download bereit stehen – so das Versprechen. Die Verzögerung ist ärgerlich, mit der Länderanpassung sind andere Entwickler beziehungsweise Publisher schneller, im Xbox Marketplace funktioniert das besser.

Nichtsdestotrotz ist Castle Crashers, sobald es auch in Deutschland erhältlich ist, eine klare Empfehlung. In den zwei Jahren seit der XBLA-Version hat sich zwar nicht viel verändert, dennoch macht Castle Crashers zeitlos viel Spaß. Wer das Spiel schon für Xbox 360 hat, kann sich aber einen neuerlichen Download sparen. PlayStation 3-exklusive Inhalte müsst ihr schon mit der Lupe suchen. Das neue Volleyball-Minispiel ist beispielsweise nicht mehr als eine nette Dreingabe, die höchstens für ein bis zwei Partien motiviert. Zu schnell werden die Ballwechsel monoton und öde.

Bis zu vier wackere Comicritter bewaffnen sich in Castle Crashers mit übergroßen Salamimessern, Holzhackeräxten und nützlichen magischen Sprüchlein. Ein fieser Unhold samt schlagkräftiger Armee kidnappt nicht nur einen riesigen (und entsprechend teuer aussehenden) Kristall sondern auch (viel schlimmer) vier Prinzessinnen. Ihr schlitzt, stecht und zaubert euch nun im klassischen Brawler-Stil durch Heerscharen feindlicher Ritter, Monster und Belagerungswaffen. Am Ende der Abschnitte wartet immer wieder einer der vielen dicken Bossgegner. Diese Fights werden auch vier Rittersleut an die Grenzen treiben, mit ein bisschen Koordination sind die dicken Brocken aber auch schaffbar. Klassisch wie in einem Rollenspiel steigt ihr im Level auf, erhöht so eure Lebenspunkte und Fertigkeiten (Stärke, Magie, Verteidigung und Beweglichkeit), sammelt Gold, kauft neue Waffen und findet nützliche Tier-Orbs. Mit letzeren ruft ihr einen animalischen Begleiter herbei, der euch im Kampf unterstützt. Zum Beispiel Rammy den Widder, der nahe Gegner wegstößt. Der obligatorische Hack 'n' Slay-Sog entwickelt sich so auch in Castle Crashers: Nur noch schnell der nächste Boss, die nächste coole neue Axt oder bis zum nächsten Level – schon ist wieder eine Stunde um.

Castle Crashers ist in niedlicher Comic-Optik gehalten. Egal ob eisige Schneelandschaften oder staubige Wüsten, der charmante und detailverliebte Zeichenstil ist auch nach zwei Jahren noch nicht abgenutzt, im Gegenteil. Schöner kann ein 2D-Beat-em-Up kaum werden. Dennoch fließt jede Menge Blut und diverse Körperteile machen sich selbstständig. Der schräge Witz von Castle Crashers ist deshalb vielleicht am ehesten mit »South Park« oder (wer die brutale Serie mit den niedlichen Tieren noch kennt) »Happy Tree Friends« vergleichbar. Die Mischung aus niedlichen Figuren und plakativer Gewalt ist sicher nicht jedermanns Sache, weshalb der Humor manchmal deplatziert wirkt. Geschmäcker sind aber bekanntlich verschieden und gegen den schwungvollen Spielfluss verblassen solche kleinen Unstimmigkeiten sowieso schnell.

Castle Crashers ist klar auf Mehrspieleraction ausgerichtet. Allein kann es zwar auch Spaß machen, ist aber beinahe zu schwer und frustig. Außerdem fällt solo viel stärker auf, dass das Spiel stellenweise eintönig und repetitiv wird. Oft kämpft ihr stupide gegen immer neue Wellen von Gegnern, das wird eher zu Arbeit als Entertainment. Mit bis zu vier Mitspielern werden euch solche repetitiven Stellen aber gar nicht auffallen, zu viel ist dauernd am Bildschirm los. Die kleinen Mankos im Mehrspieler: Richtiges »Drop-In, Drop-Out« gibt es nicht, lediglich zwischen den Levels könnt ihr in ein bestehendes Spiel einsteigen. Jedoch funktioniert die Kombination zwischen lokalem und online-Coop super. Ihr könnt ohne weiteres mit einem Kumpel am zweiten Controller eine Partie mit Leuten auf eurer Freundesliste starten. Und ist die Kampagne mal durch, könnt ihr euch in der Arena noch immer gegenseitig kloppen. Kleinere Serverausfälle und Fehlermeldungen sind uns trotzdem aufgefallen. Da müssen die Entwickler noch ein wenig nachbessern.

Castle Crashers

Preis:

13,99 Euro

Spieler:

1-4

HD optimiert:

ja

Speicherplatz:

155 MB

Entwickler:

The Behemoth

Hersteller:

The Behemoth

USK:

ab 12 Jahren

Wertung:

* * * * *

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