Seite 2: The Darkness 2 - Die Nacht der Tentakel

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Zwei Arme für ein Halleluja

Die beiden Dämonenarme in Aktion. Während der eine den Gegner fest umschlungen hält, setzt der andere zum tödlichen Biss an. Die beiden Dämonenarme in Aktion. Während der eine den Gegner fest umschlungen hält, setzt der andere zum tödlichen Biss an.

Im Hinterhof dann entwächst The Darkness 2 dem bisherigen Shooter-Einerlei und spielt seine Trumpfkarte aus -- die besonderen, dunklen Fähigkeiten von Jackie. Kaum hat uns die Dunkelheit umhüllt, sprießen die beiden Dämonenarme aus Jackies Körper, die Sicht wird schärfer und wir fühlen uns gleich viel mächtiger. Überhaupt sollen die Kämpfe im zweiten Teil deutlich mehr in Richtung Nahkampf gehen. Das System dahinter ist relativ simpel. Ein Arm ist der sogenannte Grab-Arm und funktioniert wie eine Art Greifhaken. Jackie kann damit zum Beispiel Gegenstände oder natürlich Gegner greifen, dann nach Lust und Laune in der Gegend herumwerfen oder sonstige Dinge damit anstellen. Hinter dem Restaurant werden wir Zeuge der Möglichkeiten. Der bissige Arm rupft einen Laternenmast aus dem Boden, schleudert ihn auf einen heranstürmenden Angreifer und spießt ihn an einer Wand auf. An einer anderen Stelle reißt der Tentakel eine Autotür aus einem herumstehenden Vehikel und schützt Jackie so vor dem Beschuss der Gegner. Der andere Arm ist dagegen der Slasher-Arm und damit hauptsächlich für Angriffe ausgelegt. Jackie kann damit zum Beispiel Gegner entwaffnen oder aber direkt und lautlos ausschalten. Gerade die Kombination beider Arme verspricht ein paar interessante Möglichkeiten, zum Beispiel die sehr blutigen Finisher. Und bei denen gibt es Szenen zu sehen, die dem deutschen Jugendschutz sicher sauer aufstoßen werden: Körper werden in der Mitte durchgerissen, aufgespießt, verstümmelt oder durchbohrt. Die Finsternis demonstriert in diesen Momenten ihre ganze brutale Macht.

Mein Freund der Darkling

Doch die Dämonenarme sind nicht die einzigen Mächte der Finsternis, derer sich Jackie bedienen kann. Um den Hauptdarsteller wuselt auch ein sogenannter Darkling herum. Von denen gab es im ersten Teil noch mehrere (mit verschiedenen Fähigkeiten), im zweiten Teil dagegen ist nur noch eine der Gollum-ähnlichen Kreaturen dabei. Der Darkling wird dafür mit einer eigenen Persönlichkeit ausgestattet sein und damit als vollständiger Charakter ins Spiel eingebaut. In den Kämpfen geht er selbstständig auf die Gegner los und wie sein Meister nicht zimperlich zur Sache, wie wir in einer weiteren Szene feststellen. Bei einer Schießerei in einer U-Bahn-Station werden wir Zeuge, wie der kleine Wicht einem Feind zunächst sehr unsanft den Kopf entfernt und danach genüsslich auf den toten Körper uriniert -- bizarr und etwas verstörend, aber das passt zum abgedrehten Stil des Spiel. Trotz aller Action: die Geschichte soll wieder sehr emotional und persönlich erzählt werden -- das können wir bisher nicht beurteilen, die Action stimmt aber definitiv schon mal.

Cel-Shading-Dunkelheit

Wie der Vorgänger wird auch The Darkness 2 nicht gerade zimperlich. Hier spielen unsere Tentakel eine Szene aus "Alien" nach. Wie der Vorgänger wird auch The Darkness 2 nicht gerade zimperlich. Hier spielen unsere Tentakel eine Szene aus "Alien" nach.

Wer auf den düsteren, realismusnahen Grafikstil des Serienerstlings stand, dürfte sich bei den Bildern dieses Artikels die Augen reiben. Denn The Darkness 2 verlässt den bisherigen Stilpfad und schlägt eine neue, comicorientiertere Richtung ein. Schauplätze und Figuren wirken deutlich bunter und überzeichneter, insgesamt erinnert der Look des Spiels etwas an den Cel-Shading-Shooter-Urahn XIII. Die frühe Fassung wirkt optisch wie aus einem Guss. Gerade die Animationen der Gegner oder auch der Dämonenarme sind äußerst cool und sorgen immer wieder für ordentlich Dynamik in den Kämpfen. Besonders das Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit ist gelungen. Das merkt man vor allem, wenn sich Jackie im Dunkeln befindet. Man fühlt sich richtig mächtig, sobald man sich in den dunklen Abschnitten bewegt. Dank einer neuen Licht-Engine huschen Schatten über Objekte und Lichtquellen erhellen die Umgebungen dynamisch. Zu den Synchronstimmen wollten sich die Entwickler bisher noch nicht äußern, zumindest die Stimme der Dunkelheit wird aber wieder von Mike Patton (Faith No More / Mr. Bungle) eingesprochen – der hatte schon beim Erstling einen fantastischen Job gemacht.

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