The Evil Within 2 - UPDATE: Bethesda verteidigt Drohung gegen Spieler, der gebrauchtes Spiel verkaufen wollte

Weil er seine Kopie von The Evil Within 2 verkaufen wollte, bekam ein US-Amerikaner Post von Bethesdas Anwälten, die mit einer Klage drohten.

The Evil Within 2 The Evil Within 2

Update vom 12.08.2018:

Bethesda meldet sich zu Wort: Pete Hines, Senior Vice President of Global Marketing bei Bethesda, bezog gegenüber Eurogamer Stellung zur Situation und verteidigte die Entscheidung, den Wiederverkauf mit der Androhung von rechtlichen Schritten zu unterbinden. Hintergrund sei aber nicht, dass Bethesda grundsätzlich den Verkauf von gebrauchten Spielen kontrollieren wolle.

"Er hat nicht versucht, ein Spiel aus zweiter Hand zu verkaufen, er hat versucht, ein neues Spiel zu verkaufen. Er hat das Spiel als 'neu' gelistet. Alles, was wir sagen, ist, dass ein gebrauchtes Spiel auch als gebrauchtes Spiel verkauft wird - du kannst nicht sagen, dass es neu ist, weil wir keine Möglichkeit haben, zu bestätigen, dass das auch wirklich stimmt."

Kein Problem mit gebrauchten Spielen: Laut Hines lag das Problem einzig und allein an der Tatsache, dass das Spiel noch originalverschweißt war und das Spiel deswegen als "neu" angeboten wurde. Dies sei nur offiziellen Händlern gestattet, bei denen Bethesda prüfen könne, ob diese auch ein Original erhalten haben.

Gegenüber Polygon sagte Hupp, der betroffene Verkäufer, dass er das Spiel einfach nie ausgepackt habe, weil er sich doch keine PS4 gekauft habe und das Spiel deshalb nicht gebrauchen konnte.

"Wir versuchen niemanden davon abzuhalten, gebrauchte Spiele zu verkaufen. Leute verkaufen ständig gebrauchte Spiele - wir verstehen das, wir haben nicht vor, das aufzuhalten."

Originalmeldung vom 11.08.2018:

Der Verkauf von gebrauchten Videospielen ist ein großer Markt und beeinflusst sogar das Marketing neuer Konsolen - erinnern wir uns nur an die Aufregung über die Wiederverkaufs-Politik der Xbox One. Es ist jedenfalls verständlich, dass Publisher gern ein Wörtchen mitreden würden, wie ihre Produkte nach dem Erstverkauf weiter vertrieben werden.

Klage soll Verkauf von gebrauchten Spielen verhindern

Bethesda greift hart durch: Im aktuellen Fall des US-Amerikaners Ryan Hupp, der sich mit seiner Geschichte an die Kollegen von Polygon gewandt hat, scheint Bethesda Softworks, beziehungsweise die Anwaltschaft des Publishers, einen Schritt zu weit zu gehen.

Als Hupp nämlich seine originalverpackte Version von The Evil Within 2 auf Amazon Marketplace verkaufen wollte, bekam er einen Brief von Bethesdas Anwälten.

Was stand im Brief? Die Kanzlei Vorys, die im Auftrag von Bethesda Softworks handelte, schrieb, dass Hupp nicht dazu berechtigt sei, sein Spiel weiterzuverkaufen. Wer er den Verkauf nicht stoppt und sämtliche Bethesda-Produkte aus seinen Angeboten entfernt, sähe man sich zu rechtlichen Schritten gezwungen. Der Wiederverkauf sei nur über offiziell lizenzierte Händler erlaubt.

Anwälte suchen nach Lücken in der Rechtssprechung

Warum darf er sein Spiel nicht verkaufen? Eigentlich gilt in den USA die sogenannte First Sale-Doktrin. Die besagt, dass im Falle von Videospielen ein Wiederverkauf erlaubt ist, wenn das Originalprodukt nicht verändert wurde. Und verändert wurde die noch eingeschweißte Kopie von The Evil Within 2 sicher nicht.

Als Hupp sich darauf berief, antworteten die Anwälte, dass die Doktrin hier nicht greife, da er keine Garantie auf das Spiel anbieten könne und dadurch sei das Spiel mit dem Original aus dem Laden nicht zu vergleichen. Da keine Privatperson eine rechtliche bindende Garantie anbietet, trifft dieses Argument so gut wie auf alle gebrauchten Spiele zu, die auf Ebay oder Amazon angeboten werden.

Bethesda verweigert Statement: Auf die Nachfrage von Polygon wollten weder Bethesda, Vorys oder Amazon reagieren. Aktuell ist unklar, wie umfangreich diese Kampagne der Vorys-Anwälte gefahren wird und ob es wirklich geplant sei, sämtlichen privaten Wiederverkauf gebrauchter Bethesda-Titel zu unterbinden. Hupp kam der Forderungen jedenfalls nach.

Wir haben selbst bei Bethesda nachgefragt, ob sie zu diesem Fall Stellung beziehen möchten.

Seid ihr jemals auf Probleme gestoßen, als ihr eure alten Spiele weiterverkauft habt?

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