Blizzard - Rechtsstreit mit deutscher Cheater-Firma

Blizzard befindet sich derzeit im Rechtsstreit mit der deutschen Firma Bossland. Die stellt Software her, die das Cheaten in Blizzard-Spielen ermöglicht - dagegen will der Entwickler nun aktiv vorgehen.

Blizzard geht gerade gegen eine deutsche Firma vor, die Cheat-Bots für ihre Spiele herstellt. Blizzard geht gerade gegen eine deutsche Firma vor, die Cheat-Bots für ihre Spiele herstellt.

Blizzards Rechtsabteilung dürfte gerade alle Hände voll zu tun haben. Grund dafür ist ausgerechnet eine deutsche Firma. Bossland vertreibt sogenannte »Buddy-Bots«, die Spielern lästige Arbeiten wie Looten in Blizzard-Spielen erleichtern sollen. Beim Entwickler sieht man das jedoch klar als Cheaten und will aggressiv dagegen vorgehen.

Die Buddy-Bots sind eine automatisierte Software, die für Spieler Loot-Gegenstände in beliebten Titeln wie World of Warcraft oder Diablo 3 einsammeln und ihnen damit die Arbeit abnehmen. Sehr zum Ärger ehrlicher Spieler, die sich sogar schon in einem offenen Brief an Blizzard gewandt haben.

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Auch der Entwickler zeigt sich nicht erfreut über die Cheats und reichte Klage gegen die Firma ein. Nun geht der Streit allerdings schon in die nächste Runde. Angeblich soll Blizzard sich an einen freien Mitarbeiter von Bossland gewendet haben und ihm den Quellcode für einen Bot namens Stormbuddy abgekauft haben. Das sieht Bossland aber als Diebstahl geistigen Eigentums, da der Mitarbeiter kein Recht hatte, den Code zu verkaufen und will nun ebenfalls gegen Blizzard vorgehen. Das machte Bosslands CEO Zwetan Letschew gegenüber TorrentFreak deutlich. Stormbuddy könne nun nicht mehr hergestellt und verkauft werden, wodurch das Unternehmen erheblichen Schaden genommen habe.

"»Heute hat Blizzard sich so fragwürdig verhalten wie es nur bei einem Multimilliarden-Dollar-Unternehmen möglich ist. Wir wurden informiert, dass der Deal sich darauf bezog, dass Apoc (Anm: James »Apoc« Enright, der freie Mitarbeiter) den gesamten Quellcode von Stormbuddy an Blizzard weitergibt, welcher aber geistiges Eigentum von Bossland GmBH ist.«"

Bei Blizzard lässt man sich davon allerdings nicht beeindrucken. Gegenüber Kotaku stellt der Entwickler klar, dass man Cheaten in den eigenen Spielen nicht dulden werde. Konkret Bezug auf die Vorwürfe Letschews nimmt der Sprecher aber nicht.

"»Bosslands Geschäfte sind vollständig auf Cheating ausgelegt und ihre Bots haben einen negativen Einfluss auf unsere weltweite Spieler-Community. Das ist der Grund, warum wir das Cheaten in unseren Spielen nicht tolerieren werden und warum unsere Spieler diese Handhabung so überwältigend unterstützen.«"

So seien die beiden Firmen bereits alte Bekannte und Blizzard habe schon einige Fälle gegen Bossland gewonnen. Deshalb sei man zuversichtlich, dass das Gericht ihre Forderungen auch dieses Mal anerkennen und nicht auf Bosslands Hinhalte-Taktiken reinfallen werde. Auch in Zukunft wolle man bei Blizzard die eigenen Spiele und Services innerhalb der rechtlichen Grenzen weiterhin aggressiv verteidigen, um das bestmögliche Erlebnis für den Spieler zu gewährleisten.

Deshalb wolle man auch die Benutzung der Bots nicht dulden. Nutzt ein Spieler diese, muss er also damit rechnen, gesperrt zu werden.

Quellen:Kotaku, Gamespot

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