Der legendäre Mangaka Akira Toriyama ist im März des vergangenen Jahres verstorben und hat mit dem Dragon-Ball-Franchise ein gewaltiges Vermächtnis hinterlassen. Das wird uns einmal mehr bewusst, als wir ein altes Interview mit Toriyama sehen, das ihn in seinen Anfängen beim Skizzieren von Son Goku zeigt. Seine Technik war schon vor über 30 Jahren etwas Besonderes.
Eindrückliches Video zeigt Akira Toriyama beim Skizzieren von Son Goku
Im Jahr 1995 wurde Akira Toriyama im Rahmen einer Ausstellung beim Zeichnen von Son Goku gefilmt. Dieses Video wurde 21 Jahre später auf den Jump-Ryuu-DVDs (via kanzenshuu.com) mit weiteren Clips zusammengetragen und steht aktuell auf YouTube mit englischen Untertiteln zur Verfügung.
Neben dem eindrücklichen Zeichenprozess sind auch Interview-Gespräche zwischen Toriyama und seinen Redakteur*innen Teil des Videos.
Das Video könnt ihr euch hier auf YouTube anschauen:
Link zum YouTube-Inhalt
An Akira Toriyamas Zeichenprozess ist es besonders auffällig, dass er seine Skizze ohne grobe Grundlinien beginnt. Während andere Künstler*innen mit Linien etwa den Körper oder die Gesichtszüge einer Figur festlegen, startet Toriyama ohne Umwege mit dem Gesicht von Son Goku. Dabei ist es eindrücklich, dass er den Körper später ebenfalls direkt in einer fertigen Pose skizziert.
Nach dem Skizzierprozess fährt Toriyama direkt mit der Tinte fort, die die finalen Linien der Zeichnung bestimmt. Währenddessen fädelt er Details wie die Finger der Hand ein und korrigiert Linien der Skizze nahtlos.
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Das mag zwar sehr simpel aussehen, ist auf dem Niveau aber einfach nur beeindruckend. Diese Art passt aber komplett zur pragmatischen Arbeitsweise von Toriyama, der nicht zu viel Zeit für einzelne Zeichnungen verschwenden wollte.
Ein weiteres sympathisches Detail ist Toriyamas Federhalter, den er für die finalen Linien verwendet. Im Jahr 1995 war es noch dasselbe Exemplar, mit dem er seine Karriere begonnen hat. Der Mangaka war einfach so pragmatisch, dass er sich an kein neues Werkzeug gewöhnen wollte.
Das dürfte übrigens auch der Grund dafür sein, weswegen er lange Zeit billiges Papier für seine Skizzen verwendet hat, anstatt auf ein teureres umzuschwenken. Durch die Rauigkeit des billigeren Papiers konnte Toriyama nur schwierig Details zeichnen, wofür er sogar dankbar war – so war das Risiko deutlich geringer, dass er sich später in den Details verlor.
Toriyamas Zeichenstil im Vergleich mit dem aktuellen Super-Zeichner Toyotaro
Der YouTuber Totally Not Mark hat vor einiger Zeit ein Video hochgeladen, das Akira Toriyamas Skizzierprozess mit demjenigen von Toyotaro vergleicht, dem aktuellen Mangaka von Dragon Ball Super. Die beiden Skizzen unterscheiden sich wie Tag und Nacht:
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In Toyotaros Video sind viel mehr Linien als in der ursprünglichen Skizze zu sehen. Anstatt Son Gokus Hände mit wenigen Schwüngen zu zeichnen, orientiert er sich sowohl an Bildern aus dem Internet als auch an seinen eigenen Händen als Referenzmaterial.
Digitale Kunst: Übrigens, Toriyama hat nicht bis zu seinem Ableben mit demselben alten Federhalter aus dem Video gezeichnet. Er ist wie die meisten modernen Künstler*innen auf digitale Geräte umgeschwungen und hat hierfür das Papier gegen ein Tablet ausgetauscht.
Was haltet ihr von Akira Toriyamas Zeichenstil? Befindet er sich für euch an der Spitze des Manga-Mediums, oder haben ihn andere Künstler*innen längst überholt?
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