Eriksholm im Test: So gut, dass wir gerne mehr davon gehabt hätten

Wir konnten Eriksholm bereits vor dem Release ausführlich unter die Lupe nehmen und verraten euch im Test, wieso ihr den Titel unbedingt ausprobieren solltet.

Eriksholm im Test. Eriksholm im Test.

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Das Stealth-Abenteuer Eriksholm für PS5, Xbox Series und PC hat uns in den ersten Trailern vor allem durch seine außerordentlich hübsche Grafik neugierig gemacht.

In der finalen Version zeigt sich, dass das Spiel aber nicht nur gut aussieht, sondern auch richtig viel Spaß macht, eine spannende Geschichte erzählt und mit seinen etwas über zehn Stunden Spielzeit der perfekte Gaming-Snack für zwischendurch ist.

Wo ist Herman?

Das Spiel beginnt am Bett von Hauptfigur Hanna, die nach einer schweren Krankheit erwacht und zur Freude von ihr und ihrem Bruder Herman wieder vollständig genesen ist. Als er kurz darauf zur Arbeit aufbricht, ahnt Hanna noch nicht, dass er am Abend nicht – wie eigentlich angekündigt – zurückkehren wird.

Dafür stürmen am nächsten Morgen Polizisten auf der Suche nach Herman das Zimmer, um Hanna auf das Revier zu schleifen. Sie macht sich aber lieber aus dem Staub und auf die Suche nach ihrem Bruder, um so herauszufinden, was eigentlich passiert ist.

Eriksholm ist ein narratives Stealth-Game, in dem wir in isometrischer Ansicht durch die titelgebende Stadt streifen und unsere Fähigkeiten nutzen, um dabei stets ungesehen zu bleiben. 

Die Szenerie ist an skandinavische Städte des frühen 20. Jahrhunderts angelehnt, im Verlauf der Handlung durchqueren wir aber etwa auch eine Mine sowie ein großes Anwesen samt anliegender Kanalisation.

Dächer Im Spiel gibt es verschiedene Stadt-Level, die meistens auf mehreren Ebenen begehbar sind.

Kanalisation Aber auch dunkle Ecken, wie hier in der Kanalisation dürfen natürlich nicht fehlen.

Im Laufe der rund zehn bis zwölf Stunden langen Geschichte lernen wir die Welt und einige spannende Charaktere kennen, decken Geheimnisse auf und erfahren am Ende natürlich, warum Herman nicht nach Hause kam.

Präsentiert wird das in einem Mix aus Ingame-Sequenzen, die sich dank der schicken Spielgrafik absolut sehen lassen können, und ein paar aufwendigen Cutscenes, die allesamt sehr filmisch inszeniert sind. Alle Gespräche sind zudem vollständig mit einer sehr guten englischen Sprachausgabe vertont, eine deutsche Sprachausgabe gibt es hingegen nicht.

Insgesamt hat uns die Geschichte ziemlich gut gefallen, wir haben uns über jede Cutscene gefreut und waren bis zum Schluss gespannt, wie es weiter- bzw. ausgeht.

In diesem hübschen neuen Schleichspiel erlebt ihr eine emotionale Story in historischem Setting Video starten 1:30 In diesem hübschen neuen Schleichspiel erlebt ihr eine emotionale Story in historischem Setting

Ungesehen zum Ziel

Spielerisch gibt sich Eriksholm recht reduziert. Meistens geht es darum, durch Level zu schleichen und darauf zu achten, nicht gesehen zu werden.

Dabei können wir uns in der Hocke lautlos bewegen, alternativ geräuschintensiv rennen und an Kanten emporziehen. Währenddessen müssen wir nicht nur auf die Blickrichtung der Feinde achten, sondern auch aufpassen, auf welchem Untergrund wir uns bewegen. Gras sorgt etwa dafür, dass wir selbst rennend nicht zu hören sind, während Metallböden auch bei langsamsten Bewegungen unschönen Krach verursachen. 

Barrierefreiheit: Im Spiel können wir die Größe von Texten anpassen, Untertitel zuschalten und Einstellungen zur Kamerageschwindigkeit vornehmen. 

Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade gibt es hingegen nicht. Dafür ist das Spiel auch sehr gut gebalanced und bietet eine sehr ausgeglichene Erfahrung, die in einem angemessenen Tempo anspruchsvoller wird.

Neben Hanna schalten wir im Verlauf der Geschichte noch zwei weitere Charaktere frei, von denen jeder sowohl eine aktive als auch eine passive Bewegungsfähigkeit im Gepäck hat. 

Hanna kann mit einem Blasrohr Feinde aus der Entfernung betäuben und durch enge Lüftungsschächte krabbeln. Alva kann hingegen Steine zur Ablenkung werfen und an Regenrinnen emporklettern. Der bullige Sebastian versteht es dagegen besonders gut, Feinde im Nahkampf auszuknocken und zu schwimmen.

Wollen wir die einzelnen Level meistern, gilt es diese Fähigkeiten in der richtigen Kombination und mit dem richtigen Timing zu benutzen.

Auch wenn die Tools, die uns das Spiel gibt, wesentlich überschaubarer sind als in ähnlichen Spielen wie Desperados oder Commandos, hat uns das Knobeln bis zum Schluss sehr viel Spaß gemacht. Gerade deshalb, weil es immer eine nachvollziehbare Lösung gibt und sich die Level selbst nach mehrfachem Scheitern nicht frustig anfühlen.

Im Bereich stehen verschiedene Wachen mit unterschiedlichen Laufwegen. Im Bereich stehen verschiedene Wachen mit unterschiedlichen Laufwegen.

Die einzelnen Encounter sind dabei stets gut lesbar, die Timings nie unfair und Trial-and-Error können wir gänzlich vermeiden, indem wir sehr aufmerksam sind und das Verhalten unserer Feinde genau beobachten.

Ein Selbstläufer sind die einzelnen Abschnitte aber trotzdem nicht und sobald wir oder ein betäubter Feind entdeckt werden, erscheint der Game Over-Bildschirm und wir müssen am letzten Checkpoint einen neuen Versuch starten.

Insgesamt ist Eriksholm spielerisch zwar sehr geradlinig und reduziert, trotzdem haben die Systeme das Spiel bis zum Ende getragen und wir haben uns nie gelangweilt. Wir haben uns im Gegenteil sogar auch im letzten Kapitel noch wie Bolle gefreut, wenn wir einen Abschnitt erfolgreich gelöst haben.

Technik: Wir konnten Eriksholm sowohl auf dem PC als auch auf PS5 spielen und in beiden Fällen hatten wir weder mit Bugs noch mit Performance-Problemen zu kämpfen. Das Spiel sieht auch auf der Konsole verdammt gut aus und läuft dort mit fluffigen 60fps. Auf dem PC könnt ihr euch über zusätzliche Features, wie detaillierte Grafikeinstellungen und einen Ultrawide-Support freuen.

Aufgelockert werden die Schleich-Abschnitte durch Erkundungspassagen ohne Gegner sowie kleine Rätsel. Im ersten Level müssen wir etwa einen Generator mit Strom versorgen und dafür einen Gastank mithilfe eines Krans an die dafür vorgesehene Stelle verfrachten.

Diese Denkaufgaben erfinden das Rad zwar alle nicht neu, sie sind dafür aber sehr abwechslungsreich und werden auch nicht einfach ständig in neuen Variationen wiederholt. 

Collectables verstecken sich in der ganzen Spielwelt, aber wir müssen aufmerksam erkunden - hier liegt etwa eine Zeichnung auf dem Tisch. Collectables verstecken sich in der ganzen Spielwelt, aber wir müssen aufmerksam erkunden - hier liegt etwa eine Zeichnung auf dem Tisch.

Und natürlich hat auch die anfangs erwähnte Optik im fertigen Spiel ihren Reiz. Eriksholm sieht richtig klasse aus, vor allem die detaillierten Areale haben uns gut gefallen. Notizen und Sammelbilder, die mehr über die Spielwelt verraten, runden den gelungenen Gesamteindruck dann prima ab.

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