Ab dem 24. August können wir uns wieder in das Getümmel der gamescom stürzen und uns das bunte Geschehen an den Ständen und in den Hallen der KölnMesse ansehen. Der ein oder andere große Name wird zwar in diesem Jahr nicht vertreten sein, doch andere Aussteller haben nicht nur ihre Anwesenheit angekündigt, sondern auch dass es in diesem Jahr besonders um die Community gehen soll. Genauso vielfältig und divers wie die Gaming-Community werden auch die Besucher*innen der gamescom sein und wir haben uns mal angesehen, wie es um die Barrierefreiheit auf der gamescom steht.
Die Zugänglichkeit der gamescom
Auf der Webseite der gamescom erfahren wir, dass die KölnMesse mobilitätseingeschränkten Gästen einen angenehmen Aufenthalt auf dem Messegelände bieten möchte. Es wird auf verschiedene Dokumente mit weiterführenden Informationen verlinkt. Zum Beispiel auf einen Hallenplan, auf dem behindertengerechte Toiletten sowie Aufzüge und Behindertenparkplätze verzeichnet sind. Es gibt auch eine digitale Broschüre mit allerlei nützlichen Hinweisen für eine barrierefreie Anreise. Darin wird zum Beispiel darauf hingewiesen, dass nur zwei der Gleise am Bahnhof Messe/Deutz über einen Aufzug verfügen. Leider ist die Broschüre selbst nicht barrierefrei, da sie nicht von einem Vorleseprogramm vorgelesen werden kann.
Doch die generelle Zugänglichkeit der Messe sagt natürlich noch wenig darüber aus, wie gut oder schlecht es dann an den Ständen der gamescom aussieht. Hier nimmt Xbox eine Vorbildfunktion ein. Neben den Ankündigungen, welche Spiele vor Ort angespielt werden können, wurde im Xbox Wire-Artikel auch aufgeführt, dass der Stand möglichst für alle zugänglich und barrierefrei sein soll.
Microsoft macht es vor
Eine wichtige Schlüsselrolle am Xbox-Stand nehmen die Mitarbeitenden mit klar erkennbaren "Here to Help"-Shirts ein, die bei Bedarf assistieren und helfen können. Zudem werden alle Mitarbeitenden vor Ort darin geschult, vorurteilsfrei und ohne Hemmungen mit behinderten Menschen umzugehen, ohne dabei aus zu großem Eifer übergriffig zu werden.
Der gesamte Stand wird so gestaltet und aufgebaut, dass er problemlos mit einem Rollstuhl befahren oder mit anderen Mobilitätshilfen begangen werden kann. Wir fanden die Ankündigung so gut, dass wir mit Brannon Zahand, Senior Accessibility Manager bei Xbox, über das Xbox-Accessibility-Konzept für die gamescom gesprochen haben.
Dabei gibt es neben der Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer auch noch weitere Barrierefreiheits-Maßnahmen. So gibt es an jedem Messetag Gebärdensprachdolmetscher*innen für amerikanische, britische und deutsche Gebärdensprache. Außerdem gibt es höhenverstellbare Monitore an einigen Stationen, sowie Xbox Adaptive Controller und Schoßtabletts. Für Personen, die etwa empfindlich auf Licht oder laute Geräusche reagieren, gibt es außerdem Ohrstöpsel, dunkle Brillen und Fidgets zur leichteren Aufmerksamkeitslenkung. Dabei soll der Zugang zu diesen Hilfsmitteln möglichst unkompliziert sein, wie Zahand erklärt:
Die Besucher*innen können sich an eines unserer "Here to Help"-Teammitglieder wenden und wir werden sie mit einem Mitglied unseres Gaming Accessibility Teams verbinden. Wir werden ihnen einige Fragen stellen, um ein Gefühl für ihre Bedürfnisse zu bekommen, damit die entsprechende Ausrüstung und Konfiguration eingerichtet werden kann. Bitte beachtet, dass wir aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen keine mundbetätigten Peripheriegeräte für unsere Gäste bereitstellen können.
Auch für Arachnophobie: Diese Hilfe soll auch Arachnophobiker*innen offen stehen, immerhin gibt es am Microsoft-Stand eine Fotooption mit einer fünf Meter großen Riesenspinne. Das Microsoft-Team ist hier entsprechend vorbereitet, um Besucher*innen einen Weg zu weisen, der die Sicht auf die Spinne minimiert. Außerdem weisen Schilder auf die Spinne hin und in der letzten Stunde jedes Messetages wird die Beleuchtung der Replika ausgeschaltet.
Welche Spiele Microsoft alle auf der Messe zeigt, könnt ihr hier anschauen:
So sieht es bei anderen Ausstellern aus
Bei Xbox wurden sich offensichtlich umfangreiche Gedanken gemacht, um möglichst vielen Menschen einen angenehmen Besuch zu bieten. Wir haben uns aber noch ein bisschen weiter umgehört, wie es bei anderen Ausstellern aussieht. Von der gamescom 2019 wissen wir, dass inklusives Gaming auch für die Indie Arena Booth ein wichtiges Thema ist. Damals gab es in der Indie Arena Booth eine Accessibility Area mit höhenverstellbaren Tischen, Xbox Adaptive Controllern und dem Bcon-Controller. Auch im Rahmenprogramm der IAB wurde auf Barrierefreiheit aufmerksam gemacht, zum Beispiel durch den GameJam, bei dem ein Spiel entstand, das mit nur zwei Tasten bedient werden kann.
In diesem Jahr kann die IAB leider keine Accessibility Area einrichten, wie wir von Valentina Birk, Head of Indie Arena Booth, erfahren. Die Preise für die Ausstellungsflächen sind stark gestiegen und es hat sich kein Sponsor gefunden, der sich an den Kosten für die zusätzliche Fläche beteiligen würde. Im Stream der IAB wird inklusives Gaming aber, wie in den vergangenen Jahren auch, in diesem Jahr wieder einen Platz bekommen, um weiterhin Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken.
Da uns bekannt ist, dass Ubisoft bei der Spielentwicklung auch vermehrt daran arbeitet, die Spiele für möglichst viele Gamer*innen zugänglich zu machen, haben wir uns auch dort erkundigt, ob es ein Konzept für den diesjährigen Stand gibt. Ubisoft plant, den Stand komplett so zu gestalten, dass alle Bereiche mit dem Rollstuhl oder anderen Mobilitätshilfen erreicht werden können. Ein Set Spielstationen für Roller Champions ist höhenreduziert angelegt und mit Sitzmöglichkeiten für Personen ausgestattet, die nicht lange stehen können. Dies ist auch vorteilhaft für kleine Personen und Personen im Rollstuhl.
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