Rassismus und LGBTQA+-Feindlichkeit - Report deckt problematische Ansichten bei Hatred-Machern auf

Die Initiative „Keinen Pixel den Faschisten!” hat eine umfangreiche Recherche veröffentlicht, die unter anderem Neo-Faschismus und Antisemitismus innerhalb des Entwicklerstudios Destructive Creations aufdeckt.

Keinen Pixel den Faschisten! setzt sich für das Aufzeigen von Diskriminierung innerhalb der Spielekultur ein. Keinen Pixel den Faschisten! setzt sich für das Aufzeigen von Diskriminierung innerhalb der Spielekultur ein.

Im Oktober 2014 sorgte das polnische Entwicklerstudio Destructive Creations nicht nur mit seinem Top-Down-Shooter Hatred für Aufruhr, sondern auch mit der möglichen politischen Motivation hinter dem Spiel. Damals warf der Blog Fuck No Video Games einigen Mitarbeitenden des Studios vor, rechtsextreme und nationalistische Ansichten zu verfolgen, und bezeichnete das Spiel daraufhin als "Genozid-Simulator für Neonazis".

Was steckt hinter Hatred?
In ihrem moviepilot-Artikel aus dem Jahr 2014 erklärt GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm, warum Hatred problematisch ist.

Sieben Jahre nach der Kontroverse rund um Hatred hat sich die antifaschistische Initiative "Keinen Pixel den Faschisten!" in Zusammenarbeit mit "Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.v." erneut hinter die Kulissen des Studios begeben. In einer umfangreichen Recherche deckt das Kollektiv Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus, Muslim- sowie LGBTQIA+-Feindlichkeit innerhalb der Reihen von Destructive Creations auf.

Was ist "Keinen Pixel den Faschisten!"?

Wie es auf der offiziellen Website heißt, handelt es sich bei "Keinen Pixel den Faschisten!" um "eine Initiative von Webseiten, Medienschaffenden, Forschungskollektiven und Entwicklerstudios aus der Computerspielekultur, die sich durch antifaschistische Arbeit für ein inklusives Klima in ihren Communitys stark machen wollen." Die Sammelbewegung setzt sich dabei aktiv gegen jegliche Formen von Diskriminierung innerhalb der Spielekultur ein und trägt diese in die Öffentlichkeit, um sie zu bekämpfen.

Was wird aufgedeckt?

Konkret analysierte die Initiative dabei die Social Media-Kanäle der Entwickler Cyprian Listowski, Kamil Boczkowski, Maciek Pryc, To Masz, Marcin Kazmierczak sowie des Studiochefs Jaroslaw Zielinski. Dabei stieß sie unter anderem auf Facebook-Likes für rechtsextreme Organisationen, Gruppierungen und Parteien sowie Hasskommentare gegen die LGBTQA+-Community. Das Fazit des Reports lautet:

Die Menge an Verbindungen zwischen Mitgliedern von DC und rechtsextremen Organisationen, Parteien und sonstigen Gruppen deutet darauf hin, dass die bereits vor Jahren geäußerte Kritik an Destructive Creations noch immer berechtigt ist. Inzwischen versucht das Studio sich dem Mainstream anzunähern, bezeichnet sich und sein Schaffen teilweise sogar als antifaschistisch. Einige Personen aus dem Entwickler*innen-Team stellen ihre Gesinnung mittlerweile weniger öffentlich zur Schau. Trotzdem sind noch ohne weiteres etliche eindeutige Verbindungen zur rechtsextremen Szene zu finden.

In zusätzlichen Reports zeigt "Keinen Pixel den Faschisten!" außerdem auf, dass sich auch in den Spielen von Destructive Creations rechtsextremes Gedankengut wiederfindet. Das betrifft unter anderem den aktuellen Titel des Entwicklerstudios War Mongrels: In einem weiteren Dossier kritisiert das Kollektiv Holocaust-Relativierung innerhalb der Geschichte des Spiels.

Für GamePro gilt: Hass, Intoleranz und Gewalt haben keinen Platz auf GamePro, bei Webedia, in unserem Leben oder unserer Gesellschaft. Das sind Grundsätze, an die wir das ganze Jahr über festhalten und für die wir uns einsetzen. Genau deshalb finden wir Recherchen wie die von "Keinen Pixel den Faschisten!" so wichtig und wollen hiermit darauf aufmerksam machen.

Den kompletten Report mit dem Titel "Destructive Creations: Zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus" findet ihr hier.