Erster Mensch mit Neuralink-Chip im Hirn kann angeblich trotz Querschnittslähmung erstmals wieder Civilization 6 spielen

Es klingt wie Zukunftsmusik: Dank Elon Musks Neuralink-Chip soll ein Mann wieder seinen Laptop benutzen, Schach spielen und Civilization 6 steuern können.

Neuralink soll ein Interface schaffen, das Hirne direkt mit Computern verbinden kann. Neuralink soll ein Interface schaffen, das Hirne direkt mit Computern verbinden kann.

Es könnte ein gigantischer Durchbruch sein und Millionen von Menschen helfen: Der erste Mensch, dem ein Neuralink-Chip ins Hirn implantiert wurde, hat diese Operation wohl nicht nur problemlos überstanden. Nein, er kann angeblich jetzt auch endlich wieder einen Laptop nutzen und darauf zum Beispiel Civilization 6 spielen – allein durch die Kraft seiner Gedanken. Das war ihm lange Zeit nicht möglich, weil er seit einem Tauchunfall querschnittsgelähmt ist.

Kontroversen um Elon Musk

Elon Musk gilt als einer der reichsten Menschen der Welt, aber auch als einer der kontroversesten. Es gab unter anderem transfeindliche Äußerungen, Vorwürfe von Antisemitismus, weil er durch seine Aussage, der jüdische Investor George Soros "hasse die Menschheit," die um Soros kursierende Verschwörungstheorie weiter anheizte und Diskussionen um seine Einstellung zu "Free Speech". So schränkte er 2023 die Twitter-Nutzung in der Türkei während der türkischen Wahlen ein oder reichte Klage gegen eine gemeinnützige Organisation ein, die Hassrede auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) untersuchte.

Darum geht's: Elon Musks Firma Neuralink arbeitet seit 2016 daran, eine Schnittstelle zwischen Computern und menschlichen Gehirnen zu erstellen. Dafür wird ein Chip ins Hirn implantiert, der dann Nervenimpulse in Daten übersetzen soll.

Die Vorteile liegen auf der Hand: So könnte zum Beispiel mit einem Gedanken die Musik an- und ausgeschaltet oder eben Civilization 6 gespielt werden, wenn wir per Hirn-Impuls den Maus-Cursor steuern können. Für Millionen Menschen mit Behinderungen dürfte das ein echter Befreiungsschlag sein, wenn es wirklich funktioniert.

Video soll genau das zeigen: Ein frisch von Neuralink veröffentlichtes Werbevideo zeigt jetzt angeblich genau diese Erfolge. Wir sehen einen sympathischen jungen Mann, der seit einem Tauchunfall querschnittsgelähmt ist. Er kann seinen Körper unterhalb der Schultern gar nicht mehr bewegen. Aber dank des Neuralink-Implantats ist es ihm wohl endlich wieder möglich, allerlei Alltagshandlungen wie Computerspielen auszuführen.

Er hat als erster Mensch überhaupt den Neuralink-Chip ins Hirn implantiert bekommen und übt seitdem, ihn zu nutzen.

Er sagt selbst, er habe direkt nachdem er zum ersten Mal die Kontrolle über den Chip bekommen habe, gleich bis sechs Uhr morgens Civilization 6 gespielt. Offenbar scheint das Ganze also sehr gut zu funktionieren – wenn wir diesem Neuralink-Video Glauben schenken wollen.

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Versteht mich nicht falsch: Sollte das alles wirklich verlässlich so klappen, ungefährlich sein und irgendwann massentauglich werden, wäre das für viele Querschnittsgelähmte wahrscheinlich ein Segen. Und nicht nur für sie. Gleichzeitig gehen damit aber natürlich sehr viele Risiken einher.

Wie sicher ist die Technik? Abgesehen von der Frage danach, ob solche Chips gehackt werden können und was das alles für furchtbare Implikationen mit sich bringt, wissen wir auch sonst eigentlich gar nichts über die Neuralink-Chips. Die Firma veröffentlicht zwar gern inspirierende Werbe-Videos wie dieses hier, aber in der Regel keinerlei wissenschaftlich fundierte Hintergründe, Studien oder Paper, die durch Peer-Reviews gegangen sind.

Ganz im Gegensatz zu anderen Menschen, die an ähnlichen Interfaces arbeiten und bei einer Fehlerquote von genau 24 Prozent noch zu großer Vorsicht mahnen. Marktreif sei das noch lange nicht und dafür schlicht zu gefährlich (Nature via Zeit Online).

Außerdem sollen bei den Neuralink-Tests in der Vergangenheit schon viele Affen gestorben sein, die als Testobjekte gedient haben (via Wired). Elon Musk bestreitet das aber.

Nicht besonders glaubwürdig: Last, but not least ist es nicht erst einmal vorgekommen, dass es Firmen von Elon Musk und der Superreiche selbst nicht so genau mit der Wahrheit genommen haben. Mittlerweile steht zum Beispiel fest, dass es sich bei einem Tesla-Video über angeblich selbstfahrende Autos um eine große, absichtliche Täuschung gehandelt hat. Wir würden dementsprechend auch im Hinblick auf Neuralink dazu raten, Vorsicht walten zu lassen.

Wie findet ihr die Technik und das Video? Was befürchtet ihr im Zusammenhang damit und was könnte so ein Interface Positives bewirken?

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