Mehr als die Summe seiner Teile
Die wohl größte Leistung von Brothers ist aber, wie es Grafik, Sound, Spielwelt, Figuren und Spielmechaniken zusammenbringt, um die Geschichte der beiden Brüder zu erzählen. Es ist schwierig, dies ohne Spoiler zu beschreiben, ein paar harmlosere Beispiele will ich aber für Neugierige anführen: Nehme ich auf einer der vielen Bänke Platz, zeigt mir Brothers stets ein umwerfendes Panorama, das gleichzeitig auch die epische Dimension der brüderlichen Reise illustriert.
Folge ich mal einer der wenigen Abzweigungen vom recht linearen Hauptpfad, entdecke ich kleine Nebengeschichten, die teilweise schmerzlich düster sind. Wer die Augen offen hält, wird nicht nur mit Achievements belohnt (am Hauptpfad gibt es gar keine), sondern auch mit einer ungemein reicheren Spielerfahrung.
Die Brüder sprechen zudem in ihrem gesamten Abenteuer kein einziges verständliches Wort. Ich lerne die Burschen durch ihre Aktionen kennen, etwa wenn ich am Wegesrand einen Harfenspieler entdecke. Interagiere ich mit dem kleinen Bruder, spielt der ein schönes Lied auf dem Instrument, der ältere wiederum klimpert nur einige schräge Noten – sehr zu meinem und dem Amüsement des Musikers. Je mehr ich mit den Brüdern erlebe, je besser ich mit der Steuerung zurechtkomme, desto mehr wachsen mit die beiden ans Herz.
Es ist nichts weniger als eine designtechnische Meisterleistung, wie viel Spiel- und erzählerische Tiefe Starbreeze Studios aus zwei Analogsticks und zwei Aktionstriggern herausholt – von kleinen Gesten zwischen den Brüdern, über kongeniale Rätsel bis hin zum großen Finale, bei dem ein schlichter Knopfdruck und dessen Folgen selbst gestandene Zocker emotional aus den Socken hauen kann.
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Brothers: A Tale of Two Sons - Trailer zum Brüder-Adventure
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