Dead Block im Test - »Kevin allein zu Haus« mit Zombies!

Womit killt man schlurfende Zombies? Mit Rock’n’Roll natürlich! Und womit killt man den Spielspaß? Na klar: Mit ganz vielen Minigames.

Oberstes Gebot bei anrückenden Zombiehorden: Fenster zunageln! Oberstes Gebot bei anrückenden Zombiehorden: Fenster zunageln!

Man nehme den Stil eines Team Fortress, rühre eine ordentliche Portion Tower Defense darunter und würze das Ganze mit einer Prise Horrorflair aus den ganz alten Zombiefilmen (wir sprechen hier von den 50er Jahren) und fertig ist Dead Block. Das Multiplayer-Survival-Game verspricht zwar schrägen Zombiespaß für bis zu vier Spieler, ist dermaßen mit nervigen Minigames und repetitivem Item-Sammeln vollgestopft, dass selbst hartgesottene Zombie-Fans wenig Freude daran haben.

Jeder Charakter hat eine spezielle Waffe. Foxy grillt die Untoten per Elektroschocker. Jeder Charakter hat eine spezielle Waffe. Foxy grillt die Untoten per Elektroschocker.

In Dead Block kämpfen drei Überlebende kämpfen gegen anrückende Zombiehorden: Bauarbeiter Jack Foster, Politesse Foxy Jones und der Pfadfinder Mike Bacon (der übrigens so aussieht wie das dicke Kind aus »Oben«). Die drei verschanzen sich in allerlei Häusern und diese Verstecke sollen möglichst zombiesicher werden. Jack, Foxy und Mike haben jeweils eigene Hilfsmittel gegen die wankenden Untoten in petto, beispielsweise Feuerlöscher-Fallen, die Zombies auf der Stelle einfrieren. Ein Schlag und die tiefgekühlten Feinde zerbröseln in kleine handliche Eiswürfel. Oder man nagelt einfach Fenster oder Türen mit Brettern zu, sodass die Untoten noch so leicht durchbrechen. Oder man legt leckere Steaks auf Wandheizungen. Greift sich ein tumber Zombie das brutzelnde Fleisch, ist der Unhold in Sekunden selbst gut durchgebraten. Und so weiter und so fort. Man blockiert einfach jede Tür und jedes Fenster mit einer ganzen Bandbreite an fiesen Fallen. Das alles zögert den Vormarsch der gehirnfressenden Horde aber nur etwas hinaus. Nur Eines beendet die Zombie-Apokalypse ein für allemal: Rock’n’Roll! Dazu sammelt man in jedem Level Instrumente und Verstärker, nur um dann in bester Guitar Hero-Manier in die Tasten zu hauen (also rhythmisches Knüpfchendrücken), schon rockt man die Zombiemeute endgültig zu Tode. Das klingt doch nach einer fetzigen Tower-Defense-Variante. Aber nur auf den ersten Survival-Metern.

Bis der Daumen glüht: Die meiste Zeit schlägt man Möbel kurz und klein. Bis der Daumen glüht: Die meiste Zeit schlägt man Möbel kurz und klein.

Hat man sich am zugegeben witzigen Stil und einigen noch lustigeren Methoden der Zombie-Entsorgung satt gesehen, wird Dead Block zu langweiliger Fließbandarbeit. Man muss nämlich nicht nur das Rock-Equipment in mühsamer Kleinarbeit zusammensuchen (Gitarren verbergen sich schon mal an unmöglichen Stellen, etwa in kleinen Metallbüchsen), sondern auch alle Materialen, die man für die Verteidigung braucht. Das heißt: Man rennt durch jeden Raum und haut minutenlang wie wild auf Möbel, Kisten und sonstigen Kram, erledigt zig kleine Minispielchen um beispielsweise einen Schlüssel für eine Tür oder eine Münze für eine Jukebox (lähmt Zombies) zu ergattern und das so lange und so oft, dass man sich schlussendlich nur mehr wünscht, einfach von den Zombies gefressen zu werden. Der eigentliche Nahkampf ist fummelig, die Sucherei nach Bauteilen letztendlich nur nervige Kleinarbeit die sich ständig wiederholt und die Gags haben sich nach zehn Minuten abgenutzt. Quasi als Draufgabe macht Dead Block den unweigerlichen Fehler, der den meisten Multiplayer-Titeln das Genick bricht: Kein Online-Koop! Der Kampf gegen die Zombies findet lediglich im Splitscreen auf der Couch statt.

Dead Block

Preis:

ca. 10 Euro (800 Punkte)

Spieler:

1 bis 4

HD optimiert:

ja

Speicherplatz:

471,70 MB

Entwickler:

Candygun Games

Hersteller:

Namco Bandai

USK:

ab 12 Jahren

Wertung:

60 %

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