Deus Ex: Human Revolution - Mass Effect 2 trifft Half-Life

Der Eidos-Shooter Deus Ex: Human Revolution erzählt eine packende Story– zumindest zu Beginn. Wir haben das hervorragende Tutorial gespielt und berichten live aus dem Labor von Sarif Industries.

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Die Labore von Sarif Industries sind äußerst detailverliebt gestaltet. Die Labore von Sarif Industries sind äußerst detailverliebt gestaltet.

Ein Schattenmann, der an seinem Glimmstängel saugt – ist das der »Unbekannte«, der Illusive Man aus Mass Effect 2? Nicht ganz, dieser Herr stammt aus dem Intro von Deus Ex: Human Revolution, das allerdings frappierend an BioWares Rollenspiel erinnert, bis hin zur Musikkulisse. Der Raucher steht vor einer Bildwand, auf der mehrere Kopfsilhouetten flackern, eine anonyme Telefonkonferenz. »Ist alles bereit?«, fragt der Unbekannte, fahles Licht umspielt seine Gesichtszüge. Auf seiner Stirn glitzern zwei Metalladern, er ist ein »Augment«, ein technisch aufgemotzter Übermensch des 21. Jahrhunderts. Noch eine Parallele zum Illusive Man aus Mass Effect 2 mit seinen neonblauen Techno-Augen.

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Der Inhalt der Telefonkonferenz bleibt mysteriös, natürlich. Die Krankenhäuser seien bereit, berichtet ein Teilnehmer. Außerdem habe man eine genetische Quelle gefunden, eine »she«, eine Frau also. Wen? Was? Warum? Logisch, Deus Ex: Human Revolution erzählt wieder eine Verschwörungsgeschichte, es soll das legendäre erste Deus Ex beerben. Zumindest der gelungene Auftakt lässt hoffen, dass dieses Vorhaben gelingt. Und mit »gelungen« meinen wir nicht den geheimnisvollen Raucher – dieses Klischee hat schon Akte X totgenudelt –, sondern das, was folgt. Nämlich das hervorragende Tutorial, das wir bereits gespielt haben. Und dessen Ende – so viel sei verraten – ebenfalls an Mass Effect 2 erinnert.

Ein Auftakt à la Half-Life

Zu Spielbeginn ist Adam kein Cyborg. Noch nicht. Zu Spielbeginn ist Adam kein Cyborg. Noch nicht.

Bevor nun jemand böse Kommentare à la »Diese Hype-Verbrecher machen sogar aus dem Tutorial einen eigenen Artikel!« kritzelt: Ja, okay, stimmt, machen wir. Weil uns die ersten Spielminuten von Deus Ex: Human Revolution einfach verdammt gut gefallen haben. Und weil Eidos uns verbietet, schon jetzt über den Rest des Spiels zu schreiben, den wir ebenfalls bereits gesehen und gespielt haben.

Also: das Tutorial. Beziehungsweise erstmal das zweite Intro. In Human Revolution übernehmen wir die Rolle von Adam Jensen, seines Zeichens Ex-Cop und Sicherheitschef beim Biotechnologie-Konzern Sarif Industries. Zum Spielbeginn begleitet Adam die Forscherin Dr. Megan Reed durch den Labortrakt des Unternehmens. (Einschub: Dr. Reed! Haben die Entwickler womöglich zu viel Scrubs geschaut?) Im (automatischen) Gespräch erfährt man: Reed und Jensen waren mal ein Paar, es hat nicht funktioniert, aber es funkt noch, irgendwie. Gerade als Megan ihr Herz ausschütten möchte, platzt der IT-Kotzbrocken Frank Pritchard in den Fahrstuhl, na danke. Der Weg durch das Labor erinnert ausnahmsweise nicht an Mass Effect 2, sondern an Half-Life. Wo wir im Vorbild mit der Hängebahn durch die Forschungsstation Black Mesa schweben, stapfen wir hier zu Fuß durch weiß geflieste Laborräume. Steuern können wir Adam nicht, aber uns umschauen.

Zu Spielbeginn begleitet Adam seine forschende Ex-Freundin durch das Biotech-Labor. Zu Spielbeginn begleitet Adam seine forschende Ex-Freundin durch das Biotech-Labor.

Wir sehen einen Jogger auf einem Laufband. Auf dem Nachbarband joggen Roboterbeine mit. Hinter einer Glasscheibe wird operiert, Ärzte flanschen metallische Gliedmaßen an Menschen. Sarif Industries treibt die »Human Revolution« voran, die Technisierung der Menschheit, das könnte uns der Auftakt kaum besser vor Augen führen. Auch wenn – das muss einfach gesagt werden – die Grafik nicht ganz taufrisch aussieht. Vor allem die puppenhaften Gesichtszüge und etwas hölzernen Animationen wirken antiquiert. Mit ansehnlichen Schatten- und Überstrahl-Effekten soll Human Revolution diese Alterserscheinungen kaschieren, ins Auge fallen sie trotzdem. Allerdings sind wir heute mal keine Grafik-Fetischisten, sondern Story-Fetischisten. Und also solche sagen wir: Ja, so mussman die ersten Minuten einer Geschichte inszenieren! Auch wenn nicht sofort alles explodiert, sind wir keine Sekunde gelangweilt. Human Revolution nimmt seine Handlung ernst, es bindet uns ein, macht uns neugierig. Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich bleibt das im restlichen Spielverlauf so.

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