Seite 4: Fallout 3 im Test - Review für Xbox 360 und PlayStation 3

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Gut und Böse

So sehr euch Fallout 3 die Freiheit lässt, die Dinge so zu tun, wie ihr es für richtig haltet, so häufig fehlen dem Spiel Führung und Dramatik. Sicher, die Auswirkungen eures Handelns sind immer zu spüren, die Art wie die Welt des Spiels auf euch reagiert, ist fantastisch. Allerdings langweilen einige Missionen: Wenn ihr zum Beispiel langatmig Sicherungen in einem riesigen Tunnelnetz anbringen müsst, macht sich schnell Langeweile breit. Auch wird die Hauptstory oftmals von den Nebenmissionen überlagert. Es ist oft schwer zu sagen, was Relevanz hat, und was nicht. Diese Manko wird aber hauptsächlich von der gnadenlos guten Atmosphäre aufgefangen: Wenn ihr bei Tagesanbruch durch die endlose Weite des Ödlands schreitet, nur um in der Ferne einige Mutanten zu entdecken, die ihr Lager aufgeschlagen haben, hat euch das Spiel gepackt.

Auch die zynische Art, wie euch Fallout 3 die Bewohner und ihre Geschichten näher bringt, ist herausragend: Egal, mit wem ihr euch unterhaltet -- ihr habt wirklich das Gefühl, jemanden kennen zu lernen, der schon lange in dieser Welt weilt und seine Geschichte zu erzählen hat.
Leider gibt es auch hier aber manche negativen Ausfälle, die herausstechen: Einige Dialoge, einige Gesprächspartner wirken steif und irgendwie fehl am Platz. Dumm nur, dass manche von den Langweilern für die Story unumgänglich sind.

Style durch jede Ader

Auch wenn wir uns im Jahr 2277 befinden: Die Welt von Fallout ist kulturell in den 50er-Jahren hängen geblieben. Angefangen von den Frisuren, der Kleidung und neumodischem Schnickschnack wie atombetriebene Autos, über Werbeplakate, Anzeigen und Gegenstände bis hin zu den witzigen Erklärungen im Spiel ist alles in diesem Look gehalten. Auch die Musik im Spiel richtet sich danach: In Fallout 3 gibt es mehrere Radiostationen, die ihr Signal auf den "PIP-Boy 3000" übertragen. Sollte euch also im Ödland die Geräuschkulisse fehlen, lasst ihr euch von zeitgenössischer Musik und einigen Radioansagen einlullen. Beim Sound fährt Fallout 3 echte Geschütze auf: Neben dem (spärlich eingestreuten) Soundtrack und den Songs im Radio sind es vor allem die wuchtigen Effekte in den Kämpfen, die für Stimmung sorgen. Auch die Dialoge wurden in sehr guter Qualität meist lippensynchron komplett deutsch vertont, auch wenn viele Sprecher eine Mütze voll Schlaf gut vertragen hätten -- manche Charaktere klingen, als ob sie grade aus dem Bett gekrochen wären.

Grafisch zeigt sich das Spiel ebenfalls von seiner besten Seite: Die Weitsicht im Ödland ist schlicht fantastisch, in den Städten und Siedlungen wimmelt es nur so von kleinen Details und liebevollen Verzierungen. Da fallen die gelegentlichen Ruckler und hölzernen Animationen eher wenig ins Gewicht. Auch die Beleuchtung schießt teilweise über das Ziel hinaus: Gerade in Gesprächen kommt es häufig vor, dass ihr mit einer komplett dunklen Figur sprecht, während der Hintergrund völlig überstrahlt. Allerdings: Der graue Stil mag zwar perfekt zur Atmosphäre der postnuklearen Welt passen, etwas mehr markante Orientierungspunkte wären aber nett gewesen. Einige Gegenden unterscheiden sich nur in kleinen Einzelheiten voneinander. Und wenn wir schon dauernd den Wind heulen hören, möchte wir doch auch mal einen Sandsturm, ein paar herumrollende Sträucher oder einfach nur etwas Müll im Kreis tanzen sehen. Eine Warnung geht allerdings an alle 4:3-Fernseher-Besitzer: Viele Schriften im Spiel sind extrem klein, auf normal auflösenden Glotzen sind diese fast nicht zu erkennen. Auch gehen im Pixelbrei wichtige Details unter, wie zum Beispiel kleinere Gegenstände.

Wir raten Besitzern beider Konsolen übrigens zur Xbox 360-Fassung: Im Vergleich zu dieser fällt das PlayStation 3-Pendant aufgrund schwacher Beleuchtung, matschiger Texturen und einiger Grafikfehler deutlich ab. An der Spielbarkeit gibt es hingegen kaum etwas zu bemängeln: Der "PIP-Boy 3000" fasst alle wichtigen Rollenspiel-Elemente unter einem Dach zusammen, die Bedienung in den Kämpfen ist dank "V.A.T.S." ein einfaches Vergnügen. Lediglich der Zugriff auf die PIP-Boy- Unterfunktionen wie Karte und Inventar ist gelegentlich ein bisschen fummelig. Ein Wort noch zum Speichersystem: Sobald ihr einen neuen Raum oder ein neues Areal betretet, sichert das Spiel automatisch euren Fortschritt, ihr dürft darüber hinaus aber auch jederzeit ins Menü gehen, um zu speichern.

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