Fortnite im Test - Survival-Crafting neu erfunden: Dauerbrenner oder Rohrkrepierer?

Nach etwa sechs Jahren Entwicklungszeit, ist das Free2Play-Spiel Fortnite endlich für 40 Euro zu haben. Moment, da stimmt doch was nicht. Wir schauen im Early-Access-Test genauer hin.

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Im Dezember 2011 erschien bei GamePro die News "Fortnite - Neues Epic-Spiel angekündigt". Damals gab es nur wenig Infos zu dem neuen Titel. Es handle sich um einen Koop-Shooter im Comic-Look, in dem Spieler gemeinsam Gegner-Horden abwehren müssen. Danach wurde es wieder recht schnell still um das Projekt, von ein paar sporadischen Info-Häppchen abgesehen.

Schnitt ins Jahr 2017: Nach etwa sechs Jahren Entwicklungszeit kündigt Epic Games fast überraschend den Release von Fortnite an - viele hatten schon gar nicht mehr damit gerechnet. Genauer gesagt, den Early-Access-Release, fertig ist es also immer noch nicht. Geld ausgeben kann man für Fortnite aber schon. Ein Grund mehr, das Langzeitprojekt endlich genauer unter die Lupe zu nehmen.

Release-Modell & Early Access
Fortnite ist seit dem 25. Juli 2017 erhältlich, Vorbesteller dürften bereits am 21. Juli ran. Für PC gibt's das Spiel als Download-Version über den Epic Games Launcher, für PS4 und Xbox One sind auch Box-Versionen im Handel verfügbar. Fortnite ist allerdings noch nicht fertig: 2018 soll der Release als Free2Play-Spiel erfolgen. Alle gekauften Versionen sind also bezahlter Vorab-Zugang (Early Access).

Die Standard-Version kostet 40 Euro, allerdings gibt es daneben noch Gründerpakete für 60, 90 oder 150 Euro mit diversen Ingame-Extras wie Waffen- und Helden-Paketen, Lootboxen, XP-Boosts und (ab 90 Euro) Standard-Versionen zum Verschenken. Zum Free2Play-Release soll es keinen Wipe geben, sodass Vorab-Käufer ihre Fortschritte behalten können. Über den Sinn und Unsinn dieses Early-Access-Modells diskutieren wir in einem separaten Video.

Left4Baukasten

Fortnite mischt prinzipiell viele erfolgreiche Genre-Rezepte zusammen: Survival, Tower Defense und Third-Person-Shooter sind die Hauptelemente. Aber braucht die Welt noch ein weiteres Zombie-Crafting-Spiel? Im Falle von Fortnite kann man sagen: Ja. Denn die Mixtur spielt sich nicht nur runder und motivierender, als bei vielen Early-Access-Konkurrenten, sondern ist auch technisch bereits sehr ausgereift.

Die Kämpfe in Fortnite fühlen sich dank gutem Waffen- und Trefferfeedback sehr befriedigend an. Die Kämpfe in Fortnite fühlen sich dank gutem Waffen- und Trefferfeedback sehr befriedigend an.

Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Bis zu vier Koop-Spieler starten gemeinsam eine zufallsgenerierte Map. Dort gilt es zunächst Rohstoffe abzubauen und zu sammeln. Fast alles im Level kann dafür in seine Bestandteile zerlegt werden. Anschließend baut man um das Missionsziel aus den gesammelten Materialien Verteidigungsanlagen auf und wehrt Horden von Zombies ab, bis der Missions-Timer abgelaufen und die Mission erfüllt ist.

Das klingt zwar recht simpel, ist aber doch komplexer als es zunächst den Anschein hat. Zwar gibt sich Fortnite auch durch seine putzige Comic-Grafik eher unkompliziert - beim zweiten Hinsehen offenbaren sich aber tiefgehende Mechaniken und ein fast schon verwirrend kompliziertes Metaspiel.

Fortnite ist endlich erschienen. Wie gut es geworden ist, wollen wir im Early-Access-Test herausfinden. Fortnite ist endlich erschienen. Wie gut es geworden ist, wollen wir im Early-Access-Test herausfinden.

Level-Up für alles und jeden

In Fortnite kann man so ziemlich alles aufleveln, was man so in die Finger bekommt. Da wären zum Beispiel die Waffen oder vielmehr die Waffen-Skizzen. Mithilfe von gesammelten Blaupausen kann man nämlich jederzeit die gewünschte Waffe und die passende Munition herstellen, genug Crafting-Material natürlich vorausgesetzt.

Jede Waffen-Skizze, die in verschiedenen Seltenheitsstufen vorkommen, kann zusätzlich durch verdiente Erfahrungspunkte im Level aufsteigen und bekommt dadurch beispielsweise mehr Haltbarkeit oder Bonus-Werte wie Elementarschaden.

Organisationstalent gefragt: Alles in Fortnite lässt sich verbessern, umbauen, zerlegen oder upgraden. Organisationstalent gefragt: Alles in Fortnite lässt sich verbessern, umbauen, zerlegen oder upgraden.

Man kann die XP-Punkte aber auch in die gespielten Helden investieren, die in den vier Klassen Soldat, Entdecker, Ninja und Konstrukteur vorkommen. Jeder Held hat darüber hinaus individuelle Attribute und Spezialfähigkeiten, die sich durch Stufenaufstiege weiter verbessern lassen.

Das ist aber noch lange nicht alles: Mithilfe von sogenannten Einheiten kann man weitere Helden- und Überlebenden-Karten als passive Boni ausrüsten. Diese Squads können wiederum im Level aufsteigen. Oder man weist gesammelte NPC-Karten als Missionsverteidiger zu und kann sie dann als Unterstützung im Match beschwören. Dann gibt's noch mehrere Forschungs- und Skillbäume und so weiter und so fort. Ihr merkt schon: Es gibt abseits der eigentlichen Missionen wirklich allerhand zu tun.

Das Bausystem bietet enorm viele Optionen, geht aber trotzdem leicht von der Hand. Das Bausystem bietet enorm viele Optionen, geht aber trotzdem leicht von der Hand.

Hier bekommt man auch sehr deutlich die Free2Play-Natur von Fortnite zu spüren. Denn für fast alles, was man in den vielschichtigen Menüs von Fortnite so machen kann, muss man verschiedene Sorten Erfahrungs- oder Skillpunkte ausgeben. Die stecken wiederum genau wie neue Waffen, Helden und Überlebende zum Großteil in Loot-Lamas und die kann man auch für Echtgeld kaufen.

Wirklich nötig ist das zwar vor allem zu Beginn nicht, es sollte aber jedem klar sein, dass Fortnite auf einen Ingame-Shop setzt, in dem man handfeste Vorteile kaufen kann. Klar, in einem reinen Koop-Spiel ohne PvP nicht tragisch. Trotzdem heißt es hier entweder grinden oder bezahlen.

Auf der Karte finden wir ab und an schlafende Zombies, die aber nur in Massen eine echte Gefahr darstellen. Auf der Karte finden wir ab und an schlafende Zombies, die aber nur in Massen eine echte Gefahr darstellen.

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