Ob schleimiges Monster, das plötzlich aus der Dunkelheit stürzt oder ein Bossgegner, der mir so viel abverlangt, dass ich kaum wage zu atmen: Als Horror- und Souls-Fan mag ich es, wenn mir Spiele Stress bereiten und meinen Puls hochtreiben. Aber das sollte durch die Inszenierung und gut designte Kämpfe passieren und nicht aufgrund einer fehlenden Pausenfunktion.
Diese führt bei mir nämlich nur zu nervigen, vermeidbaren Toden - und damit manchmal sogar dazu, dass ich den Controller frustriert und verfrüht aus der Hand lege. Daher bin ich froh, dass die Überlegung, die Pausenfunktion beim Dead Space Remake zu streichen, verworfen wurde.
Gute Idee, aber in der Praxis ziemlich unpraktisch
Joel MacMillan, Realization Director der Horror-Neuauflage, hat in einem Interview mit der Seite Inverse verraten, dass das Team darüber nachgedacht habe, die Pausenfunktion zu streichen. Davon erhofften sich die Entwickler*innen ein noch intensiveres Gruselerlebnis, weil es Spieler*innen nicht möglich wäre, einfach mal auf “Stopp” zu drücken, um sich von einem Schreck zu erholen oder durchzuschnaufen.
Ich gebe zu: In der Theorie klingt diese Idee nicht abwegig, zu meinem Alltag passt sie aber überhaupt nicht. Ich persönlich genieße die Horrorstimmung in guten Spielen wie Dead Space ohnehin so sehr, dass ich nicht freiwillig auf Pause drücke; wenn es eben nicht sein muss. Und genau da liegt der Knackpunkt: Manchmal muss es sein, weil das echte Leben dazwischen kommt und in dem Moment wichtiger ist.
Spontan kann immer mal was sein, auch wenn eigentlich gerade gemütliche Zockzeit angesagt ist: Mal steht die Post mit einem wichtigen Päckchen vor der Tür, mal kommt ein dringender Anruf rein, oder die Nudeln kochen fast über. Ich muss außerdem ab und an schnell schauen, was meine Hündin gerade treibt. Kaum nötig, zu erwähnen, dass bei allen Mamas und Papas oft noch größere Eile angesagt ist. Wenn das Baby zahnt, kann das das ein größerer Endgegner und Stressfaktor sein als jeder Souls-Boss.
Afk-Tode ärgern mich
Ich bin mir sicher, ihr kennt mindestens eine der genannten Situationen - und was haben manche davon mich schon sowohl in-game als auch im echten Leben Nerven gekostet. Kaum etwas ist für mich beim Zocken frustrierender, als wenn ich unverschuldet sterbe. Dank der Souls-Spiele kann ich ein Lied davon singen.
Trotz jahrelanger Übung beiße ich mir an einem harten Boss schon mal die Zähne aus. Wenn ich dabei kontinuierlich lerne und meine Tode selbst verschuldet sind, ist das okay für mich und ich entwickle eine Engelsgeduld. Geht mein Charakter aber drauf, weil ich kurz an die Tür musste, bin ich schon mal so genervt, dass ich das Spiel direkt beende.
Versteht mich nicht falsch: Wird ein Spiel im Menü nicht automatisch pausiert - wie das ebenfalls bei den meisten Souls-Spielen, aber auch dem originalen Dead Space der Fall ist - ist das in Ordnung für mich. Das ist schließlich ein “echtes Gameplay-Element”. Ich muss während des Zockens damit fertig werden, anstatt dafür bestraft zu werden, kurz nicht am Controller zu sein.
Ich hoffe also, dass in Sachen Pausenfunktion im Souls-Genre (und besonders bei Vorreiter FromSoftware) ein Umdenken einsetzt. Und ganz ehrlich: Ich gönne auch denen, die in intensiven Horrorszenen bei Dead Space mal kurz auf Stopp drücken, ihre Verschnaufpause.
Kennt ihr auch diese Situationen, in denen ihr nicht auf eine Pausefunktion verzichten wollt?
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